55. Jahrgang Nr. 2 / April 2025
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1. DIE AUFERSTEHUNG - EINE OSTERPREDIGT
2. ERLÖSER DES MENSCHEN?
3. JOHANNES PAUL II.
4. DER ABGRUNDTIEFE HASS
5. S. E. Erzbischof Marcel Lefebvre spricht - 33. Teil
6. ERKLÄRUNG
7. STELLUNGNAHME GEGEN DIE VORWÜRFE, DIE GEGEN DAS VON DER SAKA GEPLANTE SEMINAR GERICHTET SIND.
8. Um der Wahrheit willen
9. OFFENE FRAGEN AN H.H. PFARRER HANS MILCH
10. KEINE KOEXISTENZ!
11. DAS 4. GEBOT
12. EINIGE GEDANKEN ZUM PROBLEM DER STÄNDIGEN SEXUELLEN PROVOKATION
13. KATECHISMUS DER KATHOLISCHEN RELIGION
14. IM GEDENKEN AN...
15. DER MOLOCH VON HEUTE
16. POUR VOUS ET POUR TOUS - LE PROGRAMME DE JEAN-PAUL II
17. NACHRICHTEN, NACHRICHTEN, NACHRICHTEN
18. MITTEILUNGEN DER REDAKTION
STELLUNGNAHME GEGEN DIE VORWÜRFE, DIE GEGEN DAS VON DER SAKA GEPLANTE SEMINAR GERICHTET SIND.
 
Zu IHRER INFORMATION:

STELLUNGNAHME GEGEN DIE VORWÜRFE, DIE GEGEN DAS VON DER SAKA GEPLANTE SEMINAR GERICHTET SIND.

von
Alfons Eisele


Auszug aus einem Brief von Mitte Januar 1980:

Nun, zu Ihren Fragen hinsichtlich des neuen Priesterseminars. Sie stammen, uie Sie schreiben, hauptsächlich von Herrn und Frau C"""3 ª die schon 1975 sehr kritisch waren. Im Grunde genommen sind es immer die gleichen Einwände, die vorgebracht werden, und es scheint, dass diese kritiklos uie ein Lauffeuer von Nund zu Hund, statt von Gehirn zu Gehirn gehen. Denkende Menschen müssten doch merken, uie wenig stichhaltig diese Einwände sind. Ich will einige der hauptsächlichsten auflösen.

1. Das Seminar sei gegen Ecône gerichtet!

Wenn man die Gegenfrage stellt: Wieso? dann verstummen die meisten Leute. Ja weshalb denn? Einige sagen: Es sei genug an Ecône, Ecône habe bis jetzt Grosses geleistet, die Econe-Priester wären am besten geeignet, die schweren Aufgaben zu erfüllen, heute müsse man überzeugter Anhänger von Erzbischof Lefebvre sein; alles, was nicht von ihm komme, sei Zersplitterung.

Die grossen Verdienste von Erzbischof Lefebvre anerkennen wir. Was haben wir doch alles getan für sein Priesterbildungswerkl Wir haben dessen Bedeutung erkannt, schon sehr früh.

Die Behauptung aber, die SAKA sei aus dem Freundeskreis von Erzbischof Lefebvre aufgebaut, stimmt nur zum Teil. Plan kann auch das Gegenteil 3agen, nämlich, dass der Freundeskreis um Erzbischof Lefebvre zu einem grossen Teil - wenigstens im deutschen Sprachraum - von der SAKA aufgebaut wurde. Die erste Grossveranstaltung mit dem Erzbischof war im Februar 1976 präzis in Basel; schon im November 1975 hatte die SAKA in ihrer aufsehenerregenden Inseratenkampagne das Problem Ecône aktualisiert. In unzähligen Publikationen, Zeitungsartikeln und Vorträgen hat die SAKA für Ecône geworben, hat den Erzbischof verteidigt; grosse Summen Geldes wurden durch SAKA-Aktionen dem Priesterbildungswerk direkt oder indirekt zugewendet. Ohne die SAKA hätte EcOne ein ganz bedeutendes Hinterland weniger gehabt, es hätte auch nicht schon über ein so gut funktionierendes Instrumentarium verfügen können.

Einen Grossteil des Bodens haben wir also für EcOne geacKert, in jeder Beziehung, Aber wir haben dies zuerst und unmittelbar fur die Erhaltung und Verbreitung des katholischen Glaubens getan. Wir kämpfen für den wahren Glauben, für die Römisch-katholische Kirche. Und deshalb haben wir den Erzbischof unterstützt, und wir werden ihn auch weiterhin unterstützen, sofern er sich für den wahren Glauben einsetzt.

