54. Jahrgang Nr. 3 / März 2024
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6. Il mio incontro con S.E. l´Arcivescovo Pierre Martin Ngô-dinh-Thuc
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Buchbesprechung:
 
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Serge Abad-Gallardo:
„Mein Weg als Freimaurer - Ich diente Luzifer, ohne es zu wissen“
223 Seiten, Media Maria Verlag,  Illertissen, 2020

Der Autor, von Berufs wegen Baumeister und Architekt, aus einer südfranzösischen Familie stammend, deren Mitglieder nach eigener Aussage einen laxen „Katholizismus“ lebten, war bereits nach seinem Studienabschluss von einem „Eingeweihten" für die Freimaurerei geworben und in diese eingeführt worden. In den 24 Jahren seiner Mitgliedschaft erkletterte er relativ zügig „die Stufen des Tempels“: er trat aus der Hochgrad-Freimaurerei als Meister im XII. Grad aus. Bis zu seinem Austrittsentschluss hatte er versucht, die Freimaurerei mit seiner restehaft vorhandenen christlichen Grundüberzeugung in Einklang zu bringen. Je höher er die Stufenleiter emporstieg, umso klarer wurde ihm jedoch die gänzliche Unvereinbarkeit beider “Religionen“: im wurde bewusst, dass auch die Freimaurerei Ihrem Wesen nach eine Religion, die Religion Luzifers ist. Bei ihm fand keine durch ein außergewöhnliches Seelenerlebnis schlagartig angestoßene Bekehrung statt, sondern eine allmähliche, die er unter allergrößter Dankbarkeitsbezeugung der Gottesmutter, in Lourdes erschienen, zuschreibt. Sein Austritt hatte Folgen: die ehemaligen „Freunde“ verwandelten sich in nachtragend-gehässige Verfolger. Steine über Steine rollte „man“ ihm nun in seinen weiteren beruflichen und wirtschaftlichen Lebensweg.

Was ist an diesem Buch besonderes, dass es der Besprechung wert erscheint? Zum einen die Tatsache, dass Gott "auch auf krummen Linien filigran zu schreiben vermag": ein lebendes Beispiel, dass selbst scheinbar unwiderruflich verworfene Seelen einer echten Bekehrung fähig sind. Zum anderen ein ganz tiefer Einblick in das Wesen der Freimaurerei ohne das Versteckspiel des Verdeckens, des „halben Preisgebens“ und des „Verschweigens mit Worten“. Allem voran aber die grell aufleuchtende Erkenntnis, dass die Welt, in der wir leben, von den Grundsätzen dieser geheimen Religion zerwühlt und zerfressen ist: wir sind kaum noch in der Lage, „den Wald vor lauter Bäumen“ zu erkennen.

Die untersten Grade sind, so schildert es der Autor, häufig geblendet von der „Freundlichkeit“ und dem „Humanismus“ dieser Geheimgesellschaften. Jene schätzen sich glücklich, zu diesem „Kreis der Auserlesenen“ dazuzugehören und an deren „Wissen“ und deren Privilegien teilzuhaben. Die Triebfeder dieser strengreglementierten gemeinsamen Geheimnistuerei sieht er in persönlichen Vorteilen, „Geschäfte-macherei“, „eine Hand wäscht die andere“, politischen Intrigen, Beziehungsspiele: der Genuss der Ausübung geheimgehaltener Macht über andere, die „Profanen“. Innerhalb ihrer Reihen rühmt sich die Freimaurerei offen  ihrer Wirksamkeit und ihrer geheimen, allumfassenden Herrschaft: was im Politischen geschieht, geschieht weder zufällig, noch ohne ihr Wissen.

