EIN JAHR WECHSELT
von
Alois Schnitzer sen, Traunstein
Mit jedem Jahr beginnt für jeden Menschen ein neuer Zeitabschnitt. Und
mit Bangen stellen sich die Menschen die Frage: Wird mir das neue Jahr
Glück bringen? Mit einem gewissen Trost empfängt man Glückwünsche,
obwohl man weiß, daß diese Glückwünsche doch nur eine liebe Geste sind,
die unsere Zukunft nicht im geringsten beeinflußt. Können wir unsere
Zukunft irgendwie beeinflussen, uns dafür abmühen? Doch dazu müssen wir
uns selbst zuerst fragen: Worin besteht denn unser Glück?
Nun, viele Menschen sind der Überzeugung, wenn sie einen
Geschlechtspartner gefunden haben, mit dem sie sich verstehen, sei das
Glück dieser Erde gefunden. Andere meinen, ein neuer Wagen sei ihre
Seligkeit. Wieder andere erstreben ein Häuschen, und man staunt gar
oft, wie so ein einfacher Arbeiter, mit bescheidenem Lohn, jedoch mit
eisernem Willen und Energie, sich und seiner Familie ein neues Heim
schafft. Wie er damit viele seiner Mitmenschen überrundet, die das
doppelte und mehr verdienen, die aber auf den augenblicklichen Genuß
der Freizeit, des Urlaubs, des Autos, der teuren Wohnungseinrichtung
usw. nicht verzichten wollen. Doch gerade diese letzteren Menschen sind
es, denen der Genuß der Stunde wichtiger erscheint als ein Denken und
Sorgen für die Zukunft. Und gerade diese Menschen sind es dann, die
ihren Mitmenschen jeden Erfolg mißgönnen, die aber zugleich überall
schreien, man kümmere sich um sie zu wenig.
Ist das Streben nach einem irdischen Glück verwerflich? - Ich bin nicht
der Ansicht, zumal unser Herrgott selbst gesagt hat: Macht euch die
Erde untertan. Doch birgt dieses Streben nach einem irdischen Glück die
Gefahr in sich, daß man einem falschen Gott, dem Gott des Ichs und der
Selbstsucht, zu dienen bereit ist und daß die Aufgaben, die uns vom
wahren Gott gestellt sind, auf die Seite geschoben werden. Gott hat dem
Menschen den Verstand, das Wissen, Können und Begreifen gegeben, damit
er die Hauptaufgaben seines ersten Gebotes erkenne und die Wirkung der
Befolgung oder Ablehnung geistig auseinanderhalten kann.
Dem Aufgabengebiet des Gebetes der Liebe steht entgegen: Der Neid, der
Egoismus, die Unzufriedenheit und Erdgebundenheit, der Stolz und das
Selbstbewußtsein der Menschen. Die Versklavung der Menschen an diese
Neigungen und Leidenschaften werden vom Gegenspieler unseres Herrgotts
bewußt gefördert und geschürt. Der Satan weiß nur zu genau, daß er nur
mit Neid und Unzufriedenheit im Menschen einen erfolgreichen Kampf
gegen die Anweisung Gottes führen kann. Nur wer sich benachteiligt
fühlt, läßt sich auch auffordern zu kämpfen und kann somit auch
aufgefordert werden, andere Menschen als Feind zu betrachten, als einen
Feind, der vernichtet werden muß. Und weil die christliche Lehre
Feindschaft ablehnt, deshalb wird die ganze Lehre Christi nicht
anerkannt, ja sogar abgelehnt.
Dazu ist es eine satanische Zielsetzung, bei jedem Gläubigen nach
Schwächen und Fehlern zu suchen, diese Fehler und Schwächen in die
Öffentlichkeit zu bringen und die wirklichen Großtaten der
Selbstüberwindung, der Leistung im Dienste der Lehre Christi zu
verniedlichen und mit Stillschweigen zu übergehen. Der Satan weiß, daß
er mit dieser List immer wieder die Menschen verunsichert und den guten
Willen zur Gefolgschaft für die Lehre Christi untergraben kann. Nur
wenn zur Diskussion steht, daß auch Christen Fehler machen, zieht der
Mensch daraus die Folgerung, daß es nicht so schlimm ist, wenn er
selber Fehler macht. So wird teuflisch raffiniert die Situation
ausgenützt und es gelingt immer wieder, die Leidenschaften des Neides
und der Unzufriedenheit aufzustacheln. Wenn Tausende zufrieden sind mit
Einkommen, mit Besitz und Gesetzgebung, so finden sich immer wieder
Hetzer, die angefallene kleine Benachteiligungen aufbauschen und
zusammentragen, die jede verständnisvolle Zusammenarbeit unterminieren,
um damit ihrer Hetze zur Unzufriedenheit den Erfolg zu verschaffen und
die Menschenmassen zum Kampf zu führen. Und jeder, der dagegen Bedenken
anmeldet und zu Überlegungen und zur Verständigung rät, wird mit List
und Gewalt daran gehindert. Gewalt, angewandt von Einzelmenschen oder
von Führern von Organisationen, von Völkern und Staaten, um eine
materielle menschliche Zielsetzung durchzudrücken, ist immer falsch,
ist immer teuflisch und nie christlich.
