55. Jahrgang Nr. 5 / November 2025
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1. Die Weihnachtsbotschaft: der dreifache Frieden
2. Gebet für die heilige Kirche
3. Weihnachten
4. Gott ist geboren als ein Kind im Stalle
5. BKP: Die Früchte des Zweiten Vatikanischen Konzils
6. Offener Brief der transalpinen Redemptoristen
7. Seelsorgerliches Wirken von P. Michael Mutter
8. Der Bau einer wunderlichen, verkehrten Kirche
9. The Corbett Report: Antichrist oder Armageddon
10. Fünf alarmierende Realitäten über Leo XIV.
11. Satanismus und Dämonokratie auf dem Vormarsch!
12. Herr und Knecht
13. Die ewige Versuchung:
14. Ukraine: Der Missbrauch der Religion
15. Zorniger Brief von Jeffrey Sachs
16. E-ID als „digitales Sackmesser“
17. Die Geschichte vom armen Madonnen-Schnitzer
18. Ikonen ... von Claudia Schneider
19. Nachrichten, Nachrichten, Nachrichten...
20. Mitteilungen der Redaktion
Ukraine: Der Missbrauch der Religion
 
Ukraine:
Der Missbrauch der Religion als politische Waffe

Nicolas Faure

Am 30. Juni 2025 fand in Belgrad eine internationale Konferenz zu einem brisanten Thema statt: der Spaltung der orthodoxen Kirche und dem Missbrauch der Religion als geopolitisches Instrument. Organisiert wurde sie vom Zentrum für Geostrategische Studien unter der Leitung von Dragana Trifković. Anwesend waren Religionsvertreter, Analysten und Journalisten aus Serbien, der Ukraine, Russland, Moldawien, Griechenland und Bulgarien. Einigkeit herrschte in einem zentralen Punkt: Der Ökumenische Patriarch Bartholomäus I. von Konstantinopel habe durch seine Unterstützung der neuen, vom Moskauer Patriarchat unabhängigen ukrainischen Kirche (OCU) die Spaltung der orthodoxen Welt verschärft. Die Konferenz warnt: In der Ukraine – und darüber hinaus – wird der orthodoxe Glaube zunehmend instrumentalisiert, im Dienste politischer Strategien und ausländischer Interessen.

Dragana Trifković,

Eine Konferenz als Warnruf
Ziel der Konferenz war es, zu zeigen, wie religiöse Entscheidungen politische Spannungen verschärfen können. Vertreter aus Serbien, Russland, Moldawien und Bulgarien kamen zu Wort. Im Zentrum der Kritik: Patriarch Bartholomäus I., geistliches Oberhaupt des Patriarchats von Konstantinopel (heute Istanbul). Ihm wird vorgeworfen, durch seine Entscheidung von 2019 zur Anerkennung der Orthodoxen Kirche der Ukraine (OCU) eine illegitime Spaltung herbeigeführt zu haben. Diese Entscheidung, dokumentiert durch ein offizielles Tomos, entband die OCU von der Bindung an das Moskauer Patriarchat. Doch viele orthodoxe Gläubige sehen in dieser Entscheidung eine politische und kanonisch nicht legitime Handlung. Für sie bleibt nur die Ukrainisch-Orthodoxe Kirche (UOC), die dem Moskauer Patriarchat treu bleibt, als rechtmäßige kirchliche Autorität in der Ukraine anerkannt. Die Folge: gewaltsame Auseinandersetzungen und Kirchen-eroberungen vor Ort.

Gewalt auf dem Boden der Ukraine
Ein während der Konferenz gezeigtes Video dokumentierte die gewaltsame Übernahme von Kirchen durch OCU-nahe Gruppen. Der ukrainische Metropolit Luka richtete ein Schreiben an die Konferenzteilnehmer, in dem er um internationale Unterstützung für die Gläubigen der UOC bat, die zunehmend bedroht oder angegriffen würden. Auch die westliche Einflussnahme wurde thematisiert. Der griechische Philosoph Diogenis Valavanidis warf der EU vor, die christlichen Wurzeln Europas systematisch zu tilgen. Der moldawische Journalist Victor Zhosu erinnerte an ähnliche Entwicklungen in Moldawien, wo die Regierung versucht, die Verbindung zur russischen Kirche zu kappen. Der serbische Autor Goran Igić sprach über politischen Druck, der in Montenegro und Nordmazedonien zu kirchlichen Abspaltungen führt.

