54. Jahrgang Nr. 3 / März 2024
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1. ÜBER DEN KATHOLISCHEN WIDERSTAND
2. LEBEN IN APOKALYPTISCHER ZEIT
3. EIN ERSCHÜTTERNDES SAMISDAT-DOKUMENT
4. Die Wahrheit über die Don-Bosco-Schule der Priesterbruderschaft St. Pius X.
5. OFFENER BRIEF VON MGR. GU…RARD DES LAURIERS
6. BERICHT AUS BRÜSSEL
7. IST MGR. LEFEBVRE EIN GÜLTIG GEWEIHTER BISCHOF?
8. FRONTWECHSEL
9. NOBIS QUOQUE PECCATORIBUS - AUCH UNS SÜNDERN
10. VOM 'RECHTEN' ÖKUMENISMUS
11. MARGINALIEN ZUM LUTHER-JAHR
12. DIE ZERSTÖRUNG DER HL. MESSE IM SOG. 'N.O.M.'
13. NACHRICHTEN, NACHRICHTEN, NACHRICHTEN...
14. MITTEILUNGEN DER REDAKTION
NOBIS QUOQUE PECCATORIBUS - AUCH UNS SÜNDERN
 
"NOBIS QUOQUE PECCATORIBUS - AUCH UNS SÜNDERN"


von
J. Benedict O'Connell
(aus THE SERAPH, Vol.III,Nr.4, S.4 f., Dez. 1982; übers. von Eugen Golla)


"Auch uns Sündern, Deinen Dienern, die auf Deine übergroße Barmherzigkeit vertrauen, schenke in Gnaden Anteil und Gemeinschaft mit Deinen heiligen Aposteln und Blutzeugen N.N. Wäge nicht, wir flehen zu Dir, unser Verdienst, sondern schenke uns gnädig Verzeihung und nimm uns auf in ihre Gemeinschaft."

Diese herrlichen Worte aus dem Kanon des heiligen Meßopfers - der wahren Messe, die vor der Ankunft der V-2 Novus Ordo-Maskenball-'Messe' gefeiert wurde, kommen mir oft in den Sinn. Sie kommen zu mir als Worte eines Gebetes zu Gott dem Allmächtigen, uns in Seine Nähe zu nehmen; uns elende Sünder in die heilige Gemeinschaft der Apostel und Blutzeugen aufzunehmen, in diese auserlesene Gemeinschaft derer, welche alles für Christus hingegeben haben. Uns aufzunehmen als DIENER und SÜNDER - nicht als 'Brüder' oder gleichwertige göttliche Wesen.

Es war daher kein Wunder, daß ein frommer Priester beim Zelebrieren der wahren MESSE, demütig an die Brust klopfte und die Worte "auch uns Sündern" mit leiser Stimme aussprach. Er bat den allbarmherzigen Gott für sich und seinen Dienst um eine ungeheure Gnade!

Ich rufe mir in andächtiger Dankbarkeit ein einmaliges Erlebnis in mein Gedächtnis zurück, das ich als ganz junger Bursche hatte. Ich wurde gebeten, während der ganzen Ferienzeit dem Diözesan-Bischof bei der hl. Messe zu dienen. Dieser Bischof war wirklich ein bemerkenswerter Mann: zurückhaltend, sanft, freundlich, vornehm und vor allem fromm. Ich kann mich noch an seine Stimme beim Rezitieren des "nobis quoque peccatoribus" erinnern. Ich denke an seine vornehme Stimme zurück, sehr früh am Morgen, in der großen Kathedrale, gewöhnlich an einem kleinen Seitenaltar, an seine, Christus anflehenden Worte, den Sohn Gottes, in Leib, Blut, Seele und Göttlichkeit anwesend auf dem Altar uns gegenüber! "Nobis quoque peccatoribus" - Worte, die auf mich einen großen Eindruck machten, wenn ich auch in meinen jungen Jahren noch keine richtige Vorstellung von der Häßlichkeit und der Ungeheuerlichkeit der Sünde in den Augen Gottes hatte.

