54. Jahrgang Nr. 3 / März 2024
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5. Mi encuentro con Su Excelentísimo y Reverendísimo Arzobispo Pierre Martin Ngô-dinh-Thuc
6. Il mio incontro con S.E. l´Arcivescovo Pierre Martin Ngô-dinh-Thuc
7. DECLARATIO
Die Bergpredigt
 
Die Bergpredigt

von
Norbert Dlugai

Fortsetzung von Heft Nr. 5 vom Nov. 2015

IV. Die weiteren Lehrinhalte der Bergpredigt

Die Seligpreisungen werden von R. Guardini mit Stichflammen verglichen, deren helle Glut all das beleuchtet, was der Herr vom Berge aus den Jüngern, den Volksscharen noch sagen will, damit unser Leben wahrhaft gelingt. Zunächst folgt auf die Seligpreisungen eine weitere - im wörtlichen Sinne, gerichtet an die Jünger, sozusagen eine neunte Seligkeit, mit der die Jünger von Jesus ermutigt werden, sich zu freuen und zu frohlocken, wenn sie um Christi willen verfolgt und geschmäht werden und man ihnen lügnerisch alles Böse nachredet. Reichlichen Himmelslohn sollen die Jünger dafür ernten.

Nach Christi Wort sind die Jünger „das Salz der Erde“ und „das Licht der Welt, das allen leuchtet“. Es erhält seine Leuchtkraft von Gott, der das eigentliche Licht der Wahrheit, der Liebe und der Gerechtigkeit ist, durch die die Welt gerettet werden soll. Hierbei widerlegt Jesus vehement die Meinung, er sei gekommen, um das Gesetz und die Propheten aufzuheben. Das Gegenteil, so sagt er, ist der Fall. Und zugleich verbindet er diese Beteuerung mit einer Warnung, deren Ernsthaftigkeit schockiert, wenn wir von ihm hören: „Wenn eure Gerechtigkeit nicht weit vollkommener ist als die der Schriftgelehrten und Pharisäer, werdet ihr in das Himmelreich nicht eingehen". (Mt. 5,20) Jesus mutet allerdings den heutigen Ohren noch weitere mißtönende Paukenschläge zu - im Zusammenhang mit dem fünften und sechsten Gebot, die Jesus zum Gegenstand seiner Predigt macht. Einer Predigt, in der Verfehlungen gegen diese Gebote schonungslos beim Namen genannt und die Strafen, mit denen die Verstöße geahndet werden, nicht weniger schonungslos den Zuhörern ins Gedächtnis gehämmert worden sind.

Was das fünfte Gebot betrifft, so verurteilt der Heiland nicht nur den bloßen Tötungsakt als Sünde, sondern er fordert ein viel tiefer gehendes moralisches Verhalten, daß man auch nicht ungestraft dem Bruder zürnen oder ihn beschimpfen dürfe. Wenn solches geschehen sei, müsse man sich mit ihm versöhnen, solange es noch nicht zu spät ist. Erst dann hätte Gott Wohlgefallen an einer Opfergabe, die man darbringt.

