WIE DIE RÖMISCHE ZITADELLE FIEL
von
Peter J. Andrews
übers. von Eugen Golla
Viele Christen sind empört, daß das feindliche Heer Rom überrannte und
die Stadt Gottes auf Erden plünderte. Auch die entschlossensten
Katholiken, die sämtliche Warnungen anerkennen, die von den Propheten,
von Christus selber und in diesen letzten Tagen von der heiligen
Jungfrau Maria, der Mutter der wahren Kirche verkündetet worden waren,
auch diese letzten Zeugen des unverfälschten Glaubens sind wirklich
schockiert.
1. Die Taktik Satans
Selbst wenn wir die Chance hätten, nochmals in den Zeiten des hl. Pius
X. bis zu Pius XII. zu leben, vermöchten wir schwerlich besser zu
widerstehen, als wir es in unserer Blindheit taten und so unwissentlich
alles verdarben.
Wir machten es uns wirklich leicht mit den Botschaften Unserer Lieben
Frau, besonders mit ihrer Prophezeiung in La Salette. Wir dachten, nach
dem Vaticanum I für mindestens zwei Jahrhunderte Sicherheit zu haben,
daß Rom nicht vom Wege des Glaubens abweichen würde. Wir machten es uns
leicht bei Satans Versuch, seinen Knecht Rampolla auf den Stuhl Petri
zu setzen. Wir verstanden es nicht, daß er gerächt wurde, als die
geheime Macht der Freimaurer Österreich zerstörte, welches ihren
Kandidaten demaskierte und verdrängte, um dadurch das Christentum vor
einem unmittelbaren Zusammenbruch zu bewahren. Tatsächlich nützten wir
kaum die 5o-jährige Frist, die für uns zu gewinnen der hl. Pius X.
fertig gebracht hatte. Nach ihm löste Benedikt XV. die weltweite
Vereinigung auf, die sein Vorgänger aufgebaut hatte,um die Feinde zu
entlarven, die sich verräterisch im Innern des Heiligtumes festgesetzt
hatten. Dann konnte Satan um so leichter seine Taktik anwenden: er
sandte neue Spione oder 'Maulwürfe' aus (die bekannte kommunistische
Methode), um den Berg Sion zu untergraben. Die große freimaurerische
'Kloake' konnte dann ihr 'modernes' Gift in die Venen und Arterien des
katholischen Klerus ausgießen. Die Satanisten mogelten zuerst
vorsichtig und dann immer lautstarker ihre Lügen in unsere Herzen und
verdarben wenigstens einen Teil der Seminaristen und auch ihrer Lehrer.
2. Schöpferische Entwicklung
Entwicklung sei überall erforderlich, auch in den Dogmen, hauptsächlich
aber in der katholischen Liturgie und der Disziplin. Der hl. Pius X.
hat - nach den andern Päpsten der modernen Zeit - diese verderbliche
satanische Lehre entlarvt und verurteilt, die nicht nur die rein
kirchliche Disziplin angriff, sondern auch das Glaubensbekenntnis der
Tradition. Nichtsdestoweniger sickerte die stinkende Lüge durch,
parfümiert mit pseudo-wissenschaftlichen und republikanischen Lehren
unter dem harmlos klingenden Motto: "Was ein Papst anordnete, kann mit
dem gleichen Recht und gleicher Kraft ein anderer wieder aufheben."
Dies wurde überall wiederholt, um von dem neu verkündeten Dogma über
die Unfehlbarkeit des Papstes (durch Verdrehung seines Inhaltes)
Vorteile zu erlangen. Es stimmt, daß im Laufe der Zeit der Rebstock des
Herrn beschnitten werden muß oder - um das Gleichnis Jesu vom Reiche
Gottes anzuwenden, das mit einem Samenkorn verglichen wird, das zum
Baum heranwächst - die abgestorbenen Äste abgeschnitten werden müssen.
Aber der Stellvertreter Christi, der wohl informierte und unfehlbare
Gärtner, handelt niemals im Gegensatz zu den Anordnungen seines
Meisters, die sich nicht ändern können. So setzt er immer das fort, was
die früheren Stellvertreter wollten: er vervollkommnet, paßt gewisse
Einzelheiten der vorherrschenden Wetterlage an, aber er sägt niemals
den Stamm des Baumes ab.
3. Der uneinnehmbare Schutzwall
Tatsache ist, daß die Kirche durch unüberwindliche Gräben und
befestigte Verteidigungsanlagen geschützt wurde. Satans Problem war es,
die Garnison zu überreden, die Tore der heiligen Zitadelle zu öffnen,
damit die von den betrogenen Wächtern als Befreier begrüßten Truppen
mit ihren im sanft umschmeichelten Wind der Apostasie wehenden Fahnen
einmarschieren können.
Wirklich haben, inspiriert und geführt vom Hl. Geist, der hl. Pius V.,
Paul IV. und Sixtus V. eine dreifache Verteidigungslinie aufgebaut,
welche der gewaltige satanische Angriff wider die Kirche der Letzten
Tage aufgebrochen hatte. Sie machte sowohl das mystische Herz des
sakramentalen Lebens als auch das physische Bollwerk des christlichen
Hauptquartiers uneinnehmbar. Da gibt es nichts, was in dem
grundlegenden, unzerbrechlichen Charakter dieser Konstitutionen, die in
der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts erlassen wurden, zweideutig
wäre. Ausdrücklich sollten sie für immer Geltung haben. Jeder Betrüger,
welcher sich an diesem drei-fachen elektrischen Draht zu schaffen
macht, greift eindeutig das Vermächtnis des hl. Petrus und des hl.
