54. Jahrgang Nr. 3 / März 2024
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1. ÜBER DEN KATHOLISCHEN WIDERSTAND
2. LEBEN IN APOKALYPTISCHER ZEIT
3. EIN ERSCHÜTTERNDES SAMISDAT-DOKUMENT
4. Die Wahrheit über die Don-Bosco-Schule der Priesterbruderschaft St. Pius X.
5. OFFENER BRIEF VON MGR. GU…RARD DES LAURIERS
6. BERICHT AUS BRÜSSEL
7. IST MGR. LEFEBVRE EIN GÜLTIG GEWEIHTER BISCHOF?
8. FRONTWECHSEL
9. NOBIS QUOQUE PECCATORIBUS - AUCH UNS SÜNDERN
10. VOM 'RECHTEN' ÖKUMENISMUS
11. MARGINALIEN ZUM LUTHER-JAHR
12. DIE ZERSTÖRUNG DER HL. MESSE IM SOG. 'N.O.M.'
13. NACHRICHTEN, NACHRICHTEN, NACHRICHTEN...
14. MITTEILUNGEN DER REDAKTION
MARGINALIEN ZUM LUTHER-JAHR
 
MARGINALIEN ZUM LUTHER-JAHR

von
Dr. Helmut Gronauer


Immerhin ist es gelungen, uns allen zu ersparen, daß Luther (eigentlich hieß er "Luder") zum 'Kirchenlehrer' avanzierte und auch nicht zur Ehre der Altäre gelangte. Ratzinger zog sich elegant aus der Affäre, indem er erklärte, daß auch die Aufhebung des Kirchenbannes nutzlos sei, weil der Bann mit dem Tod des Betroffenen erlöschen würde.

Der Knüller des Luther-Jahres aber war der Wort-'Gottesdienst' in der protestantischen Christuskirche in Rom, bei dem Wojtyla - in päpstlicher Montur - gepredigt hat!! Es war wirklich kein voller 'Erfolg', denn selbst der mitwirkende Pastor erklärte ehrlich, daß die Confessio Augustana nicht mehr so recht von den Protestanten anerkannt würde. Ob Mgr. Wojtyla eigentlich weiß, wie dieses raffinierte Elaborat Melanchtons entstanden ist - zur Einnebelung der katholischen Reichsstände? Ob Mgr. Wojtyla jemals die schmutzigen und gemeinen Re-(eigentlich: De-)formationsblätter gesehen hat, auf denen der Papst als "die große Hure", der "Antichrist" dargestellt ist und das schimpfliche Blatt, auf dem Papst und Kardinale am Galgenstrick baumeln? Sicherlich kennt Wojtyla auch den Betrug nicht, mit dem der davongelaufene Mönch Buchenhagen Nordeutschland durch ein Pseudo-Messe-Theater für den Protestantismus 'erobert' hat, übrigens nach Luthers eigenem Rezept. Das gleiche geschah in Nürnberg und anderenorts. - Wie sich doch die Bilder gleichen!'Eucharistiefeier' ohne Opferung, ohne Wandlung, aber mit "Einsetzungsbericht". Hat Wojtyla nie davon gehört, daß Luther die "papistisch Meß" ein "Greuel, schlimmer als Mord und Totschlag, Hurerei und Brandstiftung" nannte. Weiß er nicht, wieviele Professoren in der Welt Arianer sind, besonders in Deutschland, gegen die er nichts unternimmt? Ganz bestimmt weiß Wojtyla nicht, daß wohl einer der übelsten Nazis, Streicher, der in Nürnberg auf der Anklagebank erklärt hat, der größte Antisemit sei Luther gewesen, und wenn er noch lebte, säße er neben ihm auf der Anklagebank. Wie drückt man sich doch wissenschaftlicher- und publizistischerseits darum herum, zuzugeben, daß die Keime des Nationalsozialismus eben zu Luther führen. Weiß Wojtyla nicht, daß Luther kein eigentlich theologisches System besaß? Maria wird erst hoch geehrt, dann abgesetzt mit allen Heiligen. Natürlich ist alles Gnade von Gott; aber was berechtigte dazu zu behaupten, man könne selbst nichts zu Erlangung der Gnade tun, und man könne nur mit religiösen Gefühlen Gott ehren? Woher will Luther nach 1525 Jahren wissen, Christus sei nur beim Genuß des Sakramentes gegenwärtig? Wozu hätten dann unsere Vorfahren Dome gebaut? Nur um darin ein Stück Brot aufzubewahren? Grund für diese Irrlehre war doch der, daß Luther kein Weihepriestertum und insbesondere keine Bischöfe brauchen konnte, weil er den Rettern seiner schon fast fehlgeschlagenen 'Reformation' Bistümer und Kirchengut in den gefräßigen Rachen werfen mußte, samt den Klöstern. Er ist der eigentliche Zerstörer des Hl. Römischen Reiches Deutscher Nation: er hetzt die Bauern zum Aufstand, die Fürsten zum Blutgericht - und heiratet kurz darauf eine Nonne. Und dann die darauffolgenden entsetzlichen Kriege: der Dreißigjährige Krieg. Die Macht ist das eigentliche Evangelium und Prinzip des Protestantismus: staatlich, wirtschaftlich, gesellschaftlich.

Wir wollen unseren protestantischen Mitchristen nicht Unrecht tun: sie wissen nur das, was man ihnen gelehrt hat. Man tut ihnen keinen Gefallen, wenn man aus Katholizismus und Protestantismus einen üblen Brei mischt, der für beide ungenießbar ist. Schon haben sie, die Aufrichtigen, die Ehrlichen unter ihnen, Angst um unsere Kirche. Wir wollen auch nicht von der Person Luthers sprechen, trotz gewisser pathologischer Züge; es ist Sache Gottes, über ihn zu richten. Seien wir sehr wachsam, daß die Macht sich nicht weiterer Gewissen bemächtige, denn vor welchem Siegel der Geheimen Offenbarung stehen wir?

Anmerkung der Redaktion:

Besonders aufschlußreich für die Einstellung der gewandelten Luther-Interpretation im deutschen 'Episkopat' war Mgr. Höffners Behauptung bei der großen Feier Mitte November in Aachen, Luther hätte die Sakramente beibehalten: die Taufe und das Abendmahl. Wie kann man etwas beibehalten, was doch gerade durch Luther abgeschafft worden war, das hl. Meßopfer, und das durch das Abendmahl ersetzt wurde? Hier wird bewußt die Gleichsetzung von hl. Meßopfer und Abendmahl suggeriert. Durchsichtiger kann man diese gotteslästerliche Komödie nicht mehr spielen, und zwar auf der Seite, die behauptet, katholisch zu sein. Was würde wohl Herr Strauß sagen, der in seiner Neujahrsansprache diese ökumenische Einschleiferei ausdrücklich lobte, wenn ein Monarchist die Auffassung vertreten würde, Robespierre hätte die hierarchische Staatsordnung beibehalten, nachdem der König ermordet worden war?

E. Heller
 
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