Zerstörte Kirchen in Kriegszonen
Tatjana Stojanović, Kriegsreporterin und Journalistin in Russland (Eurasisches Journalistenforum), berichtete von systematischen Zerstörungen orthodoxer Kirchen in den russischen Grenzregionen. Besonders in der Region Kursk, im Ort Tatjala, würden Kirchen und Klöster zu militärischen Zwecken (Drohnenbasen, Waffenlager, Sanitätsposten) zweckentfremdet, bevor sie zerstört oder geschändet würden – ein Skandal, der zunehmend internationale Aufmerksamkeit erregt.

Ist ein Rückschritt möglich?
Dane Čanković, Vorsitzender der serbischen Bewegung Die Wahl liegt bei uns in der Republik Srpska (Bosnien), betonte, dass Patriarch Bartholomäus inzwischen seine damalige Entscheidung möglicherweise überdenke. Laut Čanković sei es nicht ausgeschlossen, dass das Tomos zur OCU zurückgenommen werde, um die Einheit wiederherzustellen. Ein „Tomos“ (griechisch: τόμος) ist im orthodoxen Kirchenrecht ein offizieller Erlass des Oberhauptes einer Kirche – häufig in Form einer Schriftrolle oder eines Buches – der eine formelle kirchliche Entscheidung dokumentiert.

Eine Religion zwischen Tradition und geopolitischem Kalkül
Die Konferenz legte offen, wie stark der orthodoxe Glaube derzeit unter Druck steht – nicht nur durch innerkirchliche Konflikte, sondern auch durch externe politische Einmischungen und mediale Kampagnen. Für viele Teilnehmer bedeutet dies einen Angriff auf die kanonische Orthodoxie, ihre Legitimität und ihre spirituelle Integrität. Die Botschaft war klar: Es geht um mehr als Religion. Es geht um die Verteidigung eines geistigen Erbes, einer kollektiven Identität und einer über Jahrhunderte gewachsenen spirituellen Ordnung.

Quelle: Zentrum für Geostrategische Studien
Artikel übermittelt von Dragana Trifković, zusammengefasst und übersetzt von Nicolas Faure für Résistance Républicaine
Französische Quelle : https://resistancerepublicaine.com/2025/07/05/ukraine-lusage-de-la-religion-comme-arme-politique/ OPPOSITION24, 6. Juli 2025

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"Herr, erbarme dich"

- Gericht in Kiew entscheidet über das Schicksal der Ukrainischen Orthodoxen Kirche (UOK)
In Kiew hat der Prozess zur Liquidation der Ukrainischen Orthodoxen Kirche begonnen.  Vor dem Gerichtsgebäude stehen Hunderte von Gläubigen, die nicht hineingelassen wurden. Die Menschen stehen mit Ikonen da, singen Gebete und rezitieren Psalmen. Im Inneren befinden sich Anwälte und Beamte, die darüber entscheiden, ob eine der ältesten Kirchen des Landes weiterhin existieren wird. Die Klage auf Liquidation wurde vom Ministerium für "Kultur" der Ukraine eingereicht.  Anlass war der Abschlussbericht einer staatlichen Kommission, die behauptete, die UOK pflege angeblich kanonische Verbindungen zum Moskauer Patriarchat – obwohl die Kirche bereits im Frühjahr 2022 ihre vollständige Autonomie offiziell verkündet hatte. Die Führung der UOK bezeichnet das Geschehen als politischen Druck und hat eine Gegen- klage eingereicht, in der sie die Feststellungen der Kommission für rechtswidrig erklärt haben will.  Der Prozess könnte einen Präzedenzfall für den gesamten religiösen Bereich in der Ukraine schaffen. (Russländer & Friends  - 30.10.2025)   

Zur aktuellen Lage in der Ukraine - "Die internationale Gemeinschaft schaut weg, wenn bekannt wird, wie brutal in der Ukraine die Zwangsrekrutierungen für die Streitkräfte durchgeführt werden." erklärte Ungarns Außenminister Péter Szijjártó am Dienstag (15.7.2025) bei einer Sitzung des EU-Außenministerrates in Brüssel. „In der Ukraine werden Menschen wie Wild gejagt. Unausgebildete Männer, oft völlig untauglich für den Fronteinsatz, werden vor den Augen ihrer Familien und kleinen Kinder verschleppt und an die Front gezwungen. Menschen werden geschlagen - brutal zu Tode geprügelt, nur weil sie nicht in diesen Krieg ziehen wollen. Sie wollen sich nicht an sinnlosem Töten beteiligen. Dies ist absolut inakzeptabel." So Szijjártó (Nachrichtenwelt vom 16.7.2025)

 
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