Diese meine Behauptung, daß Gewalt um materielle Erfolge nie christlich
ist, steht nicht im Widerspruch zum Bericht, daß Jesus die Schacherer,
die sogar den Tempel zum Schacherplatz für materielle Gewinne
verwendeten, mit einem Strick aus dem Tempel jagte und sagte: "Mein
Haus ist ein Haus des Gebetes und keine Räuberhöhle. Die Schacherer an
heiliger Stelle gaben wohl Jesus das größte Ärgernis, denn gegen
niemand sonst hat Jesus zur Gewalt gegriffen. Menschen, denen nichts
heilig ist, denen sogar der Tempel als Schacherplatz dienen sollte,
brachten Christus in äußersten Harnisch.
Bei seiner Gewaltanwendung kämpfte Jesus nicht um materielle Erfolge,
sondern gegen die Materialisten. Er kämpfte auch nicht mit einer
tödlichen Waffe, sondern mit einem Strick. Er wollte wohl damit auch
der Nachwelt überliefern, daß diese Art von Mitmenschen, die nur ihren
Vorteil im Sinne haben und keine Rücksicht kennen, daß diese
rücksichtslosen Materialisten und Ichmenschen es sind, die alles
Unglück über die Menschen bringen und sich am schwersten und brutalsten
gegen das Gebot der Liebe versündigen. Er sah in seiner Schau in die
Zukunft wohl auch, daß diese Art von Menschen den Frieden aus der Welt
verbannen und Not, Tod und Elend über die Menschen bringen. Diese
Ichmenschen sind es, die vor nichts zurückschrecken, denen der Friede,
das Menschen- und Familienleben nichts gilt, wenn sie sich Vorteile
erwarten. Und gegen diese Menschen der rücksichtslosen Brutalität des
Eigennutzes hat Christus zur Gewalt gegriffen. Damit hat er auch seiner
Kirche den Weg gewiesen, gegen welche menschliche Gesinnung am
entschiedensten zu kämpfen ist. Die Kirche soll diese Verbrecher an der
menschlichen Gemeinschaft ihren Gläubigen klar zu erkennen geben. Sie
soll es ihre Gläubigen lehren, diese den Frieden störende Gesinnung zu
erkennen, zu meiden, zu entlarven, und an Hand von Beispielen aus der
Vergangenheit erläutern.
Das Wort nach Matth 10,34: Ich bin nicht gekommen, den Frieden auf die
Erde zu bringen, sondern das Schwert, ist wohl symbolisch gemeint. Denn
die Menschen werden immer zu kämpfen haben gegen den
Selbsterhaltungstrieb, und dieser Kampf ist wohl härter und
langanhaltender als jeder Entscheidungskampf zwischen zwei Feinden.
Christus selbst, so wie seine Apostel und Jünger haben nie mit dem
Schwerte gegen Menschen gekämpft. Dies dürfte allein Beweis genug sein,
daß das Wort vom Schwert nach Matth. symbolisch gemeint ist, zumal
Christus bei seiner Gefangennahme zu Petrus gesagt hat: Stecke dein
Schwert in die Scheide. Wer zum Schwert greift, geht damit unter. Den
härtesten Kampf, den jeder Mensch zu führen hat, ist der Kampf gegen
den eigenen Selbsterhaltungstrieb. Die wenigsten Menschen werden da
vollständig Sieger werde, den wenigsten Menschen gelingt es,
diesen Trieb restlos dem Gebote der Liebe unterzuordnen. Wir brauchen
deshalb nicht zu verzagen. Wenn wir fallen, müssen wir nur immer wieder
aufstehen und den guten Willen zum Kämpfen aufbringen. Das ist es, was
Gott von uns fordert, und ob wir den guten Willen auch aufbrachten,
darüber urteilt einmal Gott, und Dem können wir kein X für ein U
vormachen.
