55. Jahrgang Nr. 4 / August 2025
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1. Die Früchte des Zweiten Vatikanischen Konzils
2. Wie steht es um die römisch-katholische Kirche aktuell
3. Das Böse ist jetzt die dominierende Macht
4. Antisemitismus?
5. Anmerkungen zur Geschichte des Staates Israel
6. Ich stehe vor der Tür und klopfe an
7. Die metapolitische Illusion
8. Israel und Deutschland
9. Die Zukunft holt uns ein
10. Julius Evolas
11. Abtreibung – ein profitables Business mit der Not
12. Menschenwürde und Schutz der Ungeborenen
13. Anton Holzer: Vatikanum II.
14. Gerd-Klaus Kaltenbrunner: Abendland.
15. Ikonen
16. Nachrichten, Nachrichten, Nachrichten...
17. Mitteilungen der Redaktion
Menschenwürde und Schutz der Ungeborenen
 
„Menschenwürde und Schutz der Ungeborenen“

Rede gehalten im Bundestag am 20.07.2025


von
Martina Kempf

Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kollegen! Sehr geehrte Damen und Herren!  

Frau Ministerin, Dr. Hubig sprach bei der Aussprache zur Regierungserklärung davon, dass wir nach dem Zweiten Weltkrieg die Chance hatten, ein Deutschland zu bauen, das die Würde des einzelnen Menschen nicht antastet. Dennoch wird diese unantastbare
Würde  heute  manchen  abgesprochen:

Über 106.000 ungeborene Kinder werden jedes Jahr in Deutschland abgetrieben. Das entspricht einer Großstadt an Kindern. Auch sie haben von Anfang an Menschenwürde, so das Bundesverfassungsgericht schon im Jahr 1993. Die Menschenwürde gilt also nicht erst ab der Geburt, wie dies eine einzelne linksgerichtete Professorin so propagiert.

Solche Juristen, die anderen die Menschenwürde absprechen (wie Brosius-Gersdorf), begeben sich auf ein äußerst gefährliches Pflaster. Das Bundesverfassungsgericht hat vielmehr bereits 1975 festgestellt, dass auch Ungeborene ein Recht auf Leben haben. Und deswegen gibt es in Deutschland kein Recht auf Abtreibung.

Und Die Linken, von denen ich einen Aufkleber mit einer leeren Gebärmutter sah, können nicht leugnen, dass mit der Schwangerschaft ein kleiner Mensch da ist, dessen Herz ab drei Wochen nach der Zeugung zu schlagen beginnt, der acht Wochen nach der Zeugung alle Organe, Arme und Beine hat und der zehn Wochen nach der Zeugung schon von kleinen Kindern als kleines Baby erkannt wird, wenn man so ein Babymodell bequem in seiner Hand hält.

Da frage ich mich doch: Entweder erkennen Mitglieder der Linken als erwachsene Menschen darin kein Kind, was schon Kleinkinder sehen können, oder sie wollen die Wahrheit nicht sehen.

Wir als AfD wollen dagegen am geltenden Schutzkonzept festhalten und es konsequent umsetzen. Wir wollen engagierte Beratungsstellen, die mit konkreten Hilfen dem Schutz der Ungeborenen dienen. Dem sehr häufigen Abtreibungsgrund der Überforderung wirken wir auch durch unseren Vorschlag eines Betreuungsgehaltes vom ersten bis zum dritten Lebensjahr als Lohnersatz für Eltern- oder Großelternteile entgegen: für einen finanziell gesicherten und entspannten Familienalltag.

Der Koalitionsvertrag enthält außerdem einen Widerspruch zwischen dem an sich geschützten Recht auf Leben Ungeborener in Deutschland und andererseits der Entwicklungspolitik der Koalition, die den uneingeschränkten Zugang zu Abtreibungen in Entwicklungsländern fördern will. Das ist nämlich mit der Floskel „Förderung des Rechts auf sexuelle und reproduktive Gesundheit“ in Entwicklungsländern gemeint. Das sollte der Unionskoalitionspartner doch noch einmal untersuchen.

Nicht unkritisch sehe ich den Plan der Koalition, die sogenannte Versorgung mit Schwangerschaftsabbrüchen, also mit Tötungen, wohnortnah zu ermöglichen, was angesichts des Rückgangs von Abtreibungsärzten wohl nur mit der zunehmenden Verbreitung der Abtreibungspille geschehen kann, die aber laut einer neuen amerikanischen Studie bei fast 11 Prozent der Frauen nach Einnahme innerhalb von 45 Tagen zu einer Blutvergiftung, Infektion, Blutung oder einem anderen schwerwiegenden oder lebensbedrohlichen unerwünschten Ereignis führte.

Für viele alarmierte Christen ist der Lebensschutz – eine Kultur des Lebens – ganz wichtig für ihre Wahlentscheidung. Parteien, die in ihren Abstimmungen davon abrücken, werden diese Mitglieder und Wähler verlieren, die sich dann eine Alternative suchen, die engagiert für die Familie und die Willkommenskultur für Ungeborene eintritt. Bitte bedenken Sie auch, liebe Kollegen, dass man aus christlicher Sicht sich für seine Gewissensentscheidung – dazu zählen auch Entscheidungen über Gottes kostbare ungeborene Kinder – eines Tages vor höchster Stelle verantworten muss und dass dann auch in die geheimen Abstimmungen hineingesehen werden wird.

Danke schön.

 
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