55. Jahrgang Nr. 3 / Juni 2025
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1. ÜBER DIE VEREHRUNG DES KREUZES
2. DIE RÖMISCH-KATHOLISCHE DIASPORA-KIRCHE - FIKTION ODER WIRKLICHKEIT? -
3. ... UND NICHT BIST DU ...
4. Papa haereticus deponi potest - Ein häretischer Papst kann abgesetzt werden
5. LESERBRIEF
6. DER MODERNE HOMINISMUS UND SEINE ABARTIGE RELIGIOSITÄT
7. ZUM ENDE HIN...
8. NÖTIGE KLARSTELLUNGEN
9. DER HL. PAPST LEO IX.
10. NACHRICHTEN, NACHRICHTEN, NACHRICHTEN...
11. MITTEILUNGEN DER REDAKTION
MITTEILUNGEN DER REDAKTION
 
MITTEILUNGEN DER REDAKTION

                                                München, am Vorabend vom Sonntag "Laetare" 92

Verehrte Leser,

in letzter Zeit habe ich leider eine ganze Reihe von Nachrichten erhalten, die unsere kirchliche Situation so genau charakterisieren, daß ich verstehe, wenn viele den Mut verlieren und resignieren. Was am penetrantesten und kränkendsten für jemand ist, der jahrelang bemüht ist, am Wiederaufbau der Kirche mitzuarbeiten bzw. sich gegen diese allgemeine Verfinsterung zu wehren, ist die Tatsache, daß jeder ohne Rück- oder Absprache vor sich hinwurstelt. Da werden z.B. Kandidaten zu Priestern und Bischöfen geweiht, die weder über eine gründliche theologische Ausbildung verfügen - über charakterliche Stärken und Schwächen rede ich vorerst nicht - noch sich jemals Gedanken über den kirchlichen Zustand gemacht haben. Dem entsprechend ist auch ihr öffentliches 'Wirken'. Von Frankreich wurde mir von einem sog. 'Thuc-Bischof' folgendes berichtet: nachdem er von einem Schismatiker ordiniert, dann von einem angeblich geistesgestörten Bischof 'konsekriert' und von einem - so wird behauptet - in freimaurerische Aktivitäten verwickelten Bischof sub conditione noch einmal konsekriert wurde, geht er nun hin zum 'Hl. Vater' und läßt sich und seiner nach der Regel des hl. Augustin lebenden Gemeinschaft persönlich den 'Segen' geben! (Photo und Bericht darüber liegen vor.) So schaut ein sog. 'Widerständler' mit 'Heimweh' aus... in der Manier eines Ankupplers. Ich betone ausdrücklich, daß ich nichts gegen klerikale Kleidung habe, ich gestehe aber auch, daß mich diese sauber 'raus geputzten Männlein mit ihrer klerikalen Uniform anwidern: Leute, die nichts, aber auch sonst nichts anderes im Sinn haben, als den religiösen Widerstand lächerlich zu machen! Der Duft der großen klerikalen Welt... und in der darf ein 'Hl. Vater' und die Uniform nicht fehlen. (Ich werde mir vorbehalten, bei passender Gelegenheit Roß und sämtliche Reiter zu nennen, wozu auch eine Dame aus einem Ort in der Nähe von Genf gehört, die sich anmaßt, in sämtliche Suppentöpfe ihre Nase stecken zu müssen.) Weit davon entfernt, an die üblichen Märchen von der Freimaurerunterwanderung zu glauben - die lassen uns längst in unserer trüben Brühe dahinschwimmen -, kommt man aber langsam nicht umhin, nicht nur absolute Dummheit anzunehmen.

Bitte helfen Sie alle mit, daß zumindest in Ihrem Umkreis in den kirchlichen Dinge Ordnung herrscht, daß nicht dubiose Elemente, die sich Ihnen als Kleriker offerieren, in die Meßzentren einschleichen. Fehler passieren - ich weiß das sehr gut! -, aber sie dürfen zumindest nicht vorsätzlich passieren.

Wahrscheinlich gehört die Lächerlichkeit, in der sich heute der sog. katholische 'Widerstand' präsentiert, mit zu dem Kreuz, welches wir in der Nachfolge Christi zu tragen haben.

Ich wünsche Ihnen noch nachdenkliche Tage in der Fastenzeit und dann ein frohes Osterfest, durch dessen Verheißung auf eine endgültige Erlösung Ihnen Trost in dieser Verwirrung zuteil werden möge.

Ihr Eberhard Heller

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HINWEISE DER REDAKTION:

N E K R O L O G :
In letzter Zeit sind eine Reihe von Abonnenten von dieser Erde abberufen worden, für deren Seelenheil wir alle beten wollen: bereits im letzten Jahr sind verstorben der H.H. Pfr. Schubneil im Alter von 87 Jahren, mit 90 Jahren ist am 20.11.91 Herr Gustav A. Bernauer-Berton aus der Schweiz verstorben, am 28.8.91 hatte Gott Herrn Karl von Montfort von dieser Erde abberufen, ebenso Herrn Karl Wankel und Frau de Penasse Mouven aus Holland; Herr Dr. Wyttenbach war am 18.9.91 gestorben, er hatte sich sehr dafür eingesetzt, daß auch weitere Kreise Interesse an unserer Arbeit fanden. Vor kurzem sind verstorben Frau Anny Dehmel aus Nottuln, der ich persönlich verschiedene wichtige Kontakte verdanke, Frl. M. Therese Boehlen, die ihren Leidensweg nun zu Ende gegangen ist, und Herr Otto Braun aus Dudweiler, der uns über die Verhältnisse in Saarbrücken unterrichtete und mit dem wir in den 80-iger Jahren über die Probleme im Zusammenhang mit den von Mgr. Ngo-dinh-Thuc gespendeten Bischofsweihen sehr konstruktiv diskutieren durften. R.i.p.

TITELBILD: PIETA VON IGNAZ GÜNTHER IN DER EHEMALIGEN AUGUSTINER-CHORHERRENKIRCHE VON WEYARN/OBERBAYERN,
 REDAKTIONSSCHLUSS: SONNTAG "LAETARE" 1992,
 
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