Je höher die Angehörigen auf der Stufenleiter steigen, umso mehr offenbaren sich Ihnen allerdings Hinweise darauf, dass die tatsächlichen Ziele der Freimaurerei nicht mit den vorgeblichen übereinstimmen: das all das nicht so ist, wie es zu sein scheint: Die Freimaurerei gibt ihre Parolen „Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit, Toleranz, Humanismus“ allesamt als “dem Wohle der Menschheit dienend“ aus. Im Zirkel der Freimaurerei selbst gibt es allerdings keine Freiheit, keine Gleichheit und keine Demokratie: die Mitglieder der Hochgrade allein bestimmen, wer aufgrund seiner Haltung in diesen Kreis aufgenommen wird: wer über die „rechte Gesinnung“ verfügt und wer „formbar“ ist - und wer nicht. Und die „Arbeit“ dieser Zirkel wird bestimmt durch Esoterik und strengste Geheimnistuerei. Allein das Aufnahmeritual in den untersten Kreis der „Lehrlinge“ verlangt den toternsten Schwur zur Geheimhaltung. Der Autor schildert ausführlich die “im Tempel“ ausgeübten Rituale, die ihrem Wesen nach nicht etwa bloßen Chorgeist ausmachen, sondern „Symbole“ sind: Praktiken des Pakts mit dem Okkulten, mit den Dämonen. Er hat jene “Symbole“ als alles andere als harmlos erkannt. Die „Bruderkette“ hat er als reale, esoterische, okkulte, tatsächlich energetische Kraft erfahren. Die Wirksamkeit der Symbole üben ihre Macht auf den menschlichen Geist aus und formen das Denken. Diese Rituale, teilweise Versatzstücke aus der jüdischen Kabballa, öffnen der Magie und dem Okkulten Tür und Tor.

Den „Eingeweihten“ der höheren Grade wird die Überzeugung vermittelt, dass der Mensch eigengesetzlich ist: er allein bestimmt, was gut und böse sei, Gott sei unpersönlich, ein bloßes Abstraktum des Guten und des Bösen. Daher rührt auch der Relativismus der Maurerei: alles ist gleich, gleich gut oder gleich böse. Alle Religionen sind gleich, der Mensch gibt sich seine eigenen Gesetze, es gibt keine absolute Wirklichkeit und es gibt keine „absolute“ Wahrheit. Gut und Böse sind zwei gegensätzliche Kräfte, die ebenso miteinander verbunden sind. Das Böse als Gegengewicht ist dem Guten ebenbürtig. Die Loge will den “freien Menschen“ erschaffen, der sich selbst in seiner Autonomie an keinerlei “Fesseln“ gebunden weiß, der „sein eigener Gott“ ist. Auch die Bedeutung der Symbole muss jeder „Eingeweihte“ für sich selbst entdecken und deuten: jeder hat „seine ihm eigene Wahrheit“. Daher die Ablehnung jeglicher Dogmen und „Vorurteile“, daher auch die Ablehnung und der Hass auf die (frühere) katholische Kirche und deren Klerus. Diese Revolution der Werte, wie lässt es sich anders denken, hat zum Ziel, jede entgegenstehende Gesellschaftsordnung, insbesondere „die von den Dogmen durchsetzte“ christliche, aus den Angeln zu heben und zu zerbrechen.

Die über die Jahrhunderte hin fein dosierten gesellschaftlichen Änderungen der Neuzeit, die scheinbar “vom Zeitgeist diktiert“ waren, sind Kinder der hinterhältigen Wühlarbeit der Freimaurerei: die breite gesellschaftliche öffentliche wie private Abkehr von Jesus Christus und Seiner Kirche, die Scheidung der Ehe, „die Pille“, die Abtreibung, kurz: die Abschaffung der Familie, die Abschaffung der Todesstrafe – erstaunlicherweise, aber erklärlich, wenn man bedenkt, dass die Bestrafung kapitaler Verbrechen ja „auf einem Dogma beruht“, nämlich dem der wiederherstellenden Gerechtigkeit -, die Legalisierung der Sterbehilfe, denn auch wenn das Freimaurertum die Autonomie des menschlichen Willens über alles stellt: der Einzelne zählt nach dieser Doktrin überhaupt nichts. Nach dem mauerischen Dogma ist die Wirklichkeit nur als „Leben in ewiger Wiederkehr, in ewigem Neubeginn“ zu verstehen.

