54. Jahrgang Nr. 3 / März 2024
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6. Il mio incontro con S.E. l´Arcivescovo Pierre Martin Ngô-dinh-Thuc
7. DECLARATIO
Buchbesprechung:
 
Buchbesprechung:

Werner Olles:
Grenzgänger des Geistes - Vergessene, verkannte und verfemte Schriftsteller des 20. Jahrhunderts
Lindenbaum-Verlag GmbH, Beltheim-Schnellbach, broschiert, 329 S., 19.80 €
Bestellung beim Verlag über E-Mail: lindenbaum-verlag@web.de, über den Buchdienst der Jungen Freiheit, 10713 Berlin, Telefon 030-864953-25, oder online: jf-buchdienst.de und amazon.de

Unter dem Titel „Grenzgänger des Geistes - Vergessene, verkannte und verfemte Schriftsteller des 20. Jahrhunderts“ veröffentlicht Werner Olles seine Kurzbiographien von Autoren, die - wie im Titel „Grenzgänger“ schon anklingt - nicht unbedingt der rein dichterischen Gattung angehören, sondern er wendet sich auch Autoren zu, die im politischen und wissenschaftlichen und religiösen Bereich beheimatet sind. Insgesamt sind es 68 Biographien von teilweise vergessenen Schriftstellern, die aber wegen ihrer bemerkenswerten und entschiedenen Aussagen zu gesellschaftlichen Problemen einen erneuten Zugang zu ihrem Werk verdienen. Die meisten Portraits hat Olles ab 1996 neben vielen anderen Beiträgen und  Rezensionen in der „Jungen Freiheit“ vorgestellt, aber auch in der EINSICHT und anderen Publikationen sind einige Kurzbiographien erschienen. In dem Sammelband sind die Beiträge alphabetisch geordnet, d.h. nicht nach ihrem Erscheinungsdatum. Dabei könnte die Palette der vorgestellten Autoren nicht weiter gespannt sein: von den katholischen Autoren wie Bloy, dem „Pilger des Absoluten“, Graham Green oder Charles de Foucauld, Robert Mäder über Rudolf Steiner, Jack London bis hin zu den mit dem Nationalsozialismus verbundenen Hanns Johst, Arnolt Bronnen, dem Künder des Sozialismus Marcuse und den Visionären Hilaire Belloc (s.b. nachfolgende Darstellung), Samuel Huntington und Jean Raspail.

Was eint all diese Personen, wie stellt Olles sie vor? In der Einleitung schreibt er: „Das Werk hat bewußt keinen lexikalischen Charakter, sondern es handelt sich um eine Sammlung von Autorenportraits in essayistischer Form, die keinen Anspruch auf wissenschaftliche Korrektheit erhebt, denn es geht um die Verteidigung von Idealen, Überzeugungen, Ideen, Werten und Träumen. Die Stichworte sind Vaterland, Freiheit, freies Denken, Glaube. Viele der hier vorgestellten Autoren nahmen Not, Hunger, Verfolgung, Flucht, Gefängnis und Tod in Kauf, um ihren Idealen und oft gefährlichen Träumen treu zu bleiben.“ (S. 14) Was aber alle eint, ist die ideelle, gedanklich gerechte Präzision, mit der Olles seine Literaten vorstellt. Er untersucht subtil den jeweilig portraitierten Schriftsteller, stellt seine tatsächlichen Ideen und Hoffnungen dar, auch wenn der Kontext dazu schwierig, sogar teilweise undurchschaubar erscheint und die historische Bewertung schwierig ist. Das gilt insbesondere denen, die durch ihre Arbeit, ihr Leben im Nationalsozialismus befangen waren. Hier stellt Olles deren Gedankenwelt mit äußerster Fairness dar, ohne jemals in Pauschalierungen abzudriften (z.B. bei Arnolt Bronnen).

