TIEFSTE DIASPORA
von
H.H. Pfr. Werner Graus
Abgrenzungen sind nützlich, um zu wissen, wo man selbst steht, und
diese sind besonders in dem heutigen allgemeinen Wirrwarr geboten.
1. Während des II. Vatikanums und durch es ist weltweit das passiert,
was damals in England geschah, als fast alle Bischöfe - bis auf zwei -
sich dem Pseudo-'Papst' (d.w. der König von England) beugten, fast alle
Priester wiederum den abgefallenen Bischöfen und die Laien ihren
betrogenen Priestern folgten. Das Resultat: bis auf wenige fiel ganz
England vom katholischen Glauben ab. - Beim Vaticanum II fiel fast der
gesamte Episkopat, der daran teilnahm - verführt durch die falschen
Päpste Johannes XXIII. und Paul VI. -, vom wahren Glauben ab. Es
entstand die sog. Konzils-'Kirche', die mit der wahren Kirche Jesu
Christi nicht identisch ist. Sie verkündet Irrlehren, diese neu
entstandene 'universale Kirche', welche schließlich alle Weltreligionen
umfassen soll. So konnte z.B. der Oberrabbiner von Rom mit Recht
feststellen: bei dem Gebetstreffen in Assisi wurde die Gleichheit aller
Religionen dokumentiert.
Das 'neue Evangelium' bedeutet u.a.:
- die allgemeine Religionsfreiheit als Menschenrecht (d.i. die
Gleichsetzung und Anerkennung aller Religionen als gleichwertig);
- die Verkündigung der Menschenrechte an Stelle der zehn Gebote;
- die zukünftige Einheit aller Religionen unter der Führung des neuen
Rom (wie Johannes Paul II. es formulierte: "Dank dieser Einheit nähern
wir uns immer mehr dem Erbe des menschlichen Geistes wie es sich in
allen Religionen kundgetan hat; dank dieser Einheit nähern wir uns
allen Weltanschauungen". - "Redemptor hominis", Kap.12).
Johannes Paul II. nannte die Juden "die älteren Brüder". Das
insinuiert, daß der jüngere Bruder - die Christen - das Vaterhaus (d.i.
den Judaismus) verlassen hat und wieder zurückkehren muß! In der
Synagoge von Rom hörte Johannes Paul II. das Lied der Juden: "Wir
glauben an den kommenden Messias", was bedeutet, daß dieser noch nicht
gekommen ist, daß also in den Augen der Juden Jesus als der Christus
und als Sohn des lebendigen Gottes nicht anerkannt wird! So haben wir
die allumfassende Ökumene: Christen und Anti-Christen in einer höheren
Einheit vereinigt. Bereits in Mainz 198o sagte Johannes Paul II. zu den
Juden: "Der Dialog zwischen Juden und Christen ist ein Dialog innerhalb
unserer Kirche, gewissermaßen zwischen dem ersten und zweiten Teil
ihrer Bibel." Das neueste römische Dokument bezüglich der
jüdisch-christlichen Ökumene besagt: Christen und Juden bereiten durch
die Schaffung einer sozial gerechteren Welt dem kommenden (!) Messias
den Weg. Die Juden werden daher, falls sie sich 'bekehren', den
Antichristen als ihren 'Messias' annehmen - als Strafe dafür, daß sie
damals ihren Messias verworfen haben. Toll: ökumenische 'Katholiken'
bereiten zusammen mit den Juden dem kommenden Antichrist den Weg! Die
Initialzündung zu dieser allumfassenden Ökumene war die Einheit mit den
getrennten 'Brüdern'. Der damalige 'Bischof Wetter sagte vor einiger
Zeit: "Wir (gemeint waren: Katholiken, Anglikaner, Lutheraner,
Kalvinisten etc.) sind miteinander auf dem Wege zur Einheit, zu der
einen Christenheit." Danach konnte bzw. kann es die eine, heilige
Kirche Christi nicht mehr geben; denn diese neue 'Einheit' befindet
sich ja erst im Entstehen, d.h. die eine Kirche müßte schon länger in
Stücke auseinandergebrochen sein - sagen wir: spätestens bei der
Reformation. Das kann jedoch nicht sein; denn die Einheit ist ein
Wesensmerkmal der Kirche, woran man ihren göttlichen Stiftungscharakter
erkennen "kannj d.h. die Einheit ist nicht zerbrochen, sondern die
anderen haben sich aus dieser Einheit abgespalten. Und die wahre Kirche
Jesu Christi wird immer in sich eins sein und sie wird dem Befehl ihres
Stifters treu bleiben: "Lehret alle Völker (das Evangelium), machet
alle zu meinen Jüngern und taufet sie im Namen des Vaters und des
Sohnes und des Hl. Geistes." (Matth. 28,19)
Johannes Paul II. sucht bei seinen Missionsreisen den Dialog mit
allen Weltreligionen, wodurch er sich als Werkzeug des Antichristen
entlarvt!
Er opferte ja auch im sog. 'heiligen' Hain den heidnischen Göttern auf
seiner Afrikareise und ließ sich das Zeichen des Tilak auf die Stirn
zeichnen, wodurch er der Göttin Shiva 'geweiht' wurde. Er betete in
Assisi am gleichen Pult das "Vater unser", an dem dann auch Juden,
Mohammedaner, Polytheisten und Pantheisten, u.a. der Dalai Lama ihre
Gebete sprachen. Paul VI. und Johannes Paul II. lehren fälschlich mit
Vaticanum II ("Nostra aetate"), daß "die Mohammedaner den einzigen Gott
verehren, Schöpfer des Himmels und der Erde, der zu den Menschen
gesprochen hat". Dagegen heißt es bei dem Evangelisten Johannes, der
ein Wort Christi wiedergibt: "Wer den Sohn leugnet, hat auch den Vater
nicht." (1 Joh. 2,23) Juden und Mohammedaner aber leugnen gleicherweise
den Sohn, daß nämlich Jesus der Christus, d.i. der Messias und Sohn des
lebendigen Gottes ist. (Weil er sich als solcher bekannte, wurde er ja
von den Führern der Juden als Gotteslästerer zum Tode verurteilt.