Paulus an. Er verfällt dem Banne der beiden Fürsten des Reiches Christi
und muß Gottes fürchterlichen Zorn erleiden. Jeder dieser drei großen
Päpste spricht vieles ganz klar aus. Infolge ihrer durch die Vorsehung
erfolgten Führung war die Kirche imstande, für mehr als 3oo Jahre die
Tradition zu bewahren. Der Fluch der Apostel traf alle diejenigen,
welche auf verbotene Weise einzudringen versuchten, um das Christentum
zu zerstören. Kein Betrüger vermochte der Entlarvung und der Bestrafung
zu entgehen.
4. Satans Sieg
Die Überredungskunst der Modernisten bewirkte es, daß schließlich Rom
in die Hände unseres modernen Antichristen fiel. Die vorgenannten
Wächter ließen die Zugbrücke herab, während die Kraftanlage
vernachlässigt wurde, bis schließlich kein Strom mehr durch die drei
elektrischen Drähte der Verteidigung floß. Auch heute wiederholen
unsere'katholischen'Brüder immer wieder: "Was ein Papst getan hat..."
Und was unsere Priester betrifft sie stützen sich kräftig auf die
Lehrbücher ihrer freimaurerischen Meister und weigern sich zu glauben,
daß ein päpstlicher Befehl echt ist, wenn er nicht im 1917 erschienenen
kirchlichen Gesetzbuch zu finden ist. Unser bedeutendster Theologe
macht Satans verräterische Waffen legal und dadurch letal; sehr traurig
- aber hartnäckig bleibt er dabei, daß die drei Konstitutionen kein
Echo im kirchlichen Gesetzbuch gefunden haben.
Sobald der römische Klerus überredet worden war, daß die schützenden
Bullen nur rane Worte seien und der Hl. Geist nur vergängliche
Konstitutionen eingäbe, welche die Päpste - senile, mit der Tiara
spielende Menschen - zu ewigen gemacht hätten, stand nichts mehr im
Wege, daß Rom - wie vorhergesagt - das scharlachrote Weib wurde. Der
Freimaurerfreund Roncalli begann gemächlich, aber unbarmherzig das
kath. Missale zu ändern, welches der Kommunistenfreund Montini später
offiziell ächtete. Niemand achtete darauf, daß der erste Antichrist das
in der Bulle "Quo primum tempore" des hl. Pius V. enthaltene Anathem
verachtete. Ferner vergeudete der 'gute' Roncalli keine Zeit, um die
letzte Verteidigungslinie zu zerstören, nämlich die Bulle "Postquam
versus", die Sixtus V. 1586 veröffentlicht hatte. Formell verhinderte
sie die Infiltration von Maulwürfen zwecks Umwandlung des kath. Kollegs
der Kardinale in eine Gruppe mit einer häretischen bzw. apostatischen
Majorität, welche der Pseudo-Papst zu bilden im Begriffe war. Sixtus
bestimmte nämlich, daß niemand bevollmächtigt sein soll, mehr als 7o
Kardinale zu ernennen. Roncalli erklärte milde, daß die Konstitution
veraltet und unbedeutend sei.
Anm.d.Red.: In der Tat hat die
Begrenzung des Kardinalskollegiums auf 7o Mitglieder kirchenrechtlichen
Charakter, und keinen dogmatischen; d.h. aber nicht, daß sie
willkürlich aufgehoben werden kann. Hier gilt - wie in analogen Fällen
-: eine Änderung darf nur erfolgen, wenn sie zum Besseren dient.) Als
somit Sixtus V. (und der Hl. Geist) entmachtet waren, ernannte Roncalli
soviel Kardinale, als er für nötig hielt, Montinis Wahl zu sichern. Das
Hl. Kollegium stieg von 88 Mitgliedern im Jahre 196o auf 92 am
16.1.1961, und schließlich auf Io2 am 15.4.1962. (Montini sollte es
noch besser machen!) Kein Theologe, mag er auch noch so berühmt gewesen
sein, protestierte je gegen die gesetzeswidrige Invasion des
Hauptquartiers der Kirche. Das vollständige Abbröckeln der katholischen
Zitadelle, das in kurzer Zeit erfolgte, reichte nicht aus, um unsere
Führer zu ernüchtern. Sie sind nicht imstande, ihre Theorie des
kirchlichen Gesetzbuches aufzugeben. Ruft man jetzt den Hl. Geist an,
sie von ihrer Knechtschaft gegenüber dem Buchstaben des Gesetzes zu
befreien, werfen sie einem Blicke voll pharisäischen Erstaunens zu.
Unsere katholische Tradition ist nichtsdestoweniger in Übereinstimmung
mit dem gesunden Menschenverstand:
"Was der Stellvertreter Christi im Auftrag Gottes gebunden hat, wagt nur ein satanischer Eindringling zu verachten."
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IN EIGENER SACHE:
BITTE HELFEN SIE UNS BEI UNSEREM APOSTOLAT FÜR DIE ERHALTUNG DES
RÖM.-KATH. GLAUBENS. VERBREITEN SlE UNSERE ZEITSCHRIFT UND KLÄREN SIE
DIE NOCH SCHWANKENDEN GLÄUBIGEN AUF. HABEN SIE GEDULD MIT DER JUNGEN
GENERATION DIE NIE ETWAS VOM WAHREN GLAUBEN ERFAHREN HAT. (PROBENUMMERN
DER EINSICHT KÖNNEN KOSTENLOS BEI DER REDAKTION ANGEFORDERT WERDEN. |