Der Neid der Ichmenschen und die unzufriedenen Materialisten haben ein
Leichtes, ein Volk aufzuputschen, weil das Volk leichter bereit ist,
sich für den Selbsterhaltungstrieb einzusetzen, als sich der Liebe zu
beugen, dem Frieden zu dienen und auf etwas zu verzichten. Auf diese
Schwäche bauen die Mächtigen der Wirtschaft. Ob Arbeitnehmer oder
Arbeitgeber, der Politik oder der Weltanschaunng und Ideologie auf und
lassen in dieser Zielrichtung ihre Propaganda und ihre Aufputscher
arbeiten. Damit gelingt es immer wieder, die Volksmassen in die
schwersten und härtesten Auseinandersetzungen, ja in Kriege zu führen.
Dabei sind die Volksmassen immer die Betrogenen und die schwer
Leittragenden. Solche schweren Kämpfe zu verhindern, wäre ein Leichtes,
wenn die Volksmassen bereitwären, mit Ausdauer und Geduld der
Verständnisbereitschaft, der christlichen Liebe zu dienen. Unrecht und
Ungerechtigkeiten sollen und müssen beseitigt werden, aber nie mit
Gewalt. Wenn der Mensch von seiner Gewalt nicht ablässt wissen wir
alle, was uns bevorsteht.
Jeder denkende Mensch frägt sich heute: Wird sich die Menschheit selbst vernichten?
Vor Monaten konnten wir in den Zeitungen lesen, daß der in den Westen
geflüchtete General Sejna, dem die strategische Planung der UdSSR
unterstand, erklärte, daß in Rußland Aufmarschpläne für den Westen
bereit liegen, daß sogar schon Lebensmittelkarten in deutscher und
französischer Sprache gedruckt in Rußland bereit liegen. Ferner sollen
Verwaltungsbeamte und Polizeichefs ausgebildet sein, die nach der
Besetzung in Deutschland eingesetzt werden.
Selbst der einfachste Mensch weiß, daß die großen und mächtigen Staaten
heute mit den modernsten Waffen ausgerüstet sind, alle Waffenkammern
sind überfüllt und immer werden noch Waffen mit unheimlicher
Vernichtungskraft erfunden und hergestellt, deren Abwehr unmöglich ist.
So konnte man auch in den letzten Monaten lesen, daß, wenn Bomben den
Ozean hinüber und herüber fliegen, trotz Ausbau der modernsten Abwehr-
und Abhorchstationen, am Zielort das Eintreffen der Bomben erst 2
Sekunden vor der Explosion festgestellt werden kann. Es besteht also
keine Möglichkeit zur Warnung der Menschen, noch zur Abwehr.
Wenn man weiter bedenkt, daß diejenige Regierung, die den Krieg
beginnt, nicht bloß eine solche Bombe zum Abschuß bringt, sondern
gleich mehrere Bomben nebeneinander oder hintereinander und daß Bomben
weite Landstriche und Menschenmassen vernichten bzw. kampfunfähig
machen und dies in solch kurzem Zeitraum, daß abliegende Völker noch
gar nicht ahnen, was passiert ist.
Ich frage mich, wer denkt heute über solche Zeitungsberichte ernstlich
nach? Was morgen ist, interessiert uns doch heute noch nicht. Wir
müssen alle einmal sterben, und wenn es ein schneller Tod ist, nun,
dann haben wirs eben überstanden. Doch wer garantiert uns, daß es ein
schneller Tod ist? Mag sein für viele. Doch wir wissen, daß es nicht
lauter Tote gibt, sondern meist mehr Verletzte, so auch Menschen mit
schwerem Siechtum, die Monate sich in Schmerzen winden. Dabei wird die
medizinische wie die Lebensmittelversorgung unterbrochen sein. Es wird
Hunger und unheimlich viel Not geben. Wer kann uns die Garantie geben,
daß nicht gerade wir zu diesen Armen und schmerzerfüllten Menschen
zählen werden?
So dachten die Ichmenschen, als im Ietzten Weltkrieg Radio und
Zeitungen berichteten, daß in Polen, Frankreich, England Städte mit
Bomben belegt wurden. Da war so mancher noch stolz und siegesbewußt.