Aber der gute Bischof wußte es! Niemals werde ich seine Inbrunst, Aufrichtigkeit, Frömmigkeit, Demut und seinen Glauben vergessen, wenn er zum Allmächtigen betete, welcher mittels des Wunders der Transsubstantion gerade auf den Altar herabgestiegen war; als er den Allmächtigen anflehte, ihn und mich - den Ministrantenbuben - in die Gemeinschaft der Heiligen und Märtyrer aufzunehmen. Wir zwei schwache, sterbliche Geschöpfe in solch eine wunderbare Gemeinschaft. Wir zwei, Sünder und Diener, in die Gegenwart des allmächtigen Gottes, des Schöpfers des Universums.

Es gibt in Florida einen kleinen stillen Strand, zu dem ich alleine hinfahre - früh am Morgen -, um die Worte der wahren Messe in meinem Missale zu lesen. Sicherlich kein Gottesdienst. Indessen gibt es hier Dinge, welche das Erlebnis kirchen-ähnlich machen. Die Wogen schlagen an den Strand wie ein gewaltiger Chor, der Wind ist ein Streichorchester, das Zwitschern der Vögel ist das Glockengeläute des Heiligtums, die aufgehende Sonne ein schimmernder Altar und die Strahlen der aufgehenden Sonne ein himmlischer Baldachin. Natürlich ist dies alles nichts gegen die wahre Messe des Bischofs - aber ein geistig erfrischender Ersatz, eine Gelegenheit, wieder einmal die geliebten Worte der wahren Messe in Gegenwart der Natur, der Natur Gottes zu vernehmen. Man könnte wirklich weinen über den Verlust seiner Kirche und über den Verlust des hl. Meßopfers. Man könnte weinen wegen der Tatsache, daß man vielleicht niemals wieder die vornehmen Worte "nobis quoque peccatoribus", ausgesprochen von einem demütigen klaren Priester in der wahren Messe wird hören können. Man könnte weinen über den Verlust der wahren Gegenwart Gottes wie die hl. Frauen weinten, als sie glaubten, daß der Leib Christi aus dem Grabe gestohlen worden sei.

Aber man könnte noch mehr weinen über seine Brüder im mystischen Leibe Christi, welche törichterweise den Service der Novus-Ordo-'Messe' besuchen, die nicht den Eindruck erwecken zu erkennen, daß sie niemals der Novus-Ordo-'Messe' mit gutem Gewissen hätten nähertreten können, wenn sie wirklich die wahre Messe gekannt hätten, und die scheinbar nicht wissen, daß die pathetischen Gebete der Gläubigen, der sogenannten, in der Novus-Ordo-'Messe' ein Durcheinander von Wünschen ist, von welchen manche von sehr zweifelhaftem Wert und eine makabre Nachäfferei des majestätischen "nobis quo que peccatoribus" der wahren Messe sind. Man könnte weinen über die, welchen scheinbar nicht bewußt wird, daß sie von ihren eigenen Führern betrogen worden sind und die später nicht erkennen, daß sie sich selbst betrügen und geistig ihre eigenen Kinder zugrunde richten, wenn sie ihnen erlauben, eine'Messe1 zu besuchen, welche im Laufe der Zeit immer weniger etwas von einer 'Messe' haben wird, die sich zu einer schalen Verspottung entwickelt, einer Beleidigung Gottes.

Diejenigen, welche desillusioniert sind und sich durch die Novus-Ordo-Schwindel-'Messe' grob verletzt fühlen und die möglicherweise meinen Schmerz über den Verlust der wahren Messe teilen, möchte ich vorschlagen, die Novus-Ordo-'Messe' wie die Pest, die sie auch ist, zu meiden und zu einem frommen Lesen im alten Missale wieder zurückkehren. Sie werden dann vielleicht Kraft, Heiterkeit und Zuversicht wieder entdecken, die über mich kommen, wenn ich während der Lesung des Missale die wundervollen Worte "nobis quoque peccatoribus" spreche - "uns Sündern schenke in Gnaden Gemeinschaft mit Deinen heiligen Aposteln und Blutzeugen".
 
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