Es ist eine neue Lebensordnung und Sühnegerechtigkeit, die die Würde des Menschen als Ebenbild Gottes (Gen.1,26) im Blick hat, die Jesus für das fünfte Gebot lehrt. Verstöße dagegen vermögen sogar den Menschen in die ewige Verdammnis stürzen. Aber wehe also einer Zeit wie der unsrigen, die darauf mit Blindheit und Taubheit begegnet, so daß man in Gleichgültigkeit verfällt, wenn Leib, Leben, Ehre und Würde eines Menschen nichts mehr gelten, sondern zerstört werden. Ein solcher Schandfleck lastet auch über dem sechsten Gebot, worüber Jesus im Anschluß an das fünfte redet. In Wahrheit stellt Jesus für die Ehe und das Sexualleben eine neue Werteordnung auf. Diese wendet sich strikt gegen jede Ehescheidung. Und wenn den Alten gesagt wurde, „wer seine Frau entlassen will, stelle ihr einen Scheidebrief aus“, so verkündet Christus jetzt ein höheres Gesetz, das jede Ehescheidung untersagt. Wenn die Alten weiter belehrt worden sind, “daß man nicht ehebrechen dürfe, so muß nach den Worten Jesu die lautere Gesinnung hinzukommen, welche verbietet, „eine Frau auch nur lüstern anzusehen“, weil sonst schon ein Ehebruch (im Herzen) stattfindet. Eine Textstelle, die verdeutlicht, daß es bei allem Tun und Lassen des Menschen auf die innere Gesinnung ankommt, die den Menschen leiten und die Integrität wahren soll. Ist das beim sechsten Gebot nicht der Fall, wäre es nach den Worten Jesu für den Betreffenden besser, „sich zu verstümmeln und in diesem Zustand nicht zu sündigen, als mit einem gesunden Leib in die Hölle zu fahren“.

Nun wird man dem Heiland nicht ernstlich unterstellen, die Reinheit und Lauterkeit der Gesinnung, soweit es sich um das sechste Gebot handelt, durch Selbstverstümmelung zu erzwingen. Vielmehr wollte Jesus mit aller Deutlichkeit zum Ausdruck bringen, daß ein Christ alles ihm Zuzumutende tun müsse, um unbescholten die Gefahren, die der Sittlichkeit und Keuschheit drohen, mit und in der Kraft Gottes zu bewältigen. Das krasse Gegenteil erleben wir heute in unserem fortschrittlichen einundzwanzigsten Jahrhundert, das ein Jahrhundert des unaufhaltsamen Niedergangs zu werden droht. Als eine der Hauptursachen kann man die immer mehr um sich greifende sexuelle, skrupellose Verwahrlosung nennen. Promiskuität ist in einem großen Teil der Gesellschaft zur Selbstverständlichkeit geworden. Aber muß ein Christ nicht bittere Tränen vergießen und voller Trauer „seine Kleider zerreißen“, wenn sich sogar geweihte Diener Gottes nicht scheuten, sich an hilf- und schutzlosen Kindern und Jugendlichen, die ihnen zur Erziehung und Ausbildung anvertraut waren, unsittlich zu vergreifen? Muß da nicht der Zorn Gottes überquellen?

Zurück zur Bergpredigt. Jesus fordert dazu auf, keinen Schwur zu leisten, weder beim Himmel noch bei der Erde, und das besagt: Der Mensch soll sich ohne Schwur der Wahrheit verpflichtet wissen, die Wahrheit nur ein „ja, ja, nein, nein“ verträgt. Christus fügt hinzu, „daß alles andere vom Bösen sei“. Die Gewichtigkeit dieser Herrenworte wird heutzutage selbst von den Katecheten und Prediger verkannt und vergessen. Es scheint ein Trend überhand zu nehmen, die Frohbotschaft mehrdeutig unter das Kirchenvolk zu bringen, um sich nicht dem Vorwurf auszusetzen, man sei einseitig fixiert. Christi Wehklagen würde auch denen gelten, die nach der Devise leben, "Auge um Auge, Zahn um Zahn“. Dem setzt er seinen göttlichen Rat entgegen, der allerdings fürs erste nicht so ohne weiteres verständlich ist, wenn wir hören, „daß man sich nicht nur auf die rechte Wange, sondern ebenso auf die linke schlagen lassen soll“.

