55. Jahrgang Nr. 5 / November 2025
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1. Die Weihnachtsbotschaft: der dreifache Frieden
2. Gebet für die heilige Kirche
3. Weihnachten
4. Gott ist geboren als ein Kind im Stalle
5. BKP: Die Früchte des Zweiten Vatikanischen Konzils
6. Offener Brief der transalpinen Redemptoristen
7. Seelsorgerliches Wirken von P. Michael Mutter
8. Der Bau einer wunderlichen, verkehrten Kirche
9. The Corbett Report: Antichrist oder Armageddon
10. Fünf alarmierende Realitäten über Leo XIV.
11. Satanismus und Dämonokratie auf dem Vormarsch!
12. Herr und Knecht
13. Die ewige Versuchung:
14. Ukraine: Der Missbrauch der Religion
15. Zorniger Brief von Jeffrey Sachs
16. E-ID als „digitales Sackmesser“
17. Die Geschichte vom armen Madonnen-Schnitzer
18. Ikonen ... von Claudia Schneider
19. Nachrichten, Nachrichten, Nachrichten...
20. Mitteilungen der Redaktion
Gott ist geboren als ein Kind im Stalle
 
„Gott ist geboren als ein Kind im Stalle“
Eine kleine Krippenfeier

von
Udo Hildenbrand


In den christlichen Familien und  in Kirchen, in Gruppen und Vereinen, auch in vielen Konzertsälen sowie im Rundfunk und Fernsehen erklingen in dieser weihnachtlichen Festzeit im fröhlichen  Klang der Instrumente schlichte und kunstvolle Lieder und Gesänge. Die meisten künden wohl  von der Menschwerdung Gottes im Stall zu Bethlehem. In vielen Variationen wird  die weihnachtliche  Botschaft  besungen: „Christ, der Retter ist da“.

Weihnachten: Gefühle und skeptische Fragen
Jedes Jahr neu löst das in Windeln gewickelte und  in einer armseligen  Krippe gelegte Jesus-Kind bei vielen Menschen auch  besondere Erinnerungen und Gefühle aus, bei manchen gewiss auch skeptische Fragen: Wer ist denn eigentlich dieses Kind? Wirklich Gottes Sohn? Retter der Welt, auch mein Erlöser? Deswegen ist es gut, über die Erinnerungen und Gefühle hinaus  gelegentlich auch in der Heiligen Schrift nach der Beantwortung dieser Fragen zu suchen.
Eine Gebets-Meditation an  der Krippe
Vor mir sehe ich  jetzt einen kleinen Kreis von Menschen verschiedenen Alters, der (am Heiligen Abend oder in den Weihnachtstagen) im warmen Kerzenlicht vor einer tannenbaum-geschmückten Krippe sitzt. Mit dem Flötenspiel  eines Kindes und dem wohl bekannteste  Weihnachtslied „Stille Nacht“ wird die kleine Krippenfeier eröffnet.
Je zwei  Jugendliche und Erwachsene tragen dann im Wechsel bedachtsam die nachfolgende Gebetsmeditation vor. Diese Meditation in Form des Gebetes umkreist in biblischen Worten das Fundament unseres  christlichen Glaubens, nämlich den  Glauben an die einzigartige Heilsbedeutung dieses neugeborenen göttlichen Kindes, auch  an die Einzigartigkeit und Letztgültigkeit seiner Botschaft, die es im späteren Leben verkünden wird.
Von der Krippe  im Stall zu Bethlehem aus  leuchtet so wie in einer kurzen Vorausschau das Leben und das kommende Heilswirken des menschgewordenen Gottessohnes auf.   
Zur besseren Text-Verständlichkeit überlesen die Lektoren (= L) i.d.R. die biblischen Belegstellen.
Die  Texte der biblischen  Gebetsmeditation

L. 1 Der Engel verkündet Maria, ihr Kind ist Gottes Sohn.

Du Kind in der Krippe, sechs Monate vor Deiner  Geburt  verkündete  der Erzengel Gabriel  in der Stadt Nazareth Deiner Mutter, der Jungfrau Maria, dass ihr Kind, das sie empfangen hat, Sohn Gottes ist:  „Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich  überschatten. Deshalb wird auch das Kind heilig und Sohn Gottes genannt werden ( Lk 1,35).
Wir singen gemeinsam den  Ruf aus dem Lied : „Nun freut euch, ihr Christen“ und den menschgewordenen Gottessohn,  unseren König und Herrn, mit gläubigem Herzen anbeten: Kommt, lasset uns anbeten; Kommt, lasset uns anbeten;Kommt, lasset uns anbeten den König, den Herrn.