Ein besonderes Interesse zeigt aber Olles jenen, die im katholischen Glauben das Auffangbecken aller Unglücklichen, Gottsuchern, den Zweiflern und Verzweifelten sehen. Ebenso jenen, die ihrer Sicherheit Beraubten die Hoffnung auf Gott und die von ihm gestiftete Heilsinstitution, die kath. Kirche setzten, so wie sie bis zum II. Vatikanischen Konzil ihre Geltung als göttliche Institution behauptete. Die moderne Version stößt nicht nur bei Olles, der um 1980 seine Bekehrung vom Sozialisten zum katholischen Glauben vollzogen hat (auch in der intransigenten Form des Sedisvakantismus), auf entschiedene Ablehnung. Selbst Werner Bergengrün, der 1964 verstarb, kritisiert diese modernistische Ausrichtung. Wenigen ist bekannt, daß Evelyn St. John Waugh, der 1966 in England starb, „auch die Abschaffung der alten lateinischen Liturgie“ „zur Auslöschung einer tausendjährigen Tradition darstellte.“ „Zusammen mit anderen Intellektuellen wie Julian Green, Agatha Christie, Graham Green, Robert Breson und Jorge Luis Borges unterzeichnete er ein flammendes Manifest zur Verteidigung der überlieferten Messe.“ (S. 314)

Interessant für die Leser unserer Zeitschrift dürfte sein, daß auch ein umfassendes Portrait des Dichters Leon Bloy, der sich als „Marktschreier Gottes“ sah und viele zur Konversion zum kath. Glauben geführt hat, zu denen auch Ernst Jünger und Heinrich Böll gehörten, aus Olles Feder stammt, dem er zwei Artikel widmet (Febr. 2007 und Dez. 2010) Über ihn schreibt er: „Léon Bloy (1846-1917): Schriftsteller und Kämpfer um die Erneuerung des christlichen Geisteslebens in Frankreich, ein Autodidakt, der unter dem Einfluß Barbey d´Aurevillys, der ihn auch zum Katholizismus bekehrte, zur Literatur fand. Wie Barbey wird Bloy zum überzeugten Repräsentanten eines traditionalistischen katholischen Milieus, das im Renouveau catholique, einer der wichtigsten gegenaufklärerischen Strömungen des 19. und 20. Jahrhunderts, entschieden Front macht gegen die Relativierung der Bedeutung Jesu Christi, textkritische Bibelexegese und die Zerstörung der Religion durch Protestantismus und modernen Katholizismus, die er als „religiöse Dekadenz“ bezeichnet. Eine wesentliche Rolle von geradezu heilsgeschichtlicher Bedeutung spielen für Bloy hingegen die Marienerscheinungen im südfranzösischen La Salette, die ihn gegen die säkulare Indifferenz als zentrale Verfallserscheinung der Moderne und seines Jahrhunderts den Katholizismus als Mystik wieder entdecken lassen.“ „Bloy, der in Deutschland und Frankreich vergessen zu sein scheint, ist heute eigentlich aktueller denn je. Für den, der ihn zu lesen versteht, gleicht er „einem einsamen Felseneiland, einer feuerspeienden Insel inmitten des Meeres eisiger Einsamkeit. Bloy ist ein Ereignis. Springfluten, Vulkanausbrüche, und Zyklone sind Ereignisse der Natur. In der Landschaft der menschlichen Seele sind Erscheinungen wie Bloy ähnliche Ereignisse; Wahnsinn, Verbrechen und Verklärung sind in ihnen verschwistert“ (Gertrud Fussenegger).“ Bloys Absolutheit und Kompromißlosigkeit sind auch als Reflex auf den Absolutheitsanspruch der Französischen Revolution zu verstehen, die die Menschenrechte und die Demokratie an die Stelle der göttlichen Ordnung setzte. Die Niedertracht der Revolution, die den Pöbel an die Macht brachte und selbst vor einem Völkermord an den katholischen, royalistischen Bauern in der Vendeé‚ nicht zurückschreckte, ekelte ihn: „Alles, was nicht durch und durch katholisch ist, hat kein anderes Recht als zu schweigen, und es ist kaum würdig, die Nachttöpfe eines Krankenhauses auszuspülen oder die Latrinen einer deutschen Infanteriekaserne auszukratzen".