Von der Intention der Bergpredigt her ist das, wie es R. Guardini darlegt, wie folgt zu deuten: "Jesus fordert ganz gewiß nicht, man müsse sich preisgeben oder schwächlich fügen, sondern der Mensch soll sich aus dem irdischen Gezerre von Stoß und Gegenstoß, von Recht und Wider-Recht herausheben. Er soll über das Getriebe der innerweltlichen Mächte und Ordnungen hinaussteigen und frei werden von Gott her, was eigentlich gemeint ist: eine göttliche Haltung. Ein Handeln aus göttlicher Freiheit" (vgl. Guardini, „Der Herr“, S. 82) Sie ist von überragender Bedeutung, wenn Jesus im Anschluß mit Nachdruck das Gebot der Feindesliebe einfordert. Da fragen wir in einer gewissen Haltung der Resignation, ob uns nicht die Alten, die Jesus erwähnt, menschlich näher stehen mit der Einstellung „die Nächsten zu lieben und die Feinde zu hassen"?

Was Feindschaft ist und wie sehr sie den Menschen belastet, vermag nur der zu ermessen, wer wirklich einen Feind hat: Einen Menschen, dem man “nicht über den Weg traut“. So stauen sich langsam Haß und Rachsucht auf mit allen unheilvollen Folgen. Dieser Teufelskreis - und damit stoßen wir zum Kern vor - will Jesus mit seinem Gebot der Feindesliebe durchbrechen, denn der Feind ist ein Geschöpf und Ebenbild Gottes wie alle anderen - getragen von der Liebe und Barmherzigkeit Gottes und seiner allumfassenden Allmacht. Es muß so zwischen meinem Feind und mir wieder etwas Neues beginnen. Wenn es keine Freundschaft ist, dann soll wenigstens keine Gegnerschaft mehr herrschen - schon dies wäre schon ein Gewinn! In dem Maße, wie wir uns zur Selbstüberwindung durchringen, um auf den Feind zuzugehen, gehören wir zu den Kindern Gottes. Wir erfüllen die Forderung Jesu, vollkommen zu sein wie der Vater im Himmel. Man gebe sich nicht der Illusion hin, der Akt der Feindesliebe stelle kein unüberwindbares Hindernis dar. Wenn die Wunden, die von einem mißgesinnten Gegner geschlagen wurden, im Herzen brennen, dann kann ein nur mit Gottes Hilfe aufzubringender Heroismus die aufgepeitschten Wogen von Haß und Abneigung wieder glätten. Das alles erfordert Mut und zuweilen Heroismus.

Jesus ermahnt dann seine Jünger, das Almosengeben nicht zu einer Zurschaustellung zu machen, die keinen Himmelslohn bringt, und wendet sich darauf dem zu, was ein Grundanliegen jedes Christen sein sollte - das rechte Gebet. Der Heiland setzt für das gottwohlgefällige Beten zwei Schwerpunkte: die Abgeschiedenheit eines Kämmerleins und die Konzentration, die nicht viele Worte kennt, „denn der Vater weiß ja, was uns nottut“, wobei mit dem Begriff des „Kämmerleins“ auch das Langschiff einer Kathedrale gemeint sein kann, wenn nur der Beter das Empfinden verspürt, er könne sich voll und ganz beim Beten ungestört auf Gott konzentrieren. Nach den Belehrungen über das Beten hören die Jünger aus Jesu Mund das Vaterunser, nicht ohne besonders die Bitte des gegenseitigen Vergebens von Schuld und Sünde eingeprägt zu erhalten. Jesus spricht dann über des Fasten, und hier gilt Ähnliches wie beim Almosengeben: Keine Zurschaustellung, kein Prahlen und Brüsten mit dem Selbstkasteien vor den Menschen, denn das versperrt uns den Himmelslohn.