Diese maurerische Revolution beruht auf nichts anderem als auf Doktrinen, auf Dogmen über Dogmen, die eifersüchtig darauf bedacht sind, konkurrierende Wertevorstellungen zu unterdrücken – soviel zur scheinbaren Toleranz des Maurertums... Um diese die Familie, die Gesellschaft und den Staat zersetzenden Doktrinen „unter das Volk“ zu bringen, um „die Menschheit“ notfalls auch gegen deren Willen „glücklich zu machen“ werden bewusst Grenzfälle als Regelfälle deklariert und damit die Ausnahme zur Regel und die Regel als bloße Ausnahme dargestellt: Um die Sterbehilfe „hoffähig“ zu machen, wird „den Profanen“ der Beispielsfall des „gänzlich unheilbar Schwerstkranken“, der „unter größten Schmerzen, die kein Arzt lindern kann, ständig leidet“ zum „Regelfall“ erklärt. Im Falle der Abtreibung wird „dem tumben Volk“ die „psychisch schwerstkranke“ werdende Mutter, die ihr ungewolltes Kind im Rahmen einer brutalen Vergewaltigung empfangen hat, als Regelfall propagiert.

In den Hochgraden spielt die Verehrung des „Baphometen“, des „Bocksgehörnten“, eine tragende Rolle. Luzifer gilt als der „Morgenstern“, als der Lichtbringer, als der wohltätige Engel, als der Gott Luzifer, der von der Kirche „verteufelt“ und verleumdet wird. Alles in diesem in den Hochgraden gelebten Satanismus ist doppeldeutig: Gott, der adonai der Hl. Schrift, ist „ein Gott der Dogmen“, des Bösen, das mit Luzifer, dem Lichtbringer, ringt.
In dem dem Text des Buches vorangestellten Vorwort bestätigt der ehemalige Hochgrad-Freimaurer vom 18. Grad, der sich selbst ebenfalls “als ein in Lourdes bekehrter ehemaliger Freimaurermeister, Meister vom Stuhl des Orients von Frankreich und Ritter vom Rosenkreuz“ bezeichnet, den Inhalt dieses Buches als authentisch: der „religiöse Dualismus“, also die Zweideutigkeit und die Doppelzüngigkeit der Freimaurerei im Bezug auf Gott und die “Luzifer-Verehrung der Hochgrade“.

Nach dieser Religion hat jedermann die Aufgabe, selbst im Wissen voranzuschreiten. Jeder hat für sich selbst Luzifer, Lichtbringer zu sein, denn Luzifer ist „der Große Baumeister der Welt“, die Schlange der Genesis, die dem Menschen die Freiheit gebracht habe. Die Freimaurerei selbst leitet sich in ihren obersten Kreisen von Kain ab, dem biblischen Brudermörder, mit anderen Worten: sie ist menschenfeindlich, sie ist antichristlich, und sie ist von luziferischem Stolz getragen. Sie täuscht nicht nur nach außen hin, den „Profanen“ gegenüber, sondern auch in ihrem eigenen Zirkel: die unteren Stufen werden nur häppchenweise eingeführt. Mit dem Erklimmen einer jeden „höheren Stufe“ erlangt der Adept mehr “Wissen“ um die „Polarität“ der Wirklichkeit: um die Zweideutigkeit der Symbole und des Geistes der Maurerei. Einer der Maurer hat das wie folgt ausgedrückt: „wir verbergen uns, um durch die Anziehungskraft der Mysterien den Wunsch, sich uns anzuschließen, zu wecken.“ Diese Grundsätze der sogenannten Freiheit, der sogenannten Gleichheit, der sogenannten Demokratie und der sogenannten Menschlichkeit und der moralischen Eigengesetzlichkeit – und vor allem: die stets fehlende Erwähnung des dreieinigen Gottes und unseres Erlösers: Jesus Christus – sind genau die Parolen, die uns von aller Welt, von Kino, Rundfunk, Fernsehen, Zeitschriften, Tageszeitungen und in jeder beliebigen Lebenslage „um die Ohren gehauen“ und „in unsere Schädel eingehämmert“ werden. Allerdings: Alles hat seine Zeit – und deren Zeit ist nun bald um. Die Bäume des Bösen wachsen nicht in den Himmel - Christus regnat, Christus vincit, Christus imperat...

R. F. Schmidt

 
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