Sein Einsatz und seine Arbeit haben aber eine ganz spezifische Bedeutung. Seine Priesterbruderschaft hat eine ganz spezifische Mentalität. Es war ja auch früher so: sowohl die Jesuiten, uie die Dominikaner oder die Kapuziner oder die Pallotinsr etc. waren echte katholische Gruppierungen, und dennoch, jede hatte ihre Eigenart. Und das war auch notwendig. Darum auch die Vielfalt. Uarum sollen wir heute aus dem gleichen Grund nicht eine echte Alternative zu Ecône bieten hinsichtlich der Priesterausbildung, nicht eine Konkurrenz, sondern eine weitere Möglichkeit, die einfach notwendig ist, damit möglichst viele junge Männer den Ueg zum Priestertum finden und gehen? Das ist doch ein ganz dringendes Erfordernisl Es darf in dieser grossen Notlage nichts unterlassen werden, um jungen Leuten den Ueg zum Priestertum zu ebnen im besten Sinne des Wortes. Nicht alle fühlen sich in einer ganz bestimmten Gemeinschaft wohl. Wer (...) das nicht einsieht, negiert den grössten Teil bester kirchlicher Bestrebungen der Vergangenheit.

Mit Verlaub: Darf bei einer Katastrophe nur ein Helfer da sein? Ist nicht jeder echte Beitrag zur Linderung der Katastrophenfolgen nicht nur wünschenswert, sondern sogar notwendig und unerlässlich? Und soll das bei der heutigen Kirchenkrise nicht gelten? Ich bin nicht ganz überzeugt, dass die Priester aus Ecône in jeder Beziehung und in allen Fällen die geeignetsten Arbeiter im Weinberge Gottes sind. Abgesehen davon, dass kein Mensch oder keine religiose Gemeinschaft Ansprüche in jeder Hinsicht stets und überall hinreichend erfüllen kann, sprechen die Erfahrungen, die bisher gemacht wurden, eine andere Sprache. Nicht jedermann findet ein bestimmtes Sendungsbewusstsein in allen Fellen angepasst und nicht überall ist man über die Wirksamkeit dieser Priester beglückt und erbautl Plan darf nichts Unmögliches von den jungen Priestern verlangen, aber man tut dam katholischen Anliegen keinen Dienst, wenn man echte Clangei nur beschönigt oder sogar verneint Geuiss, man muss auch die Notsituation berücksichtigen und die Ueberforderung - das ist eine Entschuldigung -ªaber gerade diese PlÛmente sprechen dann dafür, dass ai.no eine solch ungeheure Aufgabe, wie sie heute an junge Priester gestellt wird, niemals von einer bestimmten Gruppierung allein beuältigt uerden kann.

Zersplitterung geschieht dort, uo eine Aktionsgemeinschaft zerrissen wird. Wenn aber die Aktion, die Aufgabe selbst Varianten verlangt, kann man doch nicht von einer Zersplitterung sprechen. Sowohl hinsichtlich des Studienganges wie auch hinsichtlich des Einsatzes braucht es Varianten und Alternativen in der priesterlichen Laufbahn, wie es auch schon inner war in der Kirche. Uenn man diese Gesichtspunkte vernachlässigt und die Erfordernisse daraus nicht verwirklicht, bleiben - gleichsam künstlich gewollt - viele, vielleicht sogar die meisten Möglichkeiten unausgewertet. Das können und dürfen wir uns heute doch nicht leisten!

Uebrigens, was soll mit den Spätberufenen geschehen? Mit Kandidaten, die über 25 Jahre alt sind? Aus Frankreich wird uns berichtet, dass der Erzbischof solche Kandidaten zurückweist. Ich selber habe einen Brief gesehen, datiert vom 11.1.1980, womit ein 36-jähriger Kandidat aus Deutschland, sehr qualifiziert, abgewiesen wird: "Cela surtout en raison de votre ‚ge."

Oder, was soll mit denjenigen geschehen, welche die neue "Messe" als ungültig ansehen, aus Prinzip." Diese Ansicht haben Sie und ich. Die neue "Messe" ist doch kein Messopfer mehr! auch nicht in lateinischer Version, auf's korrekteste gelesen. Der Erzbischof will niemanden in seiner Priesterbruderschaft, der so denkt.

Die SAKA wollte Mgr. Lefebvre mit dem neuen Seminar auch nicht belasten. Er hat ja genug Sorgen und er wäre im jetzigen Moment, uo er mit Rom verhandelt, sicherlich sehr verlegen gewesen, hätte man das Projekt eines neuen Seminars an ihn herangetragen. Er will ja auch nicht Führer der Traditionalisten sein, wie er es schon x-mal sagte.