Die folgenden Unterweisungen des Heilands müßten den allermeisten unserer Zeitgenossen „das Herz durchbohren“! Denn wenn Jesus davor warnt, das Herz an irdische Schätze zu hängen, weil sie in Gefahr sind, vernichtet oder gestohlen zu werden, und dafür Schätze im Himmel zu sammeln, weil sie Ewigkeitswert haben, und wenn Jesus die Ängstlichkeit verurteilt, mit der man sich um Essen, Trinken und Kleidung sorgt, weil der himmlische Vater weiß, daß wir dies alles benötigen, dann tritt hier die Umwertung aller Werte mit einer Deutlichkeit zutage, die im Menschen einen Aufruhr hervorzurufen vermag. Der heutige Mensch scheut sich, den entscheidenden Schritt in die „göttliche Überlegenheit und Freiheit“ zu vollziehen, weil er nicht will, daß der befreiende Geist Christi, aus dem heraus die o.g. Forderungen an den Menschen herangetragen werden, von ihm Besitz nehme. Welch ein Verrat am Erlöser und Gottessohn Jesus Christus, seinem Kreuzestod, und seiner glorreichen Auferstehung! Die heilsgeschichtliche Parallele hierzu liegt in dem Nicht-angenommen-werden des Gottessohnes durch das auserwählte Volk Israel. Die Gegner Jesu spürten gar bald, daß der Geist des Rabbi, der sich Christus nannte, nicht mit ihrem Geist konform ging. Deshalb empfand man es als eine dringende Notwendigkeit, den gefährlichen Jesus zu beseitigen.

Heute kann man diesem Jesus von Nazareth nichts anhaben, da er im Himmel „zur Rechten des Vaters sitzt“. Deshalb begegnet man dem „Gefährlichen“, indem man ein neues zeitgemäßes Christus- und Gottesbild kreiert. Aus dem hoheitsvollen Christkönig und dem heiligen und gerechten Gott werden (vom Konzil vorgefertigte) „Brüder“, die alles absegnen, was der heutige Mensch tut. Doch der Christkönig läßt sich seine Würde nicht von Menschen streitig machen. Kraft seiner göttlichen Vollmacht gibt er der Welt ein neues Gebot: Nicht zu richten, damit wir nicht gerichtet werden, nicht den Splitter im Auge des Bruders zu sehen, und den Balken im eigenen Auge zu übersehen. Ein Gebot, dessen Übertretung ohne Schuldgefühle zur alltäglichen Gewohnheit geworden ist. Allzu oft gehen da die Christen mit unrühmlichem Beispiel voran. Der hl. Apostel Paulus hingegen erkannte mit geistiger Schärfe, was Christus uns mit diesem Gebot lehren wollte  (vgl. Röm. 14,4 und 1 Kor. 4,4 f.). Aber ebenso wendet sich der hl. Jakobus in seinem Brief diesem Thema zu (vgl. Jak. 4,11 f.). Wie der Text erkennen läßt, übt Jakobus harsche Kritik an jenen, die Übles über einen Bruder reden und ihm nachsagen. „Wer bist du?“ so fragt er, „daß du über den Nächsten richtest?“

Im Folgenden warnt Jesus davor, das Heilige „den Hunden preiszugeben und Perlen vor die Säue zu werfen“. Diese nicht ganz leicht zu verstehenden Worte Jesu interpretiert der Jesuit Lebreton wie folgt: "Den Aposteln und allen Christen sind heilige Dinge anvertraut worden, die Geheimnisse Gottes; diese müssen sie in Ehren halten und dürfen sie nicht der Gefahr der Verunehrung aussetzen, in dem sie diese Geheimnisse Unwürdigen preisgeben". Der Makel der Unwürdigkeit lastet vor allem auf den Irrlehrern und falschen Propheten, die „in Schafskleidern auftreten, aber innen reißende Wölfe sind. An ihren Früchten wird man sie erkennen.“ (Mt. 7, 15 f.) Der heilige Papst Pius X. hätte heute allen Grund zu klagen, daß falsche Propheten und Irrlehrer, besonders nach dem II. Vatikanischen Konzil, in die katholische Kirche eingedrungen sind mit falschen Ideologien, die ein gefährliches Spiel für das Seelenheil vieler gläubiger Christen darstellen.