Als aber dann die Bomber über unsere eigenen Städte ihre unheimliche
Last abluden und Vernichtung den Menschen, Wohnungen und Betrieben
brachten und Tod, Not, Lebensangst und Verletzte zurückließen, da
konnte man des öfteren hören oder in Briefen lesen: Wie kann dies unser
Herrgott zulassen!
Nun - dort, wo es einigermaßen ohne Gefahr möglich war, sagte ich
darauf oder schrieb es in die Großstädte: Ich kann mich nicht erinnern,
daß unser Herrgott den Krieg angefangen hat. Auch habe ich bei
Kriegsbeginn nie gehört, daß man unserem Herrgott zuliebe in den Krieg
zieht. Nach meiner Ansicht waren für den Kriegsbeginn ganz andere
Beweggründe maßgebend. Und zwar Beweggründe, die mit der Lehre Christi
direkt im Widerspruch standen. Menschen wollten doch diesen Krieg - und
damit man diesen Krieg beginnen konnte, wurde die Lehre Christi
ausgeschaltet und unterdrückt. Die Menschenmassen waren bereit, sich
für den Selbsterhaltungstrieb zu begeistern und auf die Liebe Christi
zu verzichten. Und jetzt kann man nicht unseren Herrgott für den Krieg
verantwortlich machen. Wenn die Menschen nicht gewillt sind, den Rat
unseres Herrgotts zu erfüllen, und meinen, sie seien die Klügeren, dann
müssen sie auch die Folgen ihrer Entscheidungen tragen, oder besser
gesagt: die Menschheit bestraft sich für ihr Tun selbst.
Leider sind heute viele Theologen mit kleinen und hohen Würden in die
Problematik der Welt, in die materialistische, politische, soziale und
wissenschaftliche Welt hinuntergestiegen und lassen ihr ureigenstes
Aufgabengebiet, die Lehre Christi abseits liegen. Die Weltmenschen, um
nicht zu sagen: der Satan, loben (lobt) und ehren (ehrt) sie deshalb.
Als Weltmenschen sind sie der Welt versklavt, verzeihen sich und ihrer
Welt alles. Für sie gibt es keine Schuld im bisherigen Sinne unserer
Religion, es gibt keine Sünde, somit braucht man nicht zu beichten,
nicht zu bereuen. Man kann das Leben genießon ohne Reue. Der Mensch
steigt auf das Niveau des Tieres und der unseligen Kreatur hinunter.
Ich bin mir selbst der Nächste, was kümmert mich die Lehre Christi? Man
hilft höchstens bei katastrophaler Not mit Geld, aber für das wirkliche
Aufgabengebiet im christlichen Gemeinschaftsleben hat man kein
Interesse.
DOCH WER GOTT NICHT DIENEN WILL, bestraft sich selbst schon auf dieser
Erde. Ruhelos, unzufrieden ziehen diese Weltmenschen durch ihr Leben.
Um sich Vorteile zu verschaffen, säen sie Zwietracht unter die
Menschen, sie säen durch ihr Tun Haß, Neid, Feindschaft - und ernten
dasselbe. Weil sie die Lehre Christi als Führungsprinzip ablehnen,
sündigen sie gegen Gott und ihren Nächsten. Diese Menschen sind nur
gewillt, ihrem Vorteil zu dienen; deshalb gibt es Streit in den
Familien, in den Gemeinden, unter den Völkern, ja nicht bloß einfachen
Streit, sondern auch Kämpfe und Kriege. Wohin uns heute Kriege führen
können, dies haben wir bereits weiter oben betrachtet. Gott will keinen
Krieg, keine Selbstvernichtung des Menschen. Christus hat der
Menschheit seinen Rat gegeben, wie sich die Menschheit den Frieden
erhalten kann. Wenn die Menschen sich klüger fühlen, als ihr Gott ist,
wenn sie also den göttlichen Rat ablehnen, greift nicht einmal Gott zur
Zuchtrute, sondern die Mitmenschen bestrafen sich selbst. Und mit den
heutigen modernsten Waffen ist eine Selbstvernichtung der Menschen
nicht ausgeschlossen. Das Gebot Christi erfüllt man nicht mit
Geldspenden, sondern nur mit einem Herzen voll Liebe zu Gott und
unseren Nächsten. Mit einem Herzen, das bereit ist, lieber Unrecht zu
ertragen und zu dulden, als ein Unrecht am Nächsten zu verschulden.