Aus diesem Verständnis des kath. Glaubens gelingt es Olles schließlich auch, die Visionen eines Hilaire Belloc oder Jean Raspail auf die heutigen Verhältnisse zu deuten. In seinem Buch „Das Heerlager der Heiligen“ beschreibt der Autor die Invasion von fremden Völkern nach Europa, um dieses einzunehmen, zu okkupieren. Damit stehen seine Vorhersagen im Zentrum unserer eignen, unserer heutigen Existenz, und es gilt in der Tat, unser christliches Abendland gegen einen immer aggressiver auftretenden Islam zu verteidigen. In diesem Kampf hat sich aber die sog. Kirche längst auf die Seite des Gegners geschlagen. Damit stehen wir als kath. Christen vor einem Zweifrontenkrieg.

In dieser Hinsicht gibt Olles Buch mit seinen Portraits dem Leser nicht nur die Möglichkeit, sich durch einen kurzen Ausblick auf die vorgestellten Autoren eine konzentrierte Ausgangsposition für eine weitere Beschäftigung mit dem einen oder anderen Schriftsteller zu verschaffen, sondern er bietet uns auch die Gelegenheit, uns durch die erwähnten Visionäre mit den heutigen geistig-geistlichen Problemen vertraut zu machen.

Eberhard Heller
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Hilaire Belloc:
Die Großen Häresien. Der Kampf gegen Europa.
Renovamen-Verlag 2019 (Reprint). ISBN 978-3-95621-136-2. 209 S., aus dem Englischen übersetzt von Julian Voth. Preis 16 €.

Der katholische Apologet und Historiker Hilaire Belloc (1870-1953), war ein brillanter vielseitiger Politiker und Schriftsteller französischer Herkunft. Er gilt zusammen mit Gilbert Keith Chesterton als Begründer des Distributismus, einer ökonomischen Philosophie, die sich als Opposition zu den Wirtschaftssystemen des Kapitalismus und des Sozialismus verstand. Beide sind unvergessen als überaus streitbare Gestalten. Der verdienstvolle Renovamen-Verlag, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Werke bedeutender Schriftsteller wieder greifbar werden zu lassen, legt in einer Neuausgabe Bellocs hellsichtiges Werk von den „Großen Häresien“ aus dem Jahre 1938 vor.

Ohne Glaube keine Kultur. Diesem Grundsatz huldigte der zutiefst integre Mann, dessen Anliegen es war, Wort- und Sprachgenauigkeit als Grundlage klarer Definitionen, wohlbegründeter Verhaltensmaßregeln und gediegener Sitten einzufordern. Der Autor betont, dass dem Wort „Häresie“ keine zeitgenössische Bedeutung zukommt, da eine Materie behandelt wird, die keiner mehr ernst nimmt. Umso beachtenswerter ist seine Begriffsbestimmung. Er schreibt: „Häresie ist die Verzerrung eines kompletten und selbständigen Systems durch die Einführung einer neuartigen Leugnung eines seiner wesentlichsten Teile.“ (S. 20) Es ist- so Belloc - ein Wesensbestandteil der Häresie, dass sie einen großen Teil der Struktur, die sie angreift, intakt lässt. Somit wäre die komplette Leugnung eines Systems keine Häresie. Wer Europa in seiner Entstehung, seinen Veränderungen und Verzerrungen verstehen will, muss sich notwendiger Weise mit diesen Gegebenheiten auseinandersetzen.

Aus der langen Geschichte der Christenheit greift der Autor fünf Hauptangriffe heraus, die – weil bahnbrechend zerstörerisch – von überzeitlicher Bedeutung sind. Er nennt: die arianische Häresie, die große und andauernde Häresie Mohammeds, die falsche Lehre  der Albigenser, die Reformation und den modernen Großangriff auf die Grundlagen des katholischen Glaubens.

