Nathan der Weise läßt grüßen
von Eberhard Heller
Wir alle kennen Lessings Drama „Nathan der Weise“ mit der berühmten „Ringparabel. Daran fühlte ich mich erinnert, als am 26.5.2014 Bergoglio/Franziskus bei seinem Besuch der Klagemauer in Jerusalem einen jüdischen Rabbi und einen muslimischen Iman umarmte. Was sollte diese demonstrativ öffentlich vorgetragene Geste, die übrigens in allen Nachrichtensender ausgestrahlt wurde, bedeuten? Kann man sie als persönliches Zeichen der Sympathie oder der Achtung sehen, welche Bergoglio für diese Personen empfindet? Wenn es das wäre, hätte es nicht der Öffentlichkeit bedurft. Nein, hier wurde demonstriert, daß es Bergoglio um die eine Einheit der drei Religionen geht, welche bereits in "Lumen Gentium“, 16 auf dem II. Vaticanum beschworen wurde und welche Bergoglio in seinem apostolischen Schreiben "Evangelium Gaudium", welches er am 24.11.2013 veröffentlich hatte, wiederholt hatte. Darin bestätigt er unter Punkt 252 diese Aussage von "Lumen Gentium", daß nämlich die Muslime "sich zum Glauben Abrahams bekennen und mit uns den einen Gott anbeten." (wwww.vatican.va) Dabei hatte schon Christus den Juden untersagt, sich auf Abraham als den Vater im Glauben zu berufen (vgl. Joh. 8, 39 f.), denen er vorwirft, den Teufel zum Vater zu haben (vgl. Joh. 8, 44).
Also es macht Bergoglio nichts aus, daß die Islamisten die Christen des Polytheismus bezichtigen, weil sie nicht verstehen, was der Begriff der Trinität beinhaltet, und die Jesus Christus nur als Propheten, nicht aber als Gottes Sohn anerkennen, den wiederum die gelehrten Rabbiner als Gotteslästerer betrachten, der zu Recht von Kaiphas zum Tode verurteilt wurde… Nur so kann man verstehen, daß am 26.5.2014 Bergoglio an der Klagemauer in Jerusalem einen Rabbiner und eine islamischen Iman umarmte. Wojtyla/Johannes Paul II. war sogar soweit gegangen, den Koran zu küssen, jenes Buch, in dem die Christen als Ungläubige beschimpft werden und in dem zu deren Tötung aufgerufen wird. (Sure 2:191)
|