WIDERSTAND GEGEN DEN PAPST ?
von
Günther Mevec, Gröbenzell
Aus welchen Gründen und wozu? Gewiß nicht aus umstürzlerischer
deformistischer Willkür á la Küng, Schillebeekx, Suenens oder Paul VI.
und nicht um der Zersetzung und Abschaffung der Hl. Messe, des
Papstums, der hl.Kirche willen, sondern aus Gehorsam gegen Gott, aus
gefordertem Widerstand im Geiste des Evangeliums, dessen Geist heiliger
Geist ist.
Dieser Widerstand ist nicht erst heute erfunden worden. Die aus der
Wahrheit lebende Kirche hat ihn immer gekannt. Hören wir dazu Robert
Bellarmin, den die Kirche zum Rang des Kirchenlehrers erhoben hat:
"Wenn ihr erkennt, daß der Papst der Kirche Schaden zufügt, so ist es
Euch erlaubt, ihm zu widerstehen, indem ihr nicht tut, was et anordnet,
indem ihr euch zusammenschließt, um zu verhindern, daß sein Wille
obsiegt." (1) "Indem ihr das tut, stellt ihr euch nicht gegen den
Papst, sondern seid für ihn; denn wenn ihr verhindert, daß sein Wille
obsiegt, verhindert ihr, daß die Kirche zu Schaden kommt." (2)
Das Dindringlichste Beispiel des Widerstandes gegen den Papst ist das
Ereignis von Antiochien, von dem der hl.Apostel Paulus berichtet
(Galater 2, 11-14). Der hl.Paulus widersteht Petrus (dem Papst) offen,
als er sieht, daß dessen Handlungsweise "nicht der Wahrheit des
Evangeliums" entspricht. Gestützt auf die Lehre des Evangeliums (die
Lehre Jesu), die über dem Papst steht, tadelt Paulus Petrus. Aller
Tadel der verbrecherischen Anschläge auf Lehre und Kirche erfolgt nach
wie vor auf der Grundlage der unveränderlichen Lehre des Evangeliums,
d.i. der Lehre Jesu. Auch heute steht sie noch über dem Papst.
Anmerkungen:
(1) Worte des Robert Bellarmin, zitiert in "FOI DANS LA FOI", Nr.12 - Sept./Okt.
1969, Seite327
(2) Hinzufügung durch den Autor des Artikels "Abominatio Desolationis"
(Abscheulichkeit der Verwüstung), Père Noel Barbara, der P.Bellarmin
zitiert. S.327
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