Alle wuchernden Irrlehren der ersten drei christlichen Jahrhunderte wendeten sich gegen die Naturen Christi. Zentrale Lehre der Kirche war und ist, Jesus Christus sei vollkommener Gott und vollkommener Mensch. Der Arianismus (um das Jahr 300 n. Chr.) fasst gewissermaßen die häretischen Strömungen zusammen. Er leugnet das Mysterium der zwei Naturen und lehrt, der Logos habe keine menschliche Seele sondern nur einen unbeseelten Leib mit sich vereinigt. Bemerkenswert ist die historische Situation, nämlich die Entwicklung des Machtgefüges in den ersten Jahren des offiziell christlichen Reiches, in welchem sich der Arianismus manifestiert. So wurde die Armee gänzlich arianisch. Arius selbst, eitel, eloquent und ehrgeizig, aus der Cyrenaika stammend, erlitt schließlich auf dem Konzil von Nicäa (325 n. Chr.) eine Niederlage. Er wurde verurteilt. Der heilige Bischof Athanasius von Alexandrien steuerte einen Kompromiss an, nahm mehrmalige Verbannung durch das häretisch gesinnte Kaiserhaus auf sich und siegte mit dem Gedanken der wahren Gottheit Jesu Christi und seiner Wesensgleichheit mit dem Vater (Homousie). Während im Westreich der Arianismus komplett ausstarb, wurden die sektiererischen Strömungen im Osten schließlich von einer gewaltigen Macht überflutet: dem Islam.

Die Lehre Mohammeds kennzeichnet Hilaire Belloc als Häresie, nicht als neue Religion. Er beschreibt sie als Perversion des Christentums, als dessen Adaption und Missbrauch. Mohammed, der Kameltreiber aus der Wüste, war Heide, vereinnahmte jedoch Vorstellungen aus der katholischen Welt an deren Grenzen er lebte. „Die Wesenseigenschaften Gottes übernahm er ...hauptsächlich aus dem katholischen Dogma. Die personale Natur Gottes, die Allgüte, die Zeitlosigkeit, die Vorsehung Gottes, seine schöpferische Macht als Ursprung aller Dinge und die Erhaltung aller Dinge durch seine Gewalt allein. Die Welt der guten Geister und Engel einerseits und der bösen Geister in Rebellion gegen Gott anderseits war ein Teil seiner Lehre ... Mohammed predigte mit Nachdruck ... die Unsterblichkeit der Seele und Ihre Verantwortung für Handlungen in diesem Leben, verbunden mit der ... Lehre von Strafe und Belohnung nach dem Tod.“ (S. 68) Auch die Mutter Christi „die Frau Miriam“ achtet er. Zentraler Punkt seiner Häresie ist die komplette Leugnung der Inkarnation und die Eliminierung der Dreifaltigkeit. In den Sakramenten, dem besonderem Priestertum, dem Messopfer, sah er verdorbene Auswüchse, die hinweggefegt werden müssen. Einfachheit war das Merkmal seiner Lehre und der Islam erschien als Erleichterung und Lösung vieler Spannungen in einer komplizierten und ermatteten Gesellschaft. Hervorragend stellt Belloc die historische Infiltration des Islam dar und resümiert, dass diese verzehrende Häresie und ihre schwer zu ergründende Vitalität als einzige die Christenheit beinahe zerstörte. Prophetisch beschreibt er auch eine künftige islamische Bedrohung. Vor 80 Jahren prognostizierte der kenntnisreiche Historiker jenen neuerlichen Einfall eines mohammedanisch entstellten Christentums und seines Terrors in Europa, dem wir mittlerweile ausgesetzt sind.

