Die Reinheit
vom hl. Pfarrer von Ars, Jean-Bapt. Marie Vianney
Wir sind wie kleine Spiegel, in denen sich Gott sieht. Wie könnt ihr wollen, daß Gott sich in einer unreinen Seele erkennt?
Es genügt ein Blick, um zu erkennen, ob jemand ein keusches Herz besitzt. Eine unbefangene Reinheit und eine natürliche Bescheidenheit, die zu Gott führen, leuchten, aus seinen Augen. Man trifft aber auch solche, deren entflammtes Wesen auffällt. Der Teufel sitzt in ihren Augen, um andere zu Fall zu bringen und sie zum Bösen zu verführen.
Gott schaut mit Liebe auf eine reine Seele. Er gewährt ihr alles, worum sie bittet. Wie sollte er einer Seele widerstehen, die nur für ihn, durch ihn und in ihm lebt? Sie sucht ihn, und Gott zeigt sich ihr; sie ruft ihn, und Gott kommt; sie handelt nur vereint, mit ihm; sie kettet ihren Willen an den seinen.
Eine reine Seele ist wie eine schöne Rose. Die drei göttlichen Personen steigen vom Himmel herab, um sich an ihrem Duft zu erfreuen. Ein reines Herz kann nicht umhin, geliebt zu werden, weil es den Ursprung der Liebe, nämlich, Gott, gefunden hat. "Selig, die reinen Herzens sind", sagt der Herr, "denn sie werden Gott schauen!"
(Frossard, Janine: "Ausgewählte Gedanken des heiligen Pfarrers von Ars" Leutesdorf 1979, S. 91)
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