55. Jahrgang Nr. 2 / April 2025
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1. DIE AUFERSTEHUNG - EINE OSTERPREDIGT
2. ERLÖSER DES MENSCHEN?
3. JOHANNES PAUL II.
4. DER ABGRUNDTIEFE HASS
5. S. E. Erzbischof Marcel Lefebvre spricht - 33. Teil
6. ERKLÄRUNG
7. STELLUNGNAHME GEGEN DIE VORWÜRFE, DIE GEGEN DAS VON DER SAKA GEPLANTE SEMINAR GERICHTET SIND.
8. Um der Wahrheit willen
9. OFFENE FRAGEN AN H.H. PFARRER HANS MILCH
10. KEINE KOEXISTENZ!
11. DAS 4. GEBOT
12. EINIGE GEDANKEN ZUM PROBLEM DER STÄNDIGEN SEXUELLEN PROVOKATION
13. KATECHISMUS DER KATHOLISCHEN RELIGION
14. IM GEDENKEN AN...
15. DER MOLOCH VON HEUTE
16. POUR VOUS ET POUR TOUS - LE PROGRAMME DE JEAN-PAUL II
17. NACHRICHTEN, NACHRICHTEN, NACHRICHTEN
18. MITTEILUNGEN DER REDAKTION
IM GEDENKEN AN...
 
IM GEDENKEN AN H.H. EUGÈNE ROBIN, H.H. PATER JOSEPH EBERT
UND FRÄULEIN MARIAM MUNDATTUTSCHUNDA


von
Eberhard Heller


Erst jetzt habe ich erfahren, daß Mitte Oktober vergangenen Jahres einer der kämpferischsten Priester Frankreichs gestorben ist: H.H. Eugène Robin, Herausgeber der CAHIERS NON CONFORMISTES. Sein Einsatz galt der unbedingten Gültigkeit der Glaubensgrundsätze, faule Kompromisse und sog. 'pastorales Taktieren' waren ihm fremd. Wo er sie feststellte, besonders auch in den eigenen Reihen, kritisierte er sie, meist mit sarkastischem Unterton. Für diese Unbestechlichkeit hat er möglicherweise sein Leben lassen müssen. Am 1.lo. 1979 schrieb er an einen kanadischen Mitarbeiter von Dr. Hugo Maria Kellner, von dem ich diese Mitteilung habe, folgende Zeilen: "Ich habe als Folge meines Angriffs auf die JAMAA (Anm.d.Red.: eine Sex-Sekte) eine Androhung meiner Ermordung aus Paris, natürlich anonym, auf einer offenen Karte erhalten, die mit Kot beschmiert war, sogar über die Adresse hinweg. Die Ermordung hätte mich recht wohl instand gesetzt, als Märtyrer der Verteidigung der Jungfrau von der Unbefleckten Empfängnis und der Keuschheit direkt in den Himmel zu gehen." Zwei Wochen darauf war H.H. Eugène Robin tot.

In den Nr.16-18 (April/Juni 1979), S.2o7 f., der von ihm herausgegebenen CAHIERS, in denen auch Beiträge von (+) H.H. Dr. Katzer und Prof. Lauth erschienen waren, hatte er Mgr. Lefebvres Kommentar (zu dessen Besuch bei Johannes Paul II.) in überaus deutlicher Weise paraphrasiert: Unter der Überschrift "Mgr. Lefebvre auf den Knien vor Monsieur Jean-Paul Wojtyla" hieß es: "Die Audienz: Entgegen dem, was er in FIDELITER erklärt hatte - nur Heilige widersprechen sich nicht! - hat Mgr. Lefebvre zugestimmt, vor Leuten zu erscheinen, die nicht authentische Katholiken sind, und dies, nachdem er ausdrücklich darum ersucht hatte!
- Heiliger Vater: - Vater unverpackt unter allen Verdammten
-. Mgr. L. hatte gesagt, es gehe darum, die Gültigkeit einer Wahl zu prüfen, die ohne Teilnahme der alten Kardinale vorgenommen worden ist! Die Freimaurer von Mexico sehen klarer; denn sie haben ihn als "Monsieur" bezeichnet, ohne daß er Einspruch erhoben hätte!
- Oft beruft er sich auf die Lage in Polen: Klar, das reizt. In Polen sind sie gewandter gewesen, besonders er, den man immer in Krakau als "den Revolutionär" bezeichnet hat.

Er hat nicht die Überspanntheit jener französischen ungeschickten Bischöfe geteilt, die die ganze Welt aufgescheucht haben. (...) -"Ich nehme die Konzilsdokumente an, sofern sie im Sinne der Tradition ausgelegt werden." Wir nicht! Die Zweideutigkeit ist nicht katholisch: Os bilingue detestor. (...) - "Ich bat, man möge uns die Freiheit lassen, die traditionelle Messe zu feiern". Seit wann muß ein Katholik einen Feind der Kirche um Erlaubnis bitte, den traditionellen Kult bewahren zu dürfen? Das ist monströs! Mgr., der Apostat begibt sich auf die Seite des Holocaust! (...) "Das ist eine disziplinäre Frage", antwortete der Herr Papst, ohne thedogische Prüfung. Nein! Das ist eine dogmatische Frage. Die traditionelle Messe kann nicht auf dieselbe Stufe gestellt werden wie die freimaurerische. Sie dulden heißt: Abscheulichkeit und Zerstörung! (...) -"Der Papstwill die Schäden eindämmen". D.h. die Revolution bloß verzögern. Die angestrebte Indifferenz gegenüber Gott ist deshalb für die kleinen Feuer umso ansteckender und tödlicher. Seht, wie unsere Traditionalisten Handkommunion betreiben, und sie sind dabei ganz ruhig, wie der August. In ihrem Riesen-Gewissen haben sie den Teufel verschlungen mit Arsenik-Sauce. (...)"

