54. Jahrgang Nr. 3 / März 2024
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1. Mitteilungen der Redaktion
2. Meine Begegnung mit S.E. Erzbischof Pierre Martin Ngô-dinh-Thuc
3. My Time with His Excellency, Archbishop Pierre Martin Ngô-dinh-Thuc
4. Ma rencontre avec S.E. Mgr. Pierre Martin Ngô-dinh-Thuc
5. Mi encuentro con Su Excelentísimo y Reverendísimo Arzobispo Pierre Martin Ngô-dinh-Thuc
6. Il mio incontro con S.E. l´Arcivescovo Pierre Martin Ngô-dinh-Thuc
7. DECLARATIO
In te Domine speravi (Auf Dich o Herr vertraue ich) Psalm 31, 2
 
In te Domine speravi (Auf Dich o Herr vertraue ich) Psalm 31, 2
Eine Ermahnung zum Jahreswechsel von Carlo Maria Viganò


https://katholisches.info/2023/01/02/in-te-domine-speravi

Desideratus cunctis gentibus
Seht, kommen wird der von allen Völkern Erwartete.

In diesen letzten Stunden, die den Abschluß des Kalenderjahres markieren, bereitet sich jeder von uns darauf vor, an den feierlichen Gottesdiensten teilzunehmen, mit denen die Kirche der göttlichen Majestät den Dankgesang des Te Deums entgegenbringt.

Te Deum laudamus: te Dominum confitemur. (Wir loben Dich, o Gott, und bekennen Dich als Herrn.) In diesem Plural ist die erhabene Stimme der Braut des Lammes zu erkennen, die mit den kostbaren Juwelen der Sakramente und den kostbarsten Edelsteinen ihrer Königskrone geschmückt ist: das erhabene Sakrament des Altars, das hochheilige Meßopfer und der Priesterweihe. Und vor dem Allerheiligsten Sakrament stehen wir alle aufrecht, wie es sich für Sieger mit Christus am Tag des Triumphs gehört, und danken Gott für das zu Ende gehende Jahr.

Schauen wir uns also an, wofür wir der Allerheiligsten Dreifaltigkeit zu danken haben.
Danken wir dem Herrgott, daß Er uns für unsere Lauheit, unser Schweigen, unsere Kompromißbereitschaft, unsere Heuchelei, unser Nachgeben gegenüber dem Geist der Welt und den Irrtümern der herrschenden Ideologien bestraft hat.
•    Es waren diese Sünden und Versäumnisse, die es denen, die uns heute die Tyran-nei der Neuen Weltordnung aufzwingen, ermöglichten, in der zivilisierten Welt zu gedeihen, und denen, die heute einen Priester, der sich für das Leben einsetzt, exkommunizieren und in skandalöser Weise korrupte und ketzerische Prälaten und Kleriker fördern, in der kirchlichen Welt die Oberhand zu gewinnen.
•    Daß in der zivilisierten Welt die Demokratie in Völkerverrat und grausames Abschlachten von Unschuldigen umschlägt.
•    Daß das Zweite Vatikanische Konzil die Prinzipien der Revolution als subversiven Hebel in die Kirche einführte, um sie von innen heraus zu zerstören.
•    Daß in der zivilisierten Welt Sünde und Laster gefördert werden, während Ehrlichkeit, Integrität und christliche Moral verhöhnt und mit Füßen getreten, wenn nicht gar kriminalisiert werden.
•    Daß in der kirchlichen Welt die Gläubigen und Kleriker, die sich zum katholischen Glauben bekennen und ihn im apostolischen Ritus feiern wollen, verfolgt werden, während der vatikanische Sanhedrin auf dem Grab des Apostelfürsten ein infernalisches Götzenbild anbetet.
•    Daß in der zivilen und kirchlichen Welt – die in erheblichem Maße miteinander verbündet sind – Milliarden von Menschen das Gesundheits-Mal der Bestie aufgezwungen wurde im Namen eines wahnhaften Plans zur globalen Bevölkerungskontrolle, wofür eine Krankheit zum Vorwand genommen wurde, die sich erst dann als heilbar und nicht tödlich herausstellte, als durch des Verbot der nötigen Therapien genügend Todesfälle verursacht worden waren, um die Massen in Angst und Schrecken zu versetzen.
•    Daß ungestraft eine seit langem geplante NATO-Operation als Krieg gegen einen Aggressor ausgegeben wird, um die Wirtschaft der westlichen Nationen zu zerstören, während es offenkundig ist, Daß die Ukraine-Krise wie schon Covid-19 der Durchsetzung des Great Reset dient und natürlich für Joe Biden bequem ist, um Beweise für die Korruption seiner Familie und die Präsenz von Biolabors, die mit dem Pentagon verbunden sind, zu verbergen.
•    Daß in den zivilen und kirchlichen Institutionen die Erpressung ihrer Funktionäre mit aufsteigender Karriere zunimmt, und daß kein Bürger, kein Gläubiger verlangt, daß die Korrupten und Perversen abgesetzt und verfolgt werden.

