MITTEILUNGEN DER REDAKTION
Sehr verehrte Leser!
1. Diese Nummer weicht, wie Sie wohl bemerkt haben, von der üblichen Form der Einsicht ab. Die vorliegende Ausgabe nimmt in besonderer Weise Rücksicht auf die derzeitige Situation und beinhaltet ausschließlich Beiträge, die sich auf die Ereignisse um den 7. März 1976, an dem die HL. Messe offiziell abgeschafft wurde, und auf die zu ergreifenden Maßnahmen beziehen, die wir konkret geplant haben und darauf, was wir tun werden, um das sakramentale Leben der Kirche und den Gottesdienst zu sichern. Von vielen Seiten sind wir gedrängt worden, den Lesern möglichst rasch konkrete Hinweise zu geben, wie sie sich verhalten sollen bzw. welche sakramentalen Möglichkeiten ihnen noch verbleiben. Deshalb mußten diesmal aus Zeitgründen alle theologischen Erörterungen zurückstehen. Wir bitten alle Leser, besonders aber die Autoren, denen wir zu sehr großem Dank verpflichtet sind - alle Beiträge werden uns ohne Honorarforderungen überlassen - dafür um ihr Verständnis. Die nachfolgende Nummer wird wieder all jene Beiträge enthalten, die noch fortgesetzt werden müssen oder zur weiteren theologischen Klärung der Situation beitragen. Das nächste Heft wird sobald wie möglich erscheinen.
2. Soeben erfahren wir, daß ein Priester im württembergischen Raum an statt des obligatorischen "Hirtenbriefes" den Artikel von H.H. Pfarrer Aßmayr "Was ist Wahrheit" seiner Gemeinde vorgelesen hat. Man solle ja nicht glauben, es gäbe keine mutigen Priester mehr! Auch die anderen Priester mögen sich uns anschließen und sich mit den Münchener Priestern, die öffentlich die Hl. Messe weiterzelebrieren, solidarisch erklären.
3. Zunehmend verlangen Leser unserer Zeitschrift, daß wir zu dem ihrer Meinung nach halbherzigen Verhalten von Econe, u.a. in der Stellungnahme zu Paul VI., Stellung nehmen sollen. Unsere Leser können sich darauf verlassen, daß wir die Vorgänge in der Kirche so genau, wie uns dies nur möglich ist, verfolgen. Es wäre aber nicht zu verantworten, wenn wir in schwebende Prozesse vorzeitig durch eine Stellungnahme ein griffen.
4. Am 11.2. 1976 ist Herr Hans Pasik, ein eifriger Kämpfer für unseren Glauben plötzlich verstorben. Zwei Tage zuvor hatte er mir noch einen sehr persönlichen Brief geschrieben, dessen Antwort ihn leider nicht mehr erreichte. H.H. Pfarrer Aßmayr, den ich sofort vom Tod des auch ihn bekannten Herrn Pasik benachrichtigte, zelebrierte am Sonntag darauf für ihn die Totenmesse. Möge ihn Gott bald zu sich in sein himmlisches Reich aufnehmen, ihn, der vor Jahren, wie er mir einmal schrieb, auf dem Motorrad nach Rom fuhr, um den bis jetzt letzten rechtgläubigen Stellvertreter Christi hier auf Erden, Papst Pius XII., zu erleben, und um am Ursprungsort der Kirche ein Stück des verheißenen Himmels zu erfahren.
5. Zur Zeit können von der Redaktion keine Schotts mehr abgegeben werden. Wir werden uns aber um weitere Exemplare bemühen.
6. Ich möchte allen Lesern für ihre Verbundenheit mit uns, die in ihren Briefen zum Ausdruck kommt, herzlich danken, ebenso für die eingegangenen Spenden. Wir benötigen Ihre finanzielle Unterstützung sehr! Ein Leser aus München hat uns 500,- DM für Annoncen in Zeitungen großzügigerweise zur Verfügung gestellt. Ein herzliches Vergelt's Gott! Helfen auch Sie bei der Werbung für unsere Zeitschrift mit! Von der jetzigen Nummer können unentgeltlich weitere Werbeexemplare angefordert werden. Helfen Sie unserer Arbeit aber auch durch Ihr Gebet!
In herzlicher Verbundenheit Ihr Eberhard Heller
Ich bin gebeten worden, den Lesern der "Einsicht" mitzuteilen, daß Paul VI. die bei der Prozession mitgeführte Muttergottesstatue nicht umarmt, sondern nur "geweiht" bzw "gesegnet" hat. (Vgl. "Einsicht" V (6) 328). Hoffentlich erkennt die Dame, die mir diese Mitteilung gemacht hat, wenigstens meinen Wahrheitswillen an. E.H.
*** HINWEIS: Herr Prof.Dr. Wigand Siebel teilte uns mit, daß folgende, unter seinem Namen in "DRM" = "Deutschlands Rettende Macht" erschienen Artikel nicht von ihm stammen:
1. Du bist Petrus! Was bedeutet das? (Nr. 4 der "DRM") 2. Freimaurerei in der Kirche (Nr. 5 der "DRM") 3. Ehrfurcht vor dem Petrusamt u. dem hl. Vater (Nr. 5 der "DRM")
"Es handelt sich hier um einen Betrug des Lesers und um einen Mißbrauch meines Namens", wie uns Herr Prof. Siebel geschrieben hat.
*** Nachricht
Die Bemühungen zahlreicher Sprachwissenschaftler, Latein als lebendige Umgangssprache zu lehren und einzusetzen, haben mittlerweile auf Universitätsebene Fuß gefaßt. Seit dem Wintersemester 1975/76 nimmt der Benediktinerpater Dr. Caelestis Eichensee einen Lehrauftrag der Universität Saarbrücken für "Lebendiges Latein" wahr. Hierbei handelt es sich um den ersten Lehrauftrag dieser Art an einer deutschen Hochschule. Darüber hinaus hat Eichenseer zusammen mit Prof.Dr. Christian Helfer die Leitung eines Forschungsvorhabens übernommen, das prüfen soll, unter welchen Voraussetzungen ein auf normalen Schulkenntnissen aufbauendes Latein sich als europäische Zweitsprache eignen würde.
|