Zu berücksichtigen ist ferner, dass Mgr. Lefebvre von vielen Leuten und Organisationen hartnäckig bedrängt wird, er solle sich mit Rom arrangieren; er solle unter allen Umständen zu einer Lösung kommen mit Rom. Zu welcher? Uir wissen, dass sich da diese Leute zum grossen Teil eine Lösung vorstellen, die weit von dem entfernt ist, wofür der Erzbischof in den vergangenen Jahren gekämpft und gelitten hat. Unter diesen Umständen ist es nicht nur zweckmässig, sondern sogar notwendig, dass sich diejenigen Katholiken, die dem Glauben und der Liturgie im vollen Sinne des Wortes treu bleiben wollen, auch bemerkbar machen, sei es durch Bitten an Mgr. Lefebvre - das haben wir getan -, sei es durch unmittelbare Aktionen. Eine solch unmittelbare Aktion ist nun auch die Gründung eines Priesterseminars. Uenn der Erzbischof auf seinen Standpunkten beharrt, die er in der Vergangenheit so deutlich umschrieben hat, dann müsste er sich eigentlich unterstützt fühlen dadurch; seine Verhandlungsposition wird nämlich dadurch gestärkt.

2. Das neue Seminar sei von Grund auf falsch orientiert. Vor allem wird auf drei Punkte hingewiesen:
a) Papstfraqe,
b) Frage der Gültigkeit der neuen "Messe" und
c) ie philosophisch-theologische Orientierung, also die Studiengrundlagen.

Papstfraqe.
Seit Johannes XXIII. ist dies wahrhaftig ein uunder Punkt in der Kirche. Mgr. Lefebvre selbst legt immer wieder den Finger darauf. Am 24.2.1977 sagte er zu seinen Seminaristen: "War Paul VI. jemals Nachfolger Petri, beziehungsweise, ist er es noch? Ist die Antuort negativ - Paul der VI. uar nie Papst oder er ist es nicht mehr - dann hätten uir uns so zu verhalten wie in den Zeiten einer Sedisvakanz Gewisse Theologen behaupten das Es ist nicht ausgeschlossen, dass diese Hypothese eines Tages von der Kirche bestätigt wird, denn für sie sprechen Krnst zu nehmende Argumente."

Mgr. Lefebvre erklärt sich das Malaise so: Paul VI. (und aucn Joh.Paui II.) sei ein liberaler Papst, und er sagt dazu: "Es gibt kein grösseres Uebel, als einen überzeugten Liberalen auf dem Stuhle Petri." Ist diese Hypothese von fgr. Lefebvre richtig? Uie erklärt sich das z.B. mit der Sanktionierung von häretischen Lehren durch die 3 letzten Inhaber des päpstlichen Stuhles? (Religionsfreiheit; Aufgabe des Prinzips, dass die katholische Kirche alleinseligmachend ist; Hominismus etc.) uürde da die Annahme einer Sedisvakanz nicht die bessere Erklärung bieten, um das Papsttum als solches zu entlasten?

Prof. Siebel, der Ecône sehr nahe steht, sagt in seiner Kritik der Enzyklika "Redemptor hominis" von Joh. Paul II. als Schlussfolgerung folgendes: "Man muss daher die in der Enzyklika zum Ausdruck gekommene Lehre als gegen das Christentum schlechthin gerichtet ansehen. Die Religion des Menschen, ih der alle Religionen und Weltanschauungen ihren Platz haben und erhalten, ist mit einem Riesenschritt nähergerückt."

Das Papsttum steht nie und nimmer in Frage für einen glaubenstreuen Katholiken. Fragen kann man sich aber, ob der Stuhl Petri zur Zeit nicht von einem Plann besetzt ist, der nicht zur Kirche gehört. Eine solche Ansicht sollte man zumindest dulden angesichts der unbestreitbaren Tatsachen, die Ron zur Zeit belasten. "In einem 3ahrhundert uerden die Bischöfe und Kleriker glauben, dem Banner der Schlüssel von St. Peter zu folgen, in Wirklichkeit folgen sie unserer Fahne." (Veröffentlichung über die Pläne der Freimaurer durch Pius IX., 1846-1878). Erinnern Sie sich auch an unser Gespräch vor ca. 2 Jahren mit C-31

Neue "Hesse". Hier ist die Ansicht, dass die neue "Messe kein Messopfer mehr ist, theologisch viel konsequenter und klarer. Es geht um die neue "Messe" als solche. Im konkreten Fall kann es ja vorkommen, dass ein Priester so zelebriert, dass es nach aussen wie eine neue "Messe" aussieht, wobei er aber wesentliche Elemente des überlieferten Ritus (Opferung, authentischer römischer Kanon) benützt; hier haben wir dann eine gültige Messe, nur ist es unaufrichtig und unehrlich vom betr. Priestsr und es kann von den Gläubigen zumeist auch nicht erkannt werden. Zu behaupten, dass eine falsche Orientierung vorliege, wenn ´an die neue "Messe" als solche ungültig einstuft, ist ein wenig stichhaltiges Argument und widersprüchlich.