Die Menschheit steht heute nicht bloß am Wendepunkt eines Jahres, die
Menschheit steht heute an entscheidungevollsten Punkt der ganzen
Menschheitsgeschichte. Weiterleben in Frieden oder Selbstvernichtung
durch Weiterablehnung des göttlichen Gebotes, durch Weiterausbau der
gewaltigsten Vernichtungswaffen zum Angriff auf den sogenannten Feind.
Und dieser Feind rüstet zum Gegenschlag. Wo und wie wird dies enden?
Das rücksichtslose Streben um Besitzmehrung auf dieser Welt bedeutet: Feindschaft zu Gott; Ablehnung der Lehre Christi.
Die Liebe zu Gott und unseren Nächsten bedeutet: die Dinge der Welt in
ihren vergänglichen Werten erkennen; deshalb Frieden den Menschen auf
Erden.
Mir scheint der Spruch, den ich an der Hausmauer eines Bauernhauses las, die Dinge richtig zu benennen:
"Dies Haus ist mein und doch nicht mein,
beim Nächsten, wird es auch so sein.
Ich frage dich: Wer wird wohl Besitzer sein?"
Wem gehört schließlich aller irdischer Besitz, alle irdische Ehrung?
Warum um solchen Besitz den Frieden auf der Welt und die Werte der
Ewigkeit, die Belohnung in der Ewigkeit verlieren?
Gott belohnt die Menschen, die Ihm dienen, schon auf dieser Welt mit
Frieden und einer glücklichen Lebensgemeinschaft, und dies ist nur ein
Abglanz der ewigen Seiligkeit.
Wir stehen am Beginn eines neuen Zeitabschnittes unseres Lebens. Wir
können die Entwicklung der Zukunft beeinflussen, wenn wir den Weg
unseres Heiles erkennen, wenn wir bereit sind, mit allen Kräften des
Herzens, des Gemüts und des guten Wollens den Weg, den Gott uns
gewiesen hat zu gehen.
Damit wir diese Aufgabe unseres Lebens recht erkennen, damit wir die
Kraft finden, diese uns gestellte Aufgabe auch zu erfüllen, sollten wir
viel und fleißig beten. Beten bei Tag und Nacht, heute ist noch Zeit.
Heute können wir noch unsere liebe Gottesmutter mit unserem Gebet
bestürmen und auch all unsere Heiligen bitten, doch für uns Fürsprache
einzulegen, damit wir selbst und die ganze Menschheit erkennt, wie wir
Gott und somit auch uns selbst am besten dienen. Beten wir, daß alle,
die da nach größeren Machtbefugnissen auf dieser Welt trachten,
erkennen, daß dies vergängliche Werte sind, um deren Besitz es nicht
wert ist, Krieg zu führen. Beten wir, daß diese weltlichen Strategen
erkennen, daß sie auf falschen Wegen sind und noch
rechtzeitig zur Besinnung kommen.
WIR KÖNNEN EINE GLÜCKLICHE ZUKUNFT ERSTREBEN und auf unerschütterlichen
Felsengrund bauen, wenn alle Menschen bereit sind, mit gutem Willen das
göttliche Gebot der Liebe zu Gott und den Menschen zu erfüllen. Fangen
wir bei uns selbst an, geben wir anderen ein gutes Beispiel, suchen wir
Verständigung in allen Streitfragen des Lebens, bleiben wir unserem
Herrgott treu, dann wird uns Seine schützende Hand auch in eine bessere
Zukunft führen.
Viele harte und fanatische Verteidiger des Naziregimes haben während
des tausendjährigen Reiches die Aufgaben des christlichen Gebotes der
Liebe vergessen. Die Aufgaben der Welt waren wichtiger. Als dann aber
nach dem tausenjährigen Reich irdische Richter über ihre Tätigkeit
während der Nazizeit Rechenschaft forderten, da hörte man grundsätzlich
als Verteidigung: Ich hatte Befehl, ich war kommandiert. Zur
Verteidigung eigener Fehler wurden dann aber Nachweise herbeigeholt,
mit denen man belegen konnte, daß man da und dort auch menschlich zum
Nächsten war, daß man also im Sinne des Fühlens für andere gehandelt
hatte.
Die Ergebnisse der letzten Jahrzehnte und meine Beobachtungen und
eigenen Erfahrungen veranlaßten mich zu dieser Niederschrift in der
Hoffnung, daß recht viele Menschen erkennen, wo in Zukunft ihr
Aufgabengebiet liegt und wie ein jeder mithelfen kann, eine
glücklichere Zukunft zu gestalten.
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