54. Jahrgang Nr. 3 / März 2024
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Im Wendekreis des Kreuzes
 
Filmbesprechung

David Butler:

"Im Wendekreis des Kreuzes - The Scarlet and the Black."

DVD zweisprachig. Vertrieb New KSM GmbH. Bestellnr. 4260131124525. Preis 10 Euro. Laufzeit 138 Minuten

Vor 110 Jahren, am 28. Februar 1898, wurde der irische Priester Monsignore Hugh O'Flaherty geboren, der als "Scarlet Pimpernel" des Vatikans im 2. Weltkrieg eine überaus gefährliche Aufgabe erfüllte: Er schmuggelte Verfolgte nicht nur außer Landes, sondern versteckte Juden, Widerstandskämpfer und Flüchtlinge unter abenteuerlichsten Bedingungen. O'Flaherty starb vor 45 Jahren am 30. Oktober 1963. Der Film "Im Wendekreis des Kreuzes" vergegenwärtigt in brillanter Weise das Andenken dieses außergewöhnlichen Mannes, der die Dämonie der Nationalsozialisten klar durchschaute. Er zieht auch eine Bilanz hinsichtlich der Haltung der Kirche und ihres Oberhauptes, des Papstes. Rechtzeitig zu den Gedenktagen liegt die DVD zweisprachig (deutsch/englisch) vor.

Die vielschichtige Handlung beginnt im Jahr 1943. Italien hat kapituliert. In Rom rücken die Deutschen ein. Obergruppenführer Helm und Standartenführer Herbert Kappler, der berüchtigte Polizeichef der Stadt, statten dem Papst (dargestellt durch Sir John Gielgud) ihren Antrittsbesuch ab. Der Vatikan und in ihm Pius XII. sind eingeschlossen auf ihrer neutralen Insel im besetzten Land. Die Neutralität soll gewahrt bleiben, wenn der Papst sich im Gegenzug bereit erklärt zu bestätigen, dass die deutschen Soldaten sich maßvoll und korrekt benehmen. "Wenn ihre Männer sich so verhalten, wird mir das ein Vergnügen sein", lautet die diplomatische Antwort des Papstes.

Unmissverständlich weisen die SS-Chargen darauf hin, dass man auch über die Kontakte des Vatikans zu den Verfolgten unterrichtet ist. Zwischen dem Gebiet des Vatikans und der Stadt Rom wird eine weiße Grenze gezogen.

Inzwischen treffen auf dem Petersplatz 2 alliierte Flüchtlinge (Leutnant Jack Manning und Leutnant Harry Barnett) ein. Ihrer aufgeregten Bitte um Asyl begegnen Angehörige der Schweizer Garde mit eisernem Schweigen. Schließlich bringt ein Herr in Schwarz sie unauffällig in eine kirchliche Einrichtung. Dort treffen sie auf Francesca Lombardo (Olga Karlatos). Ihr verstorbener Mann war Italiener. Sie stammt aus Malta und spielt eine wichtige Rolle im Netz der Fluchthelfer. Plötzlich erscheint der hilfreiche Herr erneut, dieses Mal gewandet als Monsignore, was den überraschten Flüchtlingen den Ausruf: "ein Pfaffe" entlockt. Hugh O'Flaherty, denn um ihn handelt es sich, ist Mitglied des heiligen Offiziums und erfindungsreicher Koordinator der kirchlichen Hilfe, deren ganzes Ausmaß allmählich sichtbar wird. Der sportliche und durchtrainierte Mann (Gregory Peck) - boxerfahren und meisterlich Golf spielend - verfügt über trockenen irischen Humor gepaart mit einer ungeheueren Wachheit und Tapferkeit. Francesca Lombardo, die zusammen mit ihren Töchtern Emilia und Julia eine große Wohnung bewohnt und bereits den jungen Juden Simon Weiß versteckt, nimmt auch die beiden neuen Flüchtlinge auf. Der Monsignore lässt diese nicht nur durch den sympathischen und immer dienstbereiten Pater Vitorio (Raf Vallone) neu einkleiden, sondern hämmert ihnen ein, falls sie geschnappt werden, unter keinen Umständen zu verraten wo sie versteckt waren. "Ihr kommt in das Lager zurück. Frau Lombardo und ihre Töchter würde man erschießen." Wie recht er hat wird durch einen tödlich endenden Zwischenfall in der Straßenbahn untermauert.