Was wir heute erleben, ist das unvermeidliche Ergebnis einer Reihe von kleinen Schritten, von denen jeder einzelne hätte verhindert werden können, wenn wir nur ein Mindestmaß an kritischem Urteilsvermögen bewiesen und unsere Stimme erhoben hätten, wenn wir protestiert hätten, um unsere Rechte zu verteidigen, die von denen verletzt wurden, die sie eigentlich hätten schützen müssen: Scheidung, Abtreibung, Euthanasie, Sodomie, Gender, Links- oder Rechtsliberalismus, Massenmigration, Cancel Culture, Globalismus, Gesundheitsdiktatur, malthusianischer Ökologismus, Ökumene, Synodalität… Jedes Mal hätten wir die drohende Gefahr anprangern können und müssen, doch wir haben geschwiegen, um nicht als verschwörerisch zu erscheinen, um nicht als Fundamentalisten gebrandmarkt zu werden, um nicht wegen unserer Ideen oder unseres Glaubens gesellschaftlich und kirchlich geächtet zu werden. „Jeder ist frei zu tun, was er will, wenn das auch mir erlaubt, katholisch zu sein und die lateinische Messe zu besuchen“, sagen jene, die sich vom liberalen Denken haben anstecken lassen. Aber genau dieses „tun, was man will“ hat es den Manipulatoren der Massen ermöglicht, die Gesellschaft zu verändern und uns zu Fremden in unserer Heimat zu machen, sei es die Nation oder die Kirche.
•    Dabei wußten wir sehr wohl, daß das Projekt des freimaurerischen Liberalismus, vor dem von den Päpsten wiederholt gewarnt und das von diesen mehrfach verurteilt wurde, von den Katholiken bekämpft hätte werden müssen.
•    Wir wußten, daß die Liberalen ihre Toleranz allen gewähren, außer den Katholiken, weil ihr schlimmster Feind Christus, der König der Völker, ist, denn dort, wo Er regiert, sitzen die Feinde Gottes und der Menschheit im Gefängnis und nicht in den Regierungen.
•    Wir wußten sehr wohl, daß eine Rebellion gegen Gott in weltlichen und geistlichen Dingen nur zu einer Diktatur oder Anarchie führen kann.
Und doch haben wir zugelassen:
•    daß die Gerechtigkeit in den Gerichten mit Füßen getreten wird,
•    daß die Rechte der Arbeitnehmer in den Unternehmen verletzt werden,
•    daß in den Krankenhäusern Behandlungen verhindert werden,
•    daß in den Medien Lügen verbreitet werden,
•    daß die Moral der jungen Menschen in den Schulen verdorben wird und
•    daß dem Lehramt von den Kanzeln aus widersprochen wird.

Jene, die bisher Autoritätspositionen innehatten, haben dies getan, indem sie die Macht für das Gegenteil dessen usurpiert haben, wofür sie existiert. Wie ich bereits sagte: Wir fühlen uns als Fremde, die als Staatsbürger wie Staatsfeinde und als Gläubige wie Kirchenfeinde behandelt werden, während die wahren Fremden und die wahren Staatsfeinde in wahnhaften „humanitären“ und „philanthropischen“ Projekten willkommen geheißen und geehrt werden und ihnen gehorcht wird. Und einige von uns haben angesichts dieser Operation des sozialen und religiösen Engineerings den Kampf aufgegeben oder sich sogar auf die Seite der Verschwörer geschlagen und sich dafür entschieden, den Mächtigen zu gefallen und ihre subversiven Pläne in den Parlamenten, in den internationalen Institutionen, in den Kathedralen und sogar unter der Kuppel des Petersdoms mitzutragen. Konformismus, Feigheit und Heuchelei in der Hoffnung, daß der heutige Verrat, mit dem sie ihren Nächsten zermalmen – sei es ein Bürger, der um ehrliche Herrscher, oder ein Gläubiger, der um heilige Hirten bittet – sie vor einer künftigen Dezimierung bewahren wird. Sie vergessen, daß die Revolution ihre eigenen Kinder verschlingt, und daher keiner der Komplizen der ersten Stunde vor dem Galgen gerettet wird, weder real noch medial.

Der Herr ist uns Vater, und als Vater straft Er uns, wenn notwendig, damit wir unsere Fehler einsehen, Buße tun und unser Leben ändern. Deus, qui culpa offenderis, pœnitentia placaris, sagt ein Fastengebet; O Gott, der durch Schuld beleidigt und durch Buße besänftigt wird: Es gibt Schuld, es gibt die Majestät Gottes, die unendlich beleidigt ist, es gibt die Notwendigkeit der Strafe. Flagella tuæ iracundiæ, quæ pro peccatis nostri meremur, die Geißeln Deines Zorns, die wir um unserer Sünden willen verdienen. Wie es dem Volk Israel so oft erging.

Gesegnet sei also diese Pein, die seit bald drei Jahren andauert, und die dazu bestimmt ist, fortzudauern, wenn wir uns nicht würdig machen, davon verschont zu bleiben, indem wir Zeichen der Umkehr, der Reue, der Buße, der Wiedergutmachung geben. Gesegnet sei dieses höchst unheilvolle Jahr, das wir hinter uns lassen, in dem sich die Pandemie-Farce in ihrer kriminellen Natur gezeigt hat, indem sie das Todesprojekt der globalistischen Elite enthüllt hat; in der sich der rücksichtslose Zynismus der internationalen Gremien in der heuchlerischen Propaganda zugunsten der korruptesten und dem Great Reset unterworfenen Regierungen manifestierte und zeigte, zu welchen Lügen diejenigen fähig sind, die das transzendente Prinzip der Wahrheit nicht anerkennen und sich vormachen, sie könnten mit Hilfe des Transhumanismus das Werk des Schöpfers, nach dessen Abbild und Gleichnis wir geschaffen wurden, zunichte machen.

Gesegnet sei die Unverfrorenheit, mit der uns die Tyrannen der Neuen Weltordnung die Schrecken vor Augen geführt haben, die uns erwarten, wenn wir untätig bleiben und uns ihrer Erpressung in den Bereichen Gesundheit, Umwelt, Energie, Wirtschaft oder Krieg beugen.

Gesegnet sei die Arroganz der bergoglianischen Sekte, Komplizin der Macht und Dienerin der freimaurerischen Ideologie zu sein, die mit ihrer Herablassung gegenüber den Bösen und ihrer pharisäerhaften Strenge gegenüber den Guten selbst den Einfältigen ihren Glaubensabfall offenbart und den Wundbrand ihrer eigenen Laster aufdeckt. Wie Hiob preisen wir den Herrn vor allem in Zeiten der Trübsal, denn in diesen Prüfungen – selbst in den mühsamsten und schmerzhaftesten – müssen wir das Eingreifen der Vorsehung sehen, die liebende Hand Gottes, die uns nicht uns selbst überläßt, die wir viel schlimmer geendet sind als bei der Bewachung der Schweine, wie es dem verlorenen Sohn widerfuhr.

Miserere nostri, Domine, miserere nostri.
Fiat misericordia tua, Domine, super nos, quemadmodum speravimus in te.
Sei uns gnädig, Herr, sei uns gnädig. 
Herr, sei uns gnädig, denn wir haben auf dich gehofft.