L. 2: In Jesu Kommen ist die Offenbarung endgültig angekommen.
Herr Jesus Christus, Kind in der Krippe, menschgewordener Gottessohn zugleich: Der  Hebräerbrief verkündet uns, dass mit Deinem Kommen in die Welt die Offenbarung Gottes endgültig und unüberbietbar abgeschlossen und keine neue öffentliche Offenbarung mehr vor Deiner  Wiederkunft zu erwarten ist:
„Viele Male und auf vielerlei Weise hat Gott einst zu den Vätern gesprochen durch die Propheten. In dieser Endzeit aber hat er zu uns gesprochen durch seinen Sohn …“ (Hebräer 1,1 f.).
Diese Endzeit hat mit Deiner  Menschwerdung als Sohn Gottes begonnen. In den Jahrhunderten vor Deiner Geburt  hatte Dein himmlischer Vater  auf vielfältige Weise zu den Menschen gesprochen. Du bist  somit in Person sein letztes Wort (vgl. Hebräer 1,1 f.).
Als Wort Gottes  hast Du unser menschliches „Fleisch“ angenommen und bist Mensch unter uns Menschen geworden (vgl. Johannes 1,14). So bekennen wir von Dir: „Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt“. Du bist selbst dieses menschgewordene Wort Gottes, in das sich der unsichtbare Gott gleichsam  hineinbegeben hat und sich in ihm unverfälscht und in Wahrheit ausspricht. Als das fleischgewordene Wort Gottes bist Du,  der menschgewordene Gottessohn,  zugleich der „Urheber und Vollender unseres Glaubens“ (Hebräer 12,2).
Wir singen gemeinsam: Kommt, lasset uns anbeten …

L. 3: Das Selbstzeugnis Jesu über seine Gottessohnschaft
Menschgewordener Gottessohn, Jesus Christus. Du wirst einmal selbst Zeugnis ablegen von Deiner Gottessohnschaft.  Dabei wirst Du Deine Wesensgleichheit mit Deinem himmlischen Vater sowie Deinen  Anspruch, Gottes Sohn zu sein, in verschiedenen Selbstzeugnissen bekunden, so auch mit den Worten: „Ich und der Vater sind eins.“ (Johannes 10,30, vgl. ebd. 6,40; 20,28; Philipper 3,6; Kolosser 2,9). Ebenso im Johannesevangelium 14,9 ff.:
„Wer mich gesehen hat, hat den Vater gesehen … Glaubst du nicht, dass ich im Vater bin und dass der Vater in mir ist? … Der Vater, der in mir bleibt, vollbringt seine Werke. Glaubt mir doch, dass ich im Vater bin und dass der Vater in mir ist …“ (vgl. auch z. B. Johannes 1,14; 3,16; 5,18 f.; 5,23.26; 12,44; 14,7; 1 Johannes 3,1-3).
Diese   vollkommene Einheit zwischen Deinem himmlischen  Vater und Dir,  in der nichts Trennendes ist, kleidest Du auch in die Worte: „…wie mich der Vater kennt und ich den Vater kenne… (Johannes 10,15).
Wir singen gemeinsam: Kommt, lasset uns anbeten …

L. 4 : Die Bestätigung der Gottessohnschaft durch den himmlischen Vater
Jesus Christus, Gottes Sohn, in der armseligen Krippe im Stall zu Bethlehem : Dem Zeugnis über Dich entspricht auch das bestätigende Zeugnis Deines  himmlischen Vaters. Am Jordan bezeugte seine Stimme aus dem Himmel, dass Du sein Sohn bist: „Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich Gefallen gefunden“ (Markus 1,11). Und ähnlich wird Dein Vater  später auf dem Berg der Verklärung verkünden: „Das ist mein geliebter Sohn, auf ihn sollt ihr hören“ (ebd. 9,7).
Der Evangelist Johannes spricht im Prolog zu seinem Evangelium (1,14) von der „Herrlichkeit des einzigen Sohnes vom Vater“ auch davon , dass   „Niemand … Gott je gesehen (hat). Der Einzige, der Gott ist und am Herzen des Vaters ruht, er hat Kunde gebracht“ (ebd.1,18). Du bist dieser Einzige.
Nach 1 Johannes 4,14 ist das Bekenntnis zu Dir, dem menschgewordenen Gottessohn und Weltenretter Jesus Christus für einen gläubigen Christen das Fundament für die bleibende Verbundenheit mit Gott.
„Wir haben gesehen und bezeugen, dass der Vater den Sohn gesandt hat als den Retter der Welt. Wer bekennt, dass Jesus der Sohn Gottes ist, in dem bleibt Gott, und er bleibt in Gott.“
Wir singen gemeinsam: Kommt, lasset uns anbeten …

L. 1: Menschliche Zeugnisse zur Gottessohnschaft Jesu
Jesus, göttliches Kind in der Krippe, geboren aus der Jungfrau  Maria! Auch aus menschlichem Munde vernehmen wir Zeugnisse von Deiner Gottessