54. Jahrgang Nr. 3 / März 2024
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1. ÜBER DEN KATHOLISCHEN WIDERSTAND
2. LEBEN IN APOKALYPTISCHER ZEIT
3. EIN ERSCHÜTTERNDES SAMISDAT-DOKUMENT
4. Die Wahrheit über die Don-Bosco-Schule der Priesterbruderschaft St. Pius X.
5. OFFENER BRIEF VON MGR. GU…RARD DES LAURIERS
6. BERICHT AUS BRÜSSEL
7. IST MGR. LEFEBVRE EIN GÜLTIG GEWEIHTER BISCHOF?
8. FRONTWECHSEL
9. NOBIS QUOQUE PECCATORIBUS - AUCH UNS SÜNDERN
10. VOM 'RECHTEN' ÖKUMENISMUS
11. MARGINALIEN ZUM LUTHER-JAHR
12. DIE ZERSTÖRUNG DER HL. MESSE IM SOG. 'N.O.M.'
13. NACHRICHTEN, NACHRICHTEN, NACHRICHTEN...
14. MITTEILUNGEN DER REDAKTION
Die Wahrheit über die Don-Bosco-Schule der Priesterbruderschaft St. Pius X.
 
Die Wahrheit über die Don-Bosco-Schule der Priesterbruderschaft St. Pius X.


1. Ein Don-Bosco-Gymnasium der Priesterbruderschaft gibt es nicht! Seit April 1982 werden Eltern, Schüler, Lehrer und Öffentlichkeit über den wahren Status der Don-Bosco-Schule von H.H.P. Schmidberger bewußt getäuscht. Im Mitteilungsblatt der Priesterbruderschaft St. Pius X. Nr. 40 vom April 1980 schreibt P. Schmidberger im eingehefteten Faltblatt zw. Seite 16 u.17: " Mit Beginn des Schuljahres im Herbst (1.9.1982) wird das St. Johannes Bosco-Gymnasium in Brilon-Wald eröffnet werden. ... Die Klassen werden bis zum Abitur geführt werden..." In den Mitteilungsblättern Juni, Juli, August 82 und Februar 83 wird in Verbindung mit der Schule immer der Titel "Gymnasium" gebraucht. Als Anschrift wird bei der Bekanntgabe der Meßzeiten am Schluß des Mitteilungsblattes bis Juli 1983 regelmäßig "Don-Bosco-Gymnasium" angegeben. Briefköpfe, Umschläge tragen diese Anschrift. Die Halbjahreszeugnisse werden als Don-Bosco-Gymnasium ausgestellt und mit dem gleichlautenden Siegel unterzeichnet.

Die Wahrheit: Die Don-Bosco-Schule war niemals ein Gymnasium und ist es bis heute nicht!

Dazu das Schreiben des Schulkollegiums Münster vom 15.5.83: "Der Titel Don-Bosco-Gymnasium darf nicht geführt werden. Dies ist dem Schulträger mit Verfügung vom 3.8.82 von uns ausdrücklich mitgeteilt worden."

Der wahre Status der Don-Bosco-Schule: Die Don-Bosco-Schule ist als private Ergänzungsschule lediglich angezeigt. Sie ist nicht staatlich anerkannt. Die Schüler erfüllen mit dem Besuch dieser Schule nicht ihre Schulpflicht. Dazu das Schreiben des Schulkollegiums Münster vom 14.4.83: "Voraussichtlich wird es nach näherer Überprüfung durch den Regierungspräsidenten in Arnsberg möglich sein, die Don-Bosco-Schule zur E r f ü l l u n g der S c h u l p f l i c h t a n s t e l l e  einer Hauptschule zu besuchen ..." Durch die Verlegung der Schule nach Diestedde wurde diese Überprüfung Angelegenheit des Regierungspräs. Münster. Sie °st bis heute nicht abgeschlossen.

2. Die Öffentlichkeit wird weiter getäuscht! Durch die dem Mitteilungsblatt vom Nov. 83 beigelegten Zahlkarten wird um eine Spende für die Internatsgebäude des Don-Bosco-Gymnasiums gebeten. Das Mitteilungsblatt vom Dez. 83 gibt wieder die Adresse: "Don-Bosco-Gymnasium, 4724 Wadersloh-Diestedde" an. H.H.P. Schmidberger schreibt in dem anläßlich der Verlegung der Schule nach Diestedde herausgegebenen Faltblatt: "Mit Erlaß vom 6.1.1983 ist die Schule vom Kultusminister in NRW als Ergänzungsschule genehmigt." Dazu aus dem Schreiben des Regierungspräsidenten Arnsberg vom 19.5.83: "Die im Prospekt enthaltene Angabe "Mit Erlaß...", ist unrichtig und irreführend, über die Frage, ob an der Don-Bosco-Schule der gesetzlichen Vollzeitschulpflicht genügt werden kann, ist derzeit nicht abschließend entschieden. ..." Diese Feststellung gilt noch heute!

3. Mißstände im Internat:

Im (oben zitierten) Mitteilungsblatt vom April 82 schreibt P. Schmidberger: "Jeder Schüler wird schulisch und religiös betreut werden. Bei ausreichender Freizeit sollen sich die Schüler in einer familiären Atmosphäre wohlfühlen."

Die Wahrheit: Wegen der Mißstände im Internat unter der Verantwortung von H.H.P. Schmidberger (der Kenntnis von allen Vorgängen hatte) und der Internatsleitung von H.H.P. Francois haben im Laufe des Schuljahres 82/83 sechs Schüler  u n d  s ä m t l i c h e  Lehrer (bis auf den Schulleiter) die Don-Bosco-Schule verlassen. Das Landesjugendamt Westfalen-Lippe hat wegen fortgesetzter negativer Vorfälle die Heimaufsicht übernommen.

Die Mutter eines Schülers hat Strafantrag gestellt. Von der Staatsanwaltschaft wird zur Zeit ermittelt wegen Betrug (mit dem Titel Gymnasium) und wegen Körperverletzung. Nach Aussage der ermittelnden Kriminalpolizei erfüllt allein der Tagesablauf den Tatbestand der Körperverletzung, da er die Kinder in jeder Hinsicht überfordert.

Zu den fragwürdigen Erziehungsweisen im Internat schreibt F. Grunwald, Düsseldorf, Doz. für Heilpädagogik im Hochschuldienst: "Aus beruflicher Erfahrung weiß ich, daß Erziehunsmethoden, wie sie an der Don-Bosco-Schule praktiziert werden, ein sicherer Weg sind, junge Menschen - je nach Disposition - in Kriminalität, Neurose oder Selbstmord, in Glaubensferne und Gotteshaß zu treiben. ..." Warburg, den 6. Dezember 1983

Belege zu obiger Darlegung können auf Wunsch eingesehen werden bei:

Frau OStR. A. Gunderloch
Wachtelpfad 35
3530 Warburg

Prof. em. A. Mertensacker
Lippstädter Str. 42
4725 Liesborn



ANSPRUCH UND WIRKLICHKEIT

Im Werbeprospekt für diese Schule hatte es geheißen: "In die Schule werden Jungen aufgenommen, die im unverkürzten Sinn katholisch erzogen werden sollen. Maßgeblicher Leitfaden dafür ist die Erziehungsenzyklika Papst Pius XI. 'Divini illius magistri vom 31. Dezember 1929, in der es heißt: 'Niemals dürfen wir aus dem Auge verlieren, daß der Gegenstand der christlichen Erziehung der ganze Mensch ist, der Geist mit dem Körper verbunden zur Einheit der Natur, mit allen seinen natürlichen und übernatürlichen Fähigkeiten, wie wir ihn aus Vernunft und Offenbarung kennen.' Ferner wird die Schule verpflichtet sein der großartigen Pädagogik des heiligen Don Bosco, der tausende von Jungen auf ihren Lebensweg geführt und für Christus und sein Reich begeistert hat." - Sicherlich haben die Schüler die Schule nicht deswegen verlassen, weil ihnen, wie versprochen (Mitteilungsblatt der Bruderschaft vom August 1983, S.2), die "ganze Aufmerksamkeit und ungeteilte Liebe" der Econer Führung geschenkt wurde! - Wie man sieht, wird nicht nur der Name des hl. Pius von Mgr. Lefebvre und seinen Econern, sondern auch der des hl. Don Bosco mißbraucht. Auf der moralisch-pädagogischen Ebene wiederholt sich nur das, was auf der theologisch-kirchlichen Ebene seit langem offenkundig ist: der Widerstreit von Anspruch und Wirklichkeit, der Widerspruch von Sagen und Tun.

E. Heller

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Zu DEN VORKOMMNISSEN AN DER ECONE-SCHULE IN DIESTEDDE
BRIEF VON FRAU PROF. A. MERTENSACKER AN DIE REDAKTION


Liesborn, den 2.1.1984
Sehr geehrter Herr Dr. Heller!

Sie bitten um Einzelheiten zur Situation der Don-Bosco-Schule der Priesterbruderschaft: Die Schule hat im September 1982 mit 12 Schülern angefangen. Davon wurden wegen der Mißstände im Internat sechs Schüler im Laufe des Schuljahres von ihren Eltern abgemeldet. Mit acht Neuanmeldungen zum Schuljahr 1983/84 hat die Don-Bosco-Schule jetzt 14 Schüler, die sich auf die Klassen 5, 6 und 7 verteilen.

Neben dem Schulleiter- Herrn Lichtherz, und H. Abbé François, der weder eine pädagogische Ausbildung noch sonstige Fähigkeiten besitzt, unterrichteten im Schuljahr 1982/83 vier Lehrer an der Schule. Zwei Kollegen verließen die Schule am Ende des Schuljahres, nachdem sie die entstandenen Auseinandersetzungen miterlebt und resigniert hatten. Mein Mann und ich wurden im März 1983 fristlos entlassen. Wir hatten ehrenamtlich und im blinden Vertrauen ohne Arbeitsvertrag unterrichtet. Als Grund für unsere Entlassung gab Abbé François an: "Ich wünsche nicht, daß die Kinder in Ihnen eine zweite Autorität sehen! Ich leite das Haus!"

In vielen ergebnislosen Gesprächen hatten wir versucht, eine Änderung der Mißstände zu erwirken, so z.B. den Verzicht auf körperliche Züchtigung als bewußt eingesetztes Erziehungsmittel (Ohrfeigen, Kopfnüsse, Fußtritte in den Rücken, an die Schienbeine der Kinder, Hochreißen des Kinns - einmal mit blutiger Verletzung, zugefügt durch die Fingernägel von Abbé François etc.), Änderung des Tagesplanes, Anerkennung des Elternrechts usw. Auch die Mehrheitsbeschlüsse der im März 1983 zusammengerufenen Elternversammlung wurden von Abbé Schmidberger und Abbé François ignoriert: "Wem es hier nicht paßt, der kann gehen!" (Abbé Schmidberger zu Frau Gunderloch.)

In einem Téléphonat vom 9.3.1983 versuchte Abbé François mich zu zwingen, nichts mehr gegen die Mißstände zu unternehmen. Meine Antwort: "Ich habe in der Vergangenheit nichts gegen die Wahrheit und Liebe getan und verspreche, auch in Zukunft nichts gegen die Wahrheit und Liebe zu tun!" Darauf entgegnete Abbé François: "Es geht nicht um Wahrheit und Liebe, es geht um meine Autorität!"

Im Einvernehmen mit Abbé Schmidberger wurde uns, meinem Mann und mir, daraufhin ab sofort Unterrichtsverbot erteilt - und dies, obwohl ich meine Professur an der Musikhochschule Dortmund aufgegeben hatte, um mich ganz in den Dienst der Don-Bosco-Schule zu stellen.

Frau Gunderloch stellte am 11.5.1983 Strafantrag und klagte auf: Betrug mit dem Titel "Gymnasium", auf Körperverletzung, Beleidigung, Freiheitsberaubung u.a. Wegen der körperlichen Züchtigung der Kinder setzte sie sich mit dem zuständigen Jugendamt in Verbindung. Dieses gab die Beschwerde an das LandesJugendamt weiter. Das Schreiben des Landes-Jugendamtes an Frau Gunderloch trägt den Titel: "Heimaufsicht nach ß 78 JWG - hier: Don-Bosco-Internat Brilon-Wald", es ist unterzeichnet von Direktor Abel. Inzwischen ermittelt die Staatsanwaltschaft Arnsberg über die Kriminalpolizei Warburg, Beckum, Münster, Borken und Maisch unter dem Aktenzeichen "12 Js 5o5". Auf eine entsprechende Anfrage erklärte die zuständige Sachbearbeiterin des Landes-Jugendamtes Münster, Frau Gertrud Bönsch, daß sie aufgrund einiger Hinweise Mitte November 1983 in üiestedde ein Gespräch mit Abbé François geführt und auf Abänderung des Tagesablaufes bestanden habe, der "stark an die Erziehungsmethoden des frühen Mittelalters erinnerte".

Unter anderem sind folgende 'Erziehungsmaßnahmen' praktiziert worden: Einsperren in Dunkelkammern, 30-minütiges Knien (als Strafe), Entzug des Nachtisches, zum Frühstück keine Getränke, gegenseitiges Bespitzeln (Anm.d.Red.: dieses jesuitische Führungsmittel wurde bei Errichtung des Seminars in Econe gleich zu Beginn von Mgr. Lefebvre eingeführt), Befehl zu schwören, um Bubenstreiche aufzuklären.

Herr Lichtherz, der Schulleiter, würzt seine Erziehungsmethoden mit folgenden markanten Aussprüchen: "Kinderwille ist Kälberdreck!11 - "Ich ernähre mich vom Blute meiner Schüler!" - "Wer keine guten Leistungen zeigt, bekommt die äußerste Spitze des kleinen Fingers abgehackt." - "Sum, fui, esse, da fiel er auf die Fresse!"

Herr Lichtherz handelt im Einvernehmen mit Abbé François, der gegenüber den Kindern häufig betont: "Ich weiß den Willen Gottes!" - Gegenüber den Lehrern wird dies dann so formuliert: "Ich wünsche nicht, daß die Kinder in Ihnen eine zweite Autorität sehen! ICH leite das Haus!"

Mit herzlichem Gruß

(gez.:) Adelgunde Mertensacker
 
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