Erbarme Dich Deiner Kinder, die von ihren Herrschern und ihren Hirten verlassen sind. Erbarme Dich derer, die gerade deshalb, weil sie nicht in den falschen Illusionen der Zeit schwelgen, sondern in der seligen Hoffnung auf Deine heilige Hilfe leben, in Dir die Kraft finden, den guten Kampf zu kämpfen, sei es in der Familie, in den Parlamenten und Medienredaktionen, von der Kanzel einer Kirche oder der Zelle eines Klosters aus. Erbarme Dich derer, die sich weder mit der Errichtung der Hölle auf Erden durch die Neue Weltordnung noch mit dem nicht minder höllischen Glaubensabfall der irenistischen Ökumene abfinden wollen.
Und wenn wir um ein Ende der Geißel dieses Jahres 2022 bitten, während wir uns darauf vorbereiten, mit dem Veni, Creator die Gaben des Parakleten zu Beginn des Jahres 2023 anzurufen, dann laßt uns dies mit der vertrauensvollen Demut des verlorenen Sohnes tun: Vater, ich habe gegen den Himmel und gegen dich gesündigt; ich bin nicht mehr würdig, dein Sohn genannt zu werden (Lk 15,21). Laßt uns dies tun, indem wir unsere Entschlossenheit erneuern, Gott mehr zu gehorchen als den Menschen (Apostelgeschichte 5,29), wenn die Menschen ihre Autorität mißbrauchen, um Ihn in zeitlichen und geistlichen Angelegenheiten zu beleidigen und Ihm nicht zu gehorchen.

Das Te Deum ist ein Dankeshymnus für den Sieg, ein Triumphlied. Aber dieser Triumph ist nicht der vergängliche Triumph der Menschen, sondern der ewige Triumph des Gottessohnes, der den Satan nicht mit Armeen und Engelscharen besiegt hat, sondern durch Seinen Tod am Kreuz, ein Werkzeug der Schmach, das durch das Blut des Lammes in ein Banner der Herrlichkeit verwandelt wurde.

Der Sieg Christi – Ego vici mundum, ich habe die Welt überwunden, versichert uns unser Herr (Joh 16,33) – vollzieht sich auf dem Triumphweg des Kalvarienbergs, den der gesamte Mystische Leib nach dem Vorbild des göttlichen Erlösers, seines Hauptes, bis zur passio Ecclesiæ zurücklegen muß. Wenn wir uns nicht mit dem Leiden Christi vereinen, können wir nicht mit Ihm auferstehen und zu Seiner Rechten in der seligen Herrlichkeit des Himmels sitzen.

Wenn wir nicht unter dem Banner Christi und der Heiligen Jungfrau gegen die Sünde kämpfen, werden wir nicht in der Lage sein, den endgültigen Triumph über die alte Schlange und ihre Anhänger zu feiern. Wenn wir nicht aus unserer Erstarrung erwachen, sondern weiterhin den Schurken zuschauen, die gegen die Kirche und die Menschheit wüten, um jede Spur von Christus auszulöschen, werden wir keinen Grund haben, dem Herrn mit dem Singen des Te Deum zu danken, denn wir werden unempfänglich bleiben für Seine Züchtigungen und die vielen Warnungen, die Er uns zukommen läßt, um uns anzuspornen, Seine Liebe zu erwidern, jene vollkommene und unendliche Liebe, die die Zweite Person der Allerheiligsten Dreifaltigkeit dazu gebracht hat, selbst Fleisch zu werden, um uns zu erlösen. Wir werden dann jenes dystopischen Alptraums würdig sein, den die Diener des freimaurerischen Globalismus seit Jahren für uns vorbereiten und von dem wir in der jüngsten Vergangenheit einen erschreckenden Vorgeschmack bekommen haben. Singen wir also dieses Te Deum mit erneuertem Herzen und in der Absicht, unsere Treue zum Herrn zu bezeugen, ohne Rücksicht auf unsere Fähigkeiten und im Vertrauen auf seine heilige Hilfe, die umso mächtiger ist, je heftiger die Angriffe des Feindes sind:
In te, Domine, speravi: 
non confundar in æternum.
Auf dich, Herr, habe ich gehofft: 
Möge ich nicht zuschanden werden in Ewigkeit.
So sei es.

+ Carlo Maria Viganò

31. Dezember 2022
S. Silvestri Papæ et Confessoris

(https://katholisches.info/2023/01/02/in-te-domine-speravi-eine-ermahnung-zum-jahreswechsel-von-erzbischof-carlo-maria-vigano/
Übersetzung: Giuseppe Nardi)

 
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