UNA VOCE
von
Walter W.E. Dettmann
Am Ostersonntag des Kriegsjahres 1943 sprach ich mit dem Pfarrer eines
Dorfes in Polen. Er verstand kein Wort deutsch und ich kein Wort
polnisch. So sprachen wir beide Latein, das der polnische Pfarrer noch
besser beherrschte als ich.
Ich fragte ihn, was er tun werde, wenn wir zurückgingen und die Russen
nachrückten. Da sagte er: "His temporibus Episcopus longe abest. Papa
longissime abest. Deus autem proximus est." Dies heißt auf deutsch: "In
diesen Zeiten ist der Bischof weit weg. Der Papst ist ganz weit weg.
Gott aber ist sehr nahe."
Diese Worte des polnischen Pfarrers gelten heute noch viel mehr; sie
gelten heute nicht nur in Polen, sondern auf der ganzen Welt. Von
unseren Bischöfen können wir keine Hilfe irn Glaubenskampf erwarten, im
Gegenteil. Sie lassen in verräterischer Weise den Glaubensfeinden
innerhalb der Kirche freies Spiel. Sie schicken uns immer mehr
glaubenslose und glaubensfeindliche Geistliche.
Noch schlimmer ist es in dieser Hinsicht mit dem gegenwärtigen "Papst".
Er entfernt sich selbst geistig immer weiter von seiner ihm
anvertrauten Herde, die er hüten und vor Schaden bewahren sollte. Paul
VI. tut so, als sei sein ganzes Sinnen und Trachten allen gottsuchenden
Menschen zugewendet. In Wirklichkeit ist es umgekehrt. Er stößt alle
ab, die unseren Heiland im heiligsten Sakrament des Altares suchen und
anbeten wollen.
Was sollen wir in dieser Lage tun?
Wir müssen ruhig bleiben wie die schmerzhafte Mutter Christi unter dem
Kreuz. Wir müssen ruhig bleiben wie der einsame Dorfpfarrer in Polen.
Es gab in der Kirchengeschichte viele Hunderte, ja sogar Tausende von
Christen und Martyrern, die nicht einmal wußten, wie der betreffende
Papst zu ihrer Zeit hieß. Unser Ruhm im Kampf um den Glauben wird noch
größer sein als der jener alten Christen, weil wir für den Glauben
kämpfen, obwohl ein Paul VI. mit seiner falschen Liturgie an der Spitze
der Kirche steht.
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