Vermögen nun inständige Bittgebete, über die der Herr Jesus nach seiner Rede vom lieblosen Richten spricht, der fortschreitenden geistigen Erosion Einhalt zu gebieten? Jesus versprach doch, „daß der Vater denen Gutes geben werde, die ihn darum bitten“. Wäre ein Wiedererstarken der Gesellschaft im Bereich der (religiösen) Kultur durch erneute Wertschätzung geistig-religiöser Belange und spiritueller Initiativen nicht etwas Gutes, an dem Gott Wohlgefallen findet? Jedoch können wir auf Erhörung solcher Bittgebete hoffen, wenn wir „Herr, Herr“ rufen, anstatt den Willen des Vaters zu erfüllen? Müssen wir nicht ehrlich bekennen, daß die Vater-unser-bitte „Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden“ zu einer heuchlerischen Farce zu werden droht, kraftlos und blutleer?

Welche Gedanken gehen uns durch den Kopf, wenn wir an die Ewigkeit denken? Teilen wir den Optimismus des Faschings-Schlagers „Wir kommen alle in den Himmel“ oder sehen wir die Dinge nüchterner, weil wir als Noch-Christen vielleicht den (menschlichen und heilsgeschichtlichen) Realitäten ins Auge sehen? Doch mehr als nachdenklich müßten die ernsten Worte Jesu machen: „Tretet ein durch die enge Pforte! Denn weit ist die Pforte und der Weg, der ins Verderben führt, und gar viele kommen dadurch hinein. Wie eng ist die Pforte und schmal der Weg, der zum Leben führt, und nur wenige finden ihn“. (Mt. 7, 13 f.) Ist damit ausgesagt, daß die meisten Menschen das Höllenschicksal erleiden, für ewig der Gnade Gottes verlustig gehen? - Der Christ sollte darauf vertrauen, daß Gott allein in seiner Weisheit, Güte und Allmacht es vorbehalten bleibt, das endgültige Urteil über das ewige Schicksal eines Menschen zu fällen, und dieses Urteil ist Wahrheit.

Dennoch sollte in erster Linie die Kirche dem Christen mit aller Klarheit sagen, was nach der unverfälschten Lehre wirklich eine Rolle, wenn ihm das „Eintreten durch die enge Pforte“ ein wahres Anliegen ist. Jedoch hat die Kirche nicht schon längst schwere Schuld gravierender Versäumnisse auf sich geladen? Hierzu führt P. G. Hermes SAC in seinem Buch „Herrlichkeit der Gnade“ folgendes aus: „[Es] zeigte sich schon auf dem Konzil, und erst recht in den Folgen eine Verharmlosung dieses Kampfes, dieser unvereinbaren Gegensätze zwischen Licht und Finsternis, zwischen Reich Gottes und Welt. Die Faszination einer Allversöhnung wollte nicht mehr Unverträgliches wahrnehmen (…) Nichts Unverträgliches mehr, nichts schlechthin Gegensätzliches mehr, nicht mehr Licht und Finsternis, Tod und Leben, Göttliches und Satanisches (…) Christus ist kein Zeichen des Widerspruchs mehr, sondern der Allversöhnung! Die Kirche kein Felsen mehr, sondern ein flexibles Gebilde. Keine Dämonen mehr, wozu dann noch Engel! Keine Teufel mehr, wozu dann noch Exorzismus und Gebete zu St. Michael.“ (a.a.O. S. 50 f.) „Mehr und mehr", so P .Hermes, "verstärkt sich der Eindruck, daß der Herr der Geschichte mit harten Schlägen an die Tür und mit greller Schrift an die Wand uns ein letztes Menetekel zuruft.“ Bedenkt man das alles, drängt sich die Bitte auf unsere Lippen, Gott möge uns Kraft und Ausdauer schenken, die „enge Pforte“ stets im Blick zu behalten. Denn in dem Maß, wie die Irrungen in die Gedankenwelt des Christen Eingang finden und das Handeln bestimmen, wächst die Gefahr, daß die Chance, die „enge Pforte“ zu durchschreiten, bald keine Chance mehr sein wird.
 
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