Studien-Grundlagen. Hier zirkulieren die unsinnigsten Gerüchte. Fichte und Kant seien die Hofphilosophen des neuen Seminars. Diese einfältige und unverschämte Behauptung gründet allem Anschein nach im Uastand, dass einer von den Priestern, die massgeblich am neuen Seminar beteiligt sind, Schüler von Prof. Lauth in München war. Prof. Lauth ist Fichte-Forscher. Dass er auch Fichteaner ist, kann man deshalb ebensowenig behaupten, wie dass der Dominikaner-Pater Denifle, der ein Lutherforscher war, ein Lutheraner gewesen ist. Und dass nun ein Schüler von Prof. Lauth ebenso Fichteaner sein soll, liegt noch weiter vom Schuss. Uebrigens waren auch Pater Wodsack, Pater Schmidberger und weiter Studenten, die jetzt in Zaitzkofen weilen, Schüler von Prof. Lauth. Dieser hatte also offenbar doch keinen so schlechten Einfluss auf seine Studenten, wenn aus ihren Reihen in der heutigen Zeit soviele Theologie-Studenten traditionalistischer Richtung hervorgehen.

Wenn man zudem weiss, aus welcher Küche die Gerüchte hauptsächlich stammen, dann könnte es einem wirklich übel werden. Hauptagitator ist sin unter Pius XII. exkommunizierter und laisierter Priester, dessen Hauptlebenszweck darin besteht, zu streiten und einmal nach dieser Richtung und hernach nach der gegenteiligen auszuschlagen. Und Mitakteure sind zudem noch Leute, die entweder soviel von Philosophie und Theologie verstehen wie eine Kuh von einem Computer oder die dann aus purer Gehässigkeit gegenüber der SAKA und den mit ihr verbundenen Personen handeln.

3. Ein weiteres Moment, womit man das neue Seminar diskreditieren will, ist die Bischofsfraqe. Man wisse nicht, ob ein rechter Bischof dahinter stehe. Dieser sollejsich der Oeffentlichkeit stellen.

Hierauf erwidere ich, dass es uns im Moment darum geht, dass wir einen Bischof haben, der sich zum werdenden Seminar verpflichtet und gegebenenfalls auch weiht. Und zwar einen Bischof von einwandfreier Provenienz in jeder Hinsicht. Hinsichtlich Sukzession und kirchenrechtlicher Integrität dürfen keine Zweifel vorhanden sein, und er muss auch nach dem vorkonziliaren Pontificale die Ueihen erteilen; die Liturgiereform Pauls VI. lehnen wir gänzlich ab. Dass sich dieser Bischof nun gleich vor aller Oeffentlichkeit hinstellt, halten wir für weniger wichtig, vielleicht sogar für gefährlich. Praesentation würde mit Bestimmtheit Gegenaktionen auslösen. Soll der Bischof, da wir jetzt mit dem Werk (Seminar) noch in den Anfangsgründen stehen, gleich schon einem Psychoterror ausgesetzt werden? Ist das Werk einmal gefestigt, das Priesterseminar etwas ausgebaut, bistet ihm der gewordene Rückhalt dann eine gewisse Abschirmung, und so ist der Effekt einer negativen Einwirkung auf uns alle nicht mehr so nachhaltig. Es sind ja auch nicht schon morgen oder übermorgen Ueihen. Haben wir deshalb noch etwas Geduld; was noch nicht ist, kam noch werden. Auch wir hätten es auch viel lieber, wenn wir etwas freier agieren könnten. Hat sich etwa Mgr. Lefebvre von Anfang an ganz in die Karten blicken lassen? Aus seinem Werdegang haben die "Offiziellen" gelernt; sie würden uns, wenn wir ganz brav alles vorstellen würden, nicht so leicht gross werden lassen. Man sollte es verstehen, dass wir uns nicht noch zusätzliche Schwierigkeiten aufladen wollen.

Können Sie sich übrigens noch daran erinnern, wie gerade immer wieder gemeint haben, wir sollten etwas weniger in der Oeffentlichkeit herunstocneln - das letzte Mal in Zusammenhang mit dem Holzer-Buch -, es wäre besser, wir würden ganz im Stillen unsere Arbeit tun, es sei nicht gut, wenn allzuviele und auch Aussenstehende näheren Einblick hätten. Das sei in einer Notlage eine selbstverständliche Haltung, es sei eigentlich die "Arkan-Oisziplin" der Jetztzeit. Und nun plädieren sie für die gegenteilige Aktionsweise!
 
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