Herbert Kappler (Christopher Plummer) der sich privat als charmanter Familienvater gibt und seiner Frau Minna und den beiden Kindern Liesl und Franz gewissermaßen die Stadt Rom zu Füßen legt, erweist sich dienstlich als knallharter Scherge, der vor keiner Grausamkeit zurückschreckt. Er zieht zusammen mit seinem Adjutanten Hirsch das Netz um die Person des Monsignore immer enger.

Hugh O'Flaherty versucht vergeblich den britischen Botschafter für eine Mitarbeit zu gewinnen. Ängstlich verschließt dieser sich der aktiven Hilfe für die eigenen Landsleute. Sein gerissener Butler, der harmlos erscheinende Mr. West (Julian Holloway), bringt schließlich einen hohen Geldbetrag und erweist sich als hervorragender Verbindungsmann. Zusammen mit dem Priester mietet er feudale konspirative Wohnungen an in welchen keiner Flüchtlinge vermutet. Bei geheimen Besprechungen mit der Helfertruppe wird unmissverständlich klar, dass keinerlei Sabotageakte geplant werden dürfen.

Seinem Mitbruder Morosini schärft der furchtlose Monsignore ein, den Opfern beizustehen und sich von den Partisanen fernzuhalten. Unter den Flüchtlingen lässt er verbreiten, dass er täglich zwischen drei und fünf an den Stufen von St. Peter anzutreffen ist. In Scharen nähern sich zur angegebenen Zeit abgerissene Gestalten, die der elegante, dunkel gekleidete Herr unauffällig wegführt. Der Papst beobachtet das Treiben vom Fenster aus.

Im SS-Hauptquartier wird der Rabbi von Rom, Dr. Leoni (Remo Remotti), mit einer Abordnung vorgeladen. Kappler verpfändet sein Wort, es gäbe keine Todeslager, keine Deportationen. Er verlangt für eine Schutzgarantie der römischen Juden innerhalb von 36 Stunden eine Abfindung von einer Million Lire und 100 Pfund pures Gold. Simon Weiß berichtet, die Ältesten glaubten dem Deutschen. So wird eine beispiellose Aktion in Gang gesetzt. Die Juden spenden in der Synagoge, die Christen unter ihnen auch Francesca trennen sich von ihrem Schmuck. Als erster wirft Msgr. O'Flaherty sein goldenes Brustkreuz in die Waagschale. Das Unglaubliche geschieht, die Wahnsinnssumme wird in der kurzen Zeit aufgebracht.

Zynisch bemerkt der Standartenführer zu Hirsch, bei einer Razzia im Ghetto hätte man höchstens die Hälfte gefunden, vom Arbeitsaufwand ganz abgesehen. Inzwischen ist der Gestapomann Beck auf O'Flaherty angesetzt. Man weiß alles über ihn: Sohn eines irischen Farmers, hervorragender Schüler, antibritische Einstellung, Ausbildung im Jesuitenkolleg, Vizedirektor für Propaganda, mit 28 Jahren Botschafter des Vatikans in Ägypten, schließlich 1936 in geheimer Mission in der Tschechoslowakei, 1938 Rückkehr nach Rom und Eintritt ins hl. Offizium. Kappler umkreist wie ein Spürhund das Leben des Iren. Er weiß, dass dieser ein Protege des Papstes ist, sich in der vornehmsten Gesellschaft bewegt und dass er die Goldsammlung für die Juden geleitet hat. Um der Helfer habhaft zu werden, befiehlt der Polizeichef Kontrollpunkte auf allen Hauptstraßen, nächtliche Ausgangssperren und bewaffnete Wachen an der weißen Linie.

O'Flaherty gibt sich auf einer Party des hohen Adels als welterfahrener Lebemann, während er rasch im Verborgenen von dem Schweizer Konsul, dem hilfreichen und verschwiegenen Graf Langenthal, über neue Flüchtlingsströme unterrichtet wird. Auch der Gastgeber steckt ihm eine große Geldsumme zu, denn die Hilfsorganisation ist fast pleite.