Bereits am Aschermittwoch letzten Jahres (28.2.1979) war H.H. Pater Joseph Ebert CMM im Alter von 76 Jahren in Rhodesien als Missionar verstorben. Von seinem Confrater erhielt ich diesen Monat die Todesnachricht. Wie dieser Pater eingestellt war, geht aus folgenden Zeilen vom 15.4.1978 hervor, die eigentlich an eine andere Adresse gerichtet waren, die er mir aber zur Information zugesandt hatte: "Wie kann die Lehre sich so widersprechen, da doch Christus sagte, Ich bin bei Euch bis ans Ende. Eine traditionslose Kirche ist eben eine Lügenkirche, die sich von Christus abgeschnitten hat; darum kann jeder tun, was er will. Der Gestank kommt aus dem Vatikan. Kard. Villot stammt aus einem französischen Geschlecht, das 2oo Jahre lang die Grand-Masons für die Loge gestellt hat. Was kann man da anders erwarten als den Ruin der Kirche? Ein Lehramt gibt es nicht mehr, die Kardinale sind rote Puppen, die das Gute verdammen und das Schlechte befürworten. Die Häretiker können tun, was sie wollen, die Beter exkommuniziert, die Sakramente verboten. (...) Entschuldigen Sie mein Schreiben, ich>bin 75 und kränklich, sonst würde ich noch mehr schreiben. (...) Respekt kann man vor keinem mehr haben, man kann nur mit Christus sagen: Ihr Heuchler, ihr übertünchten Gräber ... und schließlich noch: Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun..."  

Nachdem sie am Vortag bei einem Autounfall in Koblenz schwer verletzt worden war, ging am 2. Februar dieses Jahres die lange Pilgerschaft von Fräulein Mariam Mundattutschundayil plötzlich zu Ende. Obwohl seit dem 15. Lebensjahr im Kloster, blieb es ihr ihr Leben lang versagt, hier auf Erden Christus als Braut anzugehören: intriguante, parteiische Oberinnen verhinderten das Ablegen der Ordensgelübde.

Fräulein Mundattutschundayil war am 4.4.1918 in Kerala / Indien geboren worden. Nach dem Studium war sie ab 194o als Lehrerin und Schulleiterin in Indien tätig. Im Mai 1961 kam sie nach Rom, um sich als Religionslehrerin für die Mission in Indien weiter ausbilden zu lassen. Im November des gleichen Jahres ging sie nach Deutschland, weil man ihre Mitarbeit in dem betreffenden Institut in Rom nicht mehr wollte. In Deutschland erlebte sie dann Stück für Stück die aufkommenden Häresien nach dem unseligen Konzil. 1967 war ihr endgültig klar, daß sie nicht in ein Kloster gehen konnte, daß dem modernen Geist verfallen war. Ab da arbeitete sie als Lehrerin an mehreren Schulen in Deutschland. Doch überall bekam sie Schwierigkeiten wegen ihrer religiösen Einstellung. Im Dezember letzten Jahres hatte sie noch an einen Bekannten geschrieben: "Nur meine Hauptsorge will ich erwähnen, nämlich, daß ich keine Stelle bekommen kann. Es sind sehr viele katholische Schulen, die fast verzweifelt nach Lehrkräften suchen, aber meine Glaubensrichtung steht im Wege für mein berufliches Vorankommen. Von einer Schule, wo man von meinen Qualifikationen ganz begeistert war, habe ich eine Absage bekommen, weil ich die neue Liturgie nicht mitmachen will."

Fräulein Mundattutschunda hatte mir selbst auch von ihrem Schicksal geschrieben und davon (am Telephon) erzählt, und ich war ärgerlich darüber, ihr nicht helfen zu können, ärgerlich aber auch über all die, die die Kraft und das Wissen gehabt hätten, einen vernünftigen religiösen Widerstand aufzubauen, wozu auch Schulen gehört häuten, es aber aus Opportunismus nicht getan haben. Ihr Tod ist mir sehr nahe gegangen. Inzwishhen haben wir für das Seelenheil des verst. Abbé Eugène Robin, des verst. Pater Joseph Ebert und von Frl. Mundattutschunda je eine hl. Messe lesen lassen. Es ist aber auch selbstverständlich, daß wir alle für diese Toten, die wirklich Zeugen Christi waren, ihren Glauben gelebt, dafür gelitten und möglicherweise auch dafür gestorben sind, beten, daß Gott sie bald in Seine Herrlichkeit heimhole.
R.I.P.
 
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