Dieses ungerechte Urteil haben die Juden bis heute nicht revidiert!)
Edith Stein hat ihr Leben aufgeopfert für die Bekehrung ihres Volkes.
Dies tat im Dritten Reich auch eine jüdische Familie, die sich
geschlossen zu Christus bekehrt hatte: sie floh nicht und wollte lieber
ihr Leben hingeben für die Bekehrung der Juden! Hingegen darf der von
Johannes Paul II. ernannte 'Kard.' Lustiger / Paris ungestraft
behaupten, er habe seinen jüdischen Glauben nie aufgegeben, und
Konversion vom Judentum zum Christentum sei Verrat! (N.b. der römische
Oberrabbi hält derzeit an der Gregoriana Vorlesungen über die jüdische
Kabbala.)
2. Diese, aus Vaticanum II hervorgegangene Konzils-'Kirche' muß
notwendigerweise jene ausschließen, die ihrem wahren Glauben treu
bleiben wollen. Wer weiterhin das wahre Meßopfer feierte, galt
praktisch schon als ausgeschlossen; denn die sog. neue 'Messe' ist ein
antitrinitarischer Ritus, der keine Konsekration, sondern nur das
Verlesen des "Einsetzungsberichtes" kennt und der versus populum
zelebriert wird (mit nachfolgender Hand- und Stehkommunion). (Die
beiden Gebete an die Dreifaltigkeit wurden u.a. ausgeschieden; an die
Stelle der alten Opferungsgebete traten zwei jüdische Tischgebete, wie
'Kard.' Höffner selbst zugeben mußte.)
Offiziell aber wurde der Ausschluß der wahren Katholiken aus der
Konzils-'Kirche' durch das Induit von 1984, das unter unannehmbaren
Bedingungen die Zelebration der wahren Messe 'erlaubte', besiegelt: nur
derjenige, der die neue 'Messe' als rechtmäßigen und intakten Ritus
anerkennen würde, dem könne diese Ausnahme gewährt werden; wer die
Rechtmäßigkeit des sog. 'N.O.M.' leugne, mit dem dürfe man "keine
Gemeinschaft haben" (nullam partem habere). Wenn aber die neue 'Messe'
dogmatisch unanfechtbar wäre, warum sollte man sie dann nicht besuchen?
Damals, zu Silvester
1976 sagte auch 'Bischof Wetter zu recht: "Wer weiterhin die alte Messe
besuchen wolle, müsse sich im klaren sein, daß er sich damit aus der
kirchlichen Gemeinschaft ausschließe" - was ein prophetisches Wort war:
neue 'Messe' der Konzils-'Kirche' und alte Messe der wahren Kirche
schließen einander gegenseitig aus. Alle also, die zu Recht die neue
'Messe' ablehnen, sind eo ipso von der Konzfls-'Kirche'
'ausgeschlossen' vergleichbar den "excommunicati vitandi". Danken wir
der gütigen Vorsehung Gottes für diese klare Trennung.
Econe will das scheinbar immer noch nicht begreifen. Die
Sedesvakantisten sind in seinen Augen solche, die angeblich ins offene
Schisma rennen, wie der Generalobere Schmidberger (wider besseres
Wissen!) sagte. Mgr. Lefebvre diffamiert jene, die Johannes Paul II.
als Papst nicht anerkennen (können), und behauptet, daß sie "wie Arius
sind", d.h. Häretiker. Damit ist auch eine klare Trennung zwischen
Econe und den wahren Gläubigen seitens Econe öffentlich erklärt worden.
3. Die Schar derjenigen, die weder zur Konzils-'Kirche' noch zu Econe
gehören, und die auch nicht zu den Anhängern von Mgr. Guerard des
Lauriers gezählt werden können (der an einem "papa materialiter"
Johannes Paul II. festhält, welcher sich nur bekehren brauche, um
wieder rechtmäßiger Papst zu sein, und der deshalb davon ausgeht, daß -
solange Wojtyla lebe - prinzipiell kein rechtmäßiger Papst gewählt
werden könne), ist zahlenmäßig sehr klein. So sind die wahren
Christifideles in einer totalen Diaspora. Und es erfüllt sich vor
unseren Augen die Prophétie der Gottesmutter von La Salette aus dem
Jahre 1846: "L'Eglise sera esclips‚e." ("Die Kirche wird in Finsternis
sein.") - Esclipsée deutet hin auf eine Sonnenfinsternis: die
Konzils-'Kirche' hat die wahre Kirche Jesu Christi in den Untergrund
gedrängt, in die Katakomben.
Wie damals die Synagoge die ausschloß, die sich zu Jesus als Messias
bekannten, so schließt die Konzils-'Kirche' jetzt diejenigen aus, die
am Bekenntnis des wahren Glaubens und den gültigen Sakramenten
festhalten. Durch den wahren Glauben und das Opfer der wahren Messe von
dieser Institution getrennt, danken wir Gott für die Gnade solch klarer
Grenzziehung und Unterscheidung und tragen das Kreuz der religiösen
Ächtung und der sonstigen Isolierung, wenn man uns in die Ecke der
Sektierer abdrängen will.
(von der Redaktion leicht gekürzt)
HINWEIS:
BEI DER REDAKTION KÖNNEN ÄLTERE ARTIKEL VON HERRN DR. KELLNER BESTELLT WERDEN.
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