In der Blütezeit des Mittelalters dem 13. Jahrhundert manifestieren sich unter dem Nachwirken gnostisch-manichäischer Anschauungen verschiedene spiritualistische Sekten. Aus dem Dèpartement Tarn im französischen Zentralmassiv mit seiner Hauptstadt Albi schwärmten häretische Missionare aus, die schließlich in der Languedoc mit der reichen Hauptstadt Toulouse unter Duldung des Grafen Raimund VI. von Toulouse eine Art albigensischer Gegenkirche errichteten. Sie huldigten einem extravagantem Dualismus. Die priesterliche Konsekreationsgewalt und die Realpräsenz wurden geleugnet, Antisakramentalismus verkündet, Inkarnation und christliche Mysterien verworfen. Seltsame Reinigungsrituale und eine Art esoterische Arkandisziplin (Consolamentum/Tröstung) eingeführt. Die Anprangerung des klerikalen Wohlstandes hetzte die Massen auf. Schließlich griff Papst Innozenz III. (1198-1216) ein. Es kam zu rabiaten Kämpfen und Plünderungen. Der sogenannte Albigenserkreuzzug (1209-1229) leitete den Untergang der Sekte ein und brachte als politisches Ergebnis die Eingliederung Okzidaniens in den Herrschaftsbereich der französischen Krone. Ab 1233 beseitigten die Inquisitionstribunale die Reste der Häresie.

Bei der Beurteilung der Reformation geht es Hilaire Belloc weniger um die Darstellung der sattsam bekannten dogmatischen Irrtümer, sondern weit mehr um die sittliche Atmosphäre des Protestantismus und der in ihm vereinigten häretischen Strömungen (vor allem auch des Calvinismus), die alle im Widerstand gegen eine einzige geistliche Autorität (Papsttum) gipfelten. Zweifellos richtete sich der reformatorische Eifer gegen den, in Lehre und Gewohnheiten des gewissermaßen versteinerten Klerus, gegen Missbräuche und Verweltlichung.

Weitgehend vernachlässigt wird jedoch die Tatsache, dass das Desaster der Spaltung nicht 1517 sondern erst zwischen 1690-1700 zur kompletten Trennung führte. Während des Zeitalters der Reformation waren die Verteidiger der Rechtgläubigkeit primär damit beschäftigt, die Einheit wieder herzustellen. Die bewusste Trennung gipfelte in erbitterten Religionskriegen. Ab 1715 zerfielen die Lager in zwei Welten, deren Ansprüche wechselseitig durch Machtpoker gekennzeichnet waren. Letztlich zeitigte diese Entwicklung als bitterste Frucht die Teilung der weißen Zivilisation in eine katholisch geprägte Kultur und in eine antikatholische, die alte moralische Einheit war zerstört.

Die fünfte Häresie, nennt Belloc „modern“, wobei er ein psychologisch/spirituelles Milieu kennzeichnet, in welchem der Antichrist zunehmend die Kontrolle über die Wahrnehmung, die Gedanken und das emotionale Leben des Menschen übernimmt. Dieser universalste Angriff ist materialistisch und atheistisch (so wenigstens hat er sich im Kommunismus manifestiert). Verachtung und Hass auf die Tugend sind seine Hauptmerkmale. Er stellt sich als gesellschaftliche Kraft dar und wurzelt letztlich in der bereits zu Zeiten der Reformation entstandenen Leugnung der Zentralautorität. Grausamkeit ist ein Teil seiner Philosophie, neues Heidentum und Lohnknechtschaft. Belloc wendet sich energisch gegen das Geschwätz von „den Kirchen“ und endet seine prophetischen Überlegungen mit den Worten: „Selbst die törichtsten und ignorantesten Menschen, die vage von „den Kirchen“ sprechen, benutzen jetzt eine Sprache die hohl klingt. ... Es gibt nicht viele Kirchen, es gibt eine, und das ist die katholische Kirche auf der einen Seite und ihr Todfeind auf der anderen. So ... werden wir nun an einen Scheideweg gestellt, von dem die gesamte Zukunft unseres Geschlechts abhängen wird“ (S. 209)

Magdalena S. Gmehling

 
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