54. Jahrgang Nr. 3 / März 2024
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1. ÜBER DEN KATHOLISCHEN WIDERSTAND
2. LEBEN IN APOKALYPTISCHER ZEIT
3. EIN ERSCHÜTTERNDES SAMISDAT-DOKUMENT
4. Die Wahrheit über die Don-Bosco-Schule der Priesterbruderschaft St. Pius X.
5. OFFENER BRIEF VON MGR. GU…RARD DES LAURIERS
6. BERICHT AUS BRÜSSEL
7. IST MGR. LEFEBVRE EIN GÜLTIG GEWEIHTER BISCHOF?
8. FRONTWECHSEL
9. NOBIS QUOQUE PECCATORIBUS - AUCH UNS SÜNDERN
10. VOM 'RECHTEN' ÖKUMENISMUS
11. MARGINALIEN ZUM LUTHER-JAHR
12. DIE ZERSTÖRUNG DER HL. MESSE IM SOG. 'N.O.M.'
13. NACHRICHTEN, NACHRICHTEN, NACHRICHTEN...
14. MITTEILUNGEN DER REDAKTION
LEBEN IN APOKALYPTISCHER ZEIT
 
LEBEN IN APOKALYPTISCHER ZEIT


von
Erich Becker


Als berechtigte Anzeichen dafür, daß diese unsere Zeit als Endzeit apostrophiert werden kann, sprechen zwei zeitlich gleichlaufende Entwicklungen epochaler Art: Der "Donner des nuklearen Feuers, vor dem heute die Erde erzittert" (Philbert), und die vermeintliche Agonie, der Todeskampf der katholischen Kirche. Dem gottfernen Weltmenschen wird das nukleare Feuer, dem treuen Katholiken der Zerfall der Kirche das eindringlichere Zeichen sein. Beide sind nicht ohne weiteres als Wandmalerei der Angst abzutun.

Unübersehbar (und unüberhörbar) beherrscht die Nuklearbedrohung die Szene. Sie ist vor allem jenen zum Schreckgespenst geworden, denen Zivilisation und Besitz das Leben zu Amüsement und Zeitvertreib gestalten, bei denen Lebensstandard, Lebensqualität und das Reden von "mehr Demokratie" sich zum Fetisch des Daseins gemausert haben.

"Frieden und Sicherheit"!" - Angstruf einer Menschheit, die die Voraussetzungen einer endzeitlichen Katastrophe sich selbst bereitet. Geradezu handgreiflich packen uns hier die Parusiereden Christi, die Geheime Offenbarung und der heilige Paulus im 5. Kap. des 1. Thessalonicherbriefes: Die Brüder im Glauben sollen,Bescheid wissen über die Zeichen, welche die Endzeit ankündigen. Wie ein "Dieb in der Nacht" kommt der "Tag des Herrn"! Überraschend zwar, aber doch dem Aufmerksamen sich ankündigend: "Betrachtet den Feigenbaum..." (Lk. 21,29) und "während die Menschen von Frieden und Sicherheit reden, bricht plötzlich das Verderben über sie herein." (1 Thess. 5,3)

Was ist heute das Tagesgespräch und die Dauerparole? Welches Wort prägt heute die Mammutkonferenzen? Was bewegt die Friedensbeweger, die Friedensbesetzer, die Sicherheitsmarschierer, die Sicherheitsdemonstranten? Wer und was versalzt nur den auf einmal so furchtüberladenen und früher so unbekümmerten Gott-Verneinern und "Gott-ist-tot"-Propagandisten so unappetitlich ihre Suppe, so daß sie ihre Gesichter zur verzerrten "An-(ge)-sichten eines Clowns" (Böll) verziehen? Ein Gejammer, ein Angstgeheule, ein Gejohle, Gekeife, Gekläff und Gekritzel - über was nur? Über die eigene Züchtigung, die eigene Erhebung, die eigene Hybris! - Aufgestiegen aus Angründen des Hochmutes und neugieriger, alles wissen und alles machen wollender Vermessenheit: "Wir werden es wissen! Wir wollen es doch mal sehen, wer hier Herr im Hause ist. Wir tollen, wir fabelhaften Menschen, wir 99%-Götter!"