Der mutige Priester wird schließlich Zeuge, wie die Deutschen in der Nähe des berüchtigten Regina Caeli Gefängnisses eine Jagd auf Juden veranstalten. Er protestiert unter Hinweis auf die von Kappler gegebene Schutzgarantie, und erhält während sich die deutschen Maschinengewehre auf ihn richten die sarkastische Antwort, diese Leute seien ausgewählt für die Lager, schließlich seien sie das auserwählte Volk. Scharen verfolgter Juden strömen nun Hilfe suchend in den Vatikan. Kappler, der unbekümmerte Familienvater, wirft zur gleichen Zeit mit seinen Kindern Münzen in die Fontana Trevi. Seine Familie ist völlig ahnungslos bezüglich der wirklichen Verhältnisse.

Der Papst, der die weiße Grenze immer mehr als eine Gefängnismauer erkennt, weiß um die ungeheuere Leistung O'Flahertys, er spricht aber auch eine unverhohlene Warnung zur Vorsicht aus. Offiziell darf er aus Neutralitätsgründen die Aktivitäten seiner Priester nicht zur Kenntnis nehmen. Er kann im Ernstfall also auch nicht helfen.

Bei der nächsten Geheimkonferenz des Hilfskomitees stellt sich heraus, dass die neutralen Pässe der Schweiz - trotz ausgezeichneter Fälschungen - nicht mehr reichen. Bereits 1762 Gefangene werden versteckt. Man muss auf Diplomatenpässe des Vatikans zurückgreifen. Inzwischen führen die Deutschen pausenlos Razzien durch. Francesca Lombardo gelingt es, durch verblüffende Geistesgegenwart die für sie lebensgefährliche Durchsuchung in ihrer Wohnung zu meistern. Morosini aber, läuft in die Falle. Bei einer Kontrolle findet man Waffen bei ihm. Er hat - trotz O'Flahertys Warnung - Kurierdienste für den Widerstand geleistet. Im Folterkeller der Gestapo versucht Kappler ihn vergeblich zum Reden zubringen. Unmenschlich zugerichtet wird er ins Regina Caeli überstellt und soll dort von einem italienischen Exekutionskommando füsiliert werden. Vergebens appelliert der Papst an Kappler. Mit den letzten Worten: ich verzeihe euch, meine Landsleute, und dem flammenden Ruf "Viva Italia" beugt Morosini sich dem Tod. Doch das italienische Exekutionskommando schießt absichtlich an ihm vorbei. Auch der Kommandant bringt es nicht über sich, auf einen Priester zu schießen. Da reißt ihm Kappler die Pistole aus der Hand und erledigt diese Aufgabe selbst.

Immer schärfer werden die Kontrollen der Deutschen. Jack Manning ist mit Julia, die er liebt, unterwegs. Er besitzt nur einen Vatikanpass und wird, da er sich als Ire ausgibt und kein Dokument vorweisen kann, verhaftet. Er versucht noch das Notizbuch mit den Decknamen die inzwischen jeder Fluchthelfer trägt, zu verstecken, wird aber ertappt. Man bringt ihn ins Regina Caeli. Atemlos läuft das Mädchen in die Oper, wo O'Flaherty und Francesca Lombardo inmitten der High Society offiziell die Oper La Boheme besuchen, wobei am Rande geheime Abmachungen mit den unermüdlich dienstbereiten Graf Langenthal getroffen werden. Auch Kappler ist anwesend. Es kommt zu einer persönlichen Begegnung zwischen dem aalglatten Polizeichef und dem irischen Priester. Letzterer bittet, scheinbar aus einer Laune heraus, um ein Autogramm. Als am folgenden Tag Manning von der Gestapo vernommen werden soll, ist er aus dem Gefängnis verschwunden. Der Entlassungsbefehl trägt jene Unterschrift, die als Autogramm gegeben wurde. Allerdings hat man das Notizheft mit den Codenamen. Auch Harry Barnett wird aufgespürt und bei dem Versuch das Wohnungsverzeichnis zu retten, erschossen. Nun hat Kappler die Anschriften und dringt persönlich mit seiner Truppe in die Verstecke ein, findet sie aber alle verlassen. Wütend wird er im Vatikan vorstellig. Er verlangt vom Papst die Auslieferung des Organisators der illegalen Hilfsorganisation: Msgr. Hugh O'Flaherty. Der Papst verweigert dies, verweist auf die diplomatische Immunität und droht mit einem internationalen Skandal.