Aber nun, dieser Katzenjammer?! Dieses, die Selbstverschuldung verdrängende klägliche Geplärre: Frieden und Sicherheit! (Vgl. 1 Thess. 5,3) An dieser Stelle ist es angebracht, wieder einmal die gotteslästerliche Mondlandungsrede Montinis zu zitieren, jenes Plagiat, jene dreiste Umkehrung der Worte aus dem Lukas-Evangelium, die dem Menschenhochmut noch applaudiert:

"Ehre dem MENSCHEN! Ehre SEINEM Denken, SEINEM Wissen, SEINER Technik, dem Wirken der MENSCHLICHEN Kühnheit! EHRE der Synthese der wissenschaftlichen Aktivität und der Organisationskraft des MENSCHEN, der durch SEINEN Geist und SEINE manuelle Geschicklichkeit Instrumente zur Eroberung der Welt herzustellen weiß. EHRE DEM MENSCHEN, DEM KÖNIG DER ERDE UND HEUTE FÜRSTEN DES HIMMELS! EHRE dem lebenden Wesen, das wir sind, in dem sich das Bild Gottes spiegelt und das, im Beherrschen aller Dinge, dem biblischen Auftrag gehorcht: Mehret euch und herrschet!"

Worte eines angeblichen Papstes? Phantasiert hier nicht eher ein "Sohn des Verderbens"? ("Ihr werdet sein wie GOTT!" - Gen. 3,5) War dieser Mann noch bei Sinnen? Hier noch ein anderer Ausspruch Montinis, der zur Hybris und menschlicher Übersteigerung provoziert: "Seinem Prinzip und seiner Bestimmung nach ist der Mensch gigantisch und göttlich!" Ein Gigantomane und ein Gott!  

Man muß das immer wieder auffrischen, weil immer noch eine Menge gutgläubiger Leute eine Sedisvakanz nicht für möglich halten bzw. wahrhaben wollen. Was muß jemand noch alles an a-katholischer Wortmalerei und an verkappter Abgötterei von sich geben, um als Freigeist überführt zu werden? Doch genug hiervon. Wenn die von Gott gegebene Nuklearenergie zur Vernichtung der Erde mißbraucht werden sollte - die Urheber kennen wir!

Wenden wir uns dem zweiten, die Fassungskraft eines katholischen Christen fast überfordernden Zeichen zu, das der Erde das Verderben anzukündigen vermag: der "Selbstzerstörung der Kirche", der Selbstaufgabe einer katholischen Christenheit - veranlaßt durch 'Päpste', die außer dem Namen nichts Katholisches mehr darzustellen vermochten. Ihre katholisierenden Applikationen, ihre katholizistischen Umschreibungen können wir getrost vergessen!

Die römisch-katholische Kirche, einst weltweit "bis an die Grenzen der Erde" die unverkürzte Lehre Christi verkündend, ist in unglaublich kurzer Zeit zu einer unglaublich kleinen Einheit zusammengeschmolzen. Die "kleine Herde" (Lk. 12,32) - hier und heute ist sie da! Die kleine Herde, die den Kult der Jahrtausende noch feiert; deren wenige noch nicht der Apostasie verfallene Priester das unblutige Kreuzesopfer Christi am Altar erneuern; die noch an die reale Gegenwart des Leibes und des Blutes Christi glaubt. Die kleine Herde, zu einer Kaste ausgestoßener Parias degradiert: "Wie ein Auswurf der Welt sind wir geworden, wie ein Abschaum von allen bis zur Stunde." (1 Kor 4,13)

Einem katholischen Christen, der in diesem kleinen Verbund der Treue verblieben ist, der das raffinierte und doch so alberne Blinde-Kuh-Spiel der Konzilsgeister-Fabrikanten durchschaut, sein Auge zum Sehen, sein Ohr zum Hören, sein Gewissen zum Entscheiden und sein Herz zum "Fühlen mit der Kirche" bewahrt und dies alles nicht in den Hut der aggiornalen und konziliaren Leierkastenmänner geworfen hat, eben einem solch wachen Gläubigen kann die Parusieankündigung Christi heute zur Aktualität werden. Mit greller Schärfe steht heute das Schandmal der Ausmusterung des heiligen Meßopfers und seine Ersetzung durch den "Greuel an heiliger Stätte" ("Wer es liest, bedenke es wohl!" - Mk. 13,14) vor ihm. Das ist die Todsünde der Zeitenverwahrlosung! Der volle katholische Glaube ist kaum noch zu entdecken. Um uns herum nur ökumenische Seifenblasen! "Wird der Menschensohn, wenn Er kommt, noch den Glauben finden?" (Lk 18,8)

Bereits 1976 nahm Dr. Hugo Maria Kellner an, daß von tausend Mitgliedern der ehemals katholischen Kirche nur noch ganze drei übrig geblieben seien, die den unverfälschten Glauben bewahrt und Realismus, Kenntnis und kath. Empfinden bewiesen hätten. Schaut man heute in die Runde, ist das eine optimistische Schätzung.

Die totale Fahnenflucht ins feindliche Lager (Desertion zur 'Welt'), sorgfältig geplant, generalstabsmäßig vorgetragen, von der obersten 'Heeresleitung' befohlen, von stupiden 'Offizieren' angeführt und von 'Unteroffizieren und Mannschaften' sogar als Befreiung empfunden, ist in aller Öffentlichkeit und mit beispiellosem Zynismus abgeschlossen. Der größte und größenwahnsinnigste Verrat der Menschheitsgeschichte - nur zu vergleichen mit dem Verrat des Judas - hat stattgefunden, und nur wenige erkennen diese ruchlose Tat als das, was sie ist: die Verrückung in die Ver-rücktheit.

Die Ver-Herr(lichung) des Menschen ist zur Injektionsspritze für einen Drogenrausch geworden, in dem die Menschen in ihrer Vergottungsraserei Christus tatsächlich 'in die Ecke' gestellt haben. "Wenn ihr den Greuel der Verwüstung dort seht... wer es liest, bedenke es wohl!"

Alarmstufe eins! Und die Feuerwehr schläft! Das Rotlicht der Warnlampe zuckt ununterbrochen - aber alles sieht grün! Ein winziges Rettungsboot (Dr. Kellner nennt es: Restkirche) sendet ohne Unterlaß SOS, aber auf dem im Nebel der Weltmeere im Zick-zack-Kurs herumtreibenden Wohlfahrtsschiff "Spirit of council" wird getanzt! Gott hat dem Menschen alle Freiheit gegeben, selbst die der Selbstzerstörung. Die Gottentfremdung in Gottes eigenem Haus ist als Vorbedingung der Endzeiterwartung von Christus selbst angekündigt. Sie ist die e i n g e s c h r i e b e n e  V o r b e d i n g u n g , nicht die Nuklearbedrohung! Ohne Gottentfremdung keine Nuklearbedrohung!

Seien wir nüchtern und wachsam! Der treue Katholik kennt weder Furcht noch Schrecken. Er ist der Realist. Er ist auch in der Eschatologie, der Lehre von den letzten Dingen bewandert. "Seht, das alles habe Ich euch vorhergesagt." (Mk 13,23) So wird dem Treuen auch das Ende der Welt nicht Anlaß zu Panik und 'Höllenangst'. HERR allein ist der Dreieinige GOTT! In Seine Hände sind Anfang und Ende, ist alles gelegt! (Abdruck nach der Veröffentlichung in den SAKA-Informationen vom Januar 1984 mit freundlicher Genehmigung des Autors.)

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THOMAS VON KEMPEN: "NACHFOLGE CHRISTI" (3O. KAPITEL, S.213)

"Wie mich der Vater geliebt hat, so liebe ich euch". (Joh. 15,9) Dieses Wort sprach ich einst zu meinen lieben Schülern, die ich gewiß nicht ausgesandt habe zu vergänglichen Freuden, sondern zu schweren Kämpfen, nicht zu Ehren, sondern zu Mißachtungen, nicht zum Müßiggehen, sondern zum Arbeiten, nicht zum Ausruhen, sondern, daß sie reiche Früchte bringen sollten in Geduld. Denke, mein Sohn, an diese Worte!
 
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