Nachts erreicht den Standartenführer die Nachricht, dass der Reichsführer-SS (Himmler) in Rom eingetroffen ist. Helm und Kappler werden belobigt für die Ausrottung der Widerstandsnester. Gleichzeitig aber steht das perfide Ansinnen im Raum, dass der Monsignore beseitigt werden muss, allerdings ohne jegliches Aufsehen. Auf einer von Kappler inszenierten Party kommt es zwischen ihm und dem Iren zum Eklat. Der Deutsche kündigt eine gnadenlose Jagd an, wenn O'Flaherty nur noch einen Fuß über die weiße Linie setzt.

Schwer bewaffnet patrouillieren die Schweizer Gardisten an der Demarkationslinie. Eine Vorsichtsmaßnahme - wie der Papst dem Monsignore erklärt, als er ihn zu einem ernsten persönlichen Gespräch in den riesigen unterirdischen Bunkern des Vatikans empfängt. Dort lagern bomben- und granatensicher unschätzbare Kostbarkeiten. Man weiß, dass Hitler beabsichtigt, den Kirchenstaat zu überfallen und einen Marionettenpapst in Liechtenstein einzusetzen. Der Papst setzt auf Neutralität und Diplomatie. Er spricht von seinen Schwierigkeiten und davon, dass alles, was die Nazis provozieren könnte unterlassen werden muss, um keinen Vorwand für den Einmarsch in den Vatikan zu liefern.

"Die Kunst staatsmännischer Planung ist der Kompromiss", gibt er dem Iren zu bedenken. Dieser
kontert: "... und was sollen wir tun, wenn wir von Angesicht zu Angesicht dem Bösen gegenüberstehen." "Wir müssen es bekämpfen", antwortet der Papst. "Wie können wir das, wenn wir Kompromisse schließen", begehrt O'Flaherty zu wissen und fährt fort "ich habe Verantwortung für über 4000 Menschen, die in und um Rom versteckt sind." "So viele!" - staunt das Kirchenoberhaupt, um sich gleich darauf mit dem wenig väterlichen Rat "Sie müssen tun, was sie für richtig halten, möge Gott ihnen helfen", zu verabschieden.

In seinem verzweifelten Gewissenskonflikt sucht Hugh O'Flaherty nun Rat in der Beichte bei Pater Vitorio. Der Getreue bietet - ohne zu ahnen, wie bald er beim Wort genommen wird - sein Leben an. Die Entscheidung kann er dem Freund aber nicht abnehmen.

Rasend vor Wut befiehlt Kappler den Monsignore zu töten. Die Gestapo verfolgt jeden seiner Schritte. Scharfschützen werden auf ihn angesetzt. Kappler selbst greift zur Waffe mit Zielfernrohr. Doch der Todesmutige versteht es, unbeteiligte Personen geschickt als Deckung zu benützen. Einem nächtlichen Mordanschlag im Vatikan, entgeht er nur durch Mr. Wests unerwartete Hilfe.

Als der Monsignore den Prinzen Matthäi in dessen Palast besucht und von diesem vertraulich erfährt, dass die deutschen Truppen auf dem Rückzug sind, umstellt plötzlich die SS das Palais. Mit knapper Mühe entkommt der O'Flaherty in der Verkleidung als Kohlenmann. Ein Katz- und Mausspiel beginnt. Als Hausierer, Straßenkehrer, Postbote, ja selbst als Nonne kostümiert, verlässt er den sicheren Vatikan um Hilfe für seine Schützlinge zu koordinieren. Eine furchtbare Prüfung wartet auf den Mutigen. Pater Vitorio wird verhaftet und im Regina Caeli gefoltert. In der Uniform eines SS-Sturmbandführeres verschafft sich der Tollkühne Zugang zu dem blutüberströmten Opfer. Erschüttert erfährt er von seinem Freund, dass dieser geschwiegen, Kappler aber, in der Meinung der Pater sei bereits tot, geredet habe. Die Wohnung von Francesca Lombardo soll ausgeräuchert werden. Dem verkleideten SS-Offizier O'Flaherty gelingt es, dies zu vereiteln. Die Frau und ihre kleine Tochter bringt er auf dem Land in Sicherheit, kehrt aber selbst im Vertrauen auf Gott in SS-Uniform in die Stadt zurück. Eine nächtliche Streife erkennt den Priester und eröffnet sofort das Feuer auf ihn. Mit letzter Kraft entkommt er. O'Flaherty wirft sich auf sein Lager und schlummert unruhig ein, da nähert sich der als Mönch verkleidete Adjutant Hirsch und hält ihm die Pistole an die Schläfe. Kappler wünsche eine private Unterredung mit O'Flaherty im Kolosseum. Es kommt zu einer gespenstischen nächtlichen Szene. Der fanatische Nationalsozialist ist trotz der Evakuierung Roms und des unmittelbar bevorstehenden Einmarsches der Alliierten vom Endsieg überzeugt. Am liebsten - so betont er - würde er O'Flaherty sofort erschießen, hat aber gleichzeitig die Stirn, ihn um die Rettung seiner Familie anzuflehen. Der Priester hält ihm seine furchtbaren Verbrechen vor, seine Bestialität und Raffgier. Ohne Antwort verlässt er ihn, während Kapplers Schrei "es gibt keinen Gott" durch die Ruine hallt.

Nach dem Einmarsch der Alliierten wird der Standartenführer, der Schlächter von Rom, verhört. Er soll über die so genannte "Pipeline" aussagen. Über diese ist auf geheimen Wegen seine Familie in die Schweiz gelangt. Wie vom Blitz getroffen stammelt er wahrheitsgemäß: "ich weiß es nicht".
Der Film endet mit der Begegnung Pius XII. und des "Scarlett Pimpernel". Der späten Einsicht des Papstes, dass die wahren Schätze der Kirche nicht in Bunkern und Magazinen lagern, sondern durch Menschen wie O'Flaherty verkörpert werden, wird sich keiner verschließen.

Der Film (Bill Mc Cutchen Produktion) besticht durch die harten Gegensätze und die hervorragenden schauspielerischen Leistungen. Realitätstreu werden Orte (Vatikan /Rom/Front) und Zeit verlebendigt. Großartige Aufmärsche (so der Einzug der Alliierten) sind historisch perfekt gestaltet. Bildfolgen und Filmmusik ergänzen sich vortrefflich. Gregory Peck imponiert durch seine athletische Gestalt und die herbe aber gleichzeitig ergreifend nüchtern wie fromme Art der Darstellung. Christopher Plummer als Kappler meistert die überaus komplizierte Aufgabe, den Schurken und fanatischen Nationalsozialisten so zu verkörpern, dass im Betrachter - trotz aller Vorbehalte- eine Art Sympathie entsteht. Sir John Gielgud als Papstdarsteller steht nicht nur durch seine zögerliche Haltung, sondern auch in seiner etwas greisenhaft anmutenden Gestalt, in scharfem Gegensatz zu dem auch äußerlich unbeugsamen stahlhart wirkenden O'Flaherty. Hervorragend spielt Olga Karlatos die Rolle der tapferen und aparten Francesca. Das Drehbuch basiert auf dem Roman "The Scarlet Pimpernel of The Vatican" von J.P. Gallagher. Die Bezeichnung "Pimpernel" bezieht sich auf eine Pflanze, den Ackergauchheil (Anagallis arvensis). Die leuchtend roten Sternblüten blitzen zwischen sommerlichem Grün. Der Pimpernel ist also eine Art Metapher hinsichtlich des geistlichen Gewandes und der Aktivitäten des Monsignores. Im angelsächsischen Raum ist der Ausdruck populär.

Historisch verbürgt sind folgende Tatsachen: Der Polizeichef von Rom wurde nach seiner Gefangennahme zu lebenslanger Haft verurteilt. Jeden Monat hatte er nur einen Besucher: Hugh O'Flaherty. 1959 konvertierte Kappler im Gefängnis zum Katholizismus und wurde von O'Flaherty getauft.

O'Flaherty wurde nach dem Krieg vielfach geehrt. Eine staatliche Pension lehnte er ab. Mit 65 Jahren erlitt er während einer hl. Messe eine Herzattacke und ging daraufhin zurück nach Irland wo er bei seiner Schwester Bride Sheehan verstarb. Sein Grab wird von Gläubigen tief verehrt. Zu dem Rettungsbund zählten ferner Chetta Chevalier aus Malta und Egidio Galea ebenfalls aus Malta. Dieser verstarb hoch betagt am 3. Januar 2005. Ferner halfen Delia Murphy, die Frau des irischen Botschafters, Sam Derry aus England, sowie Aurelio Borg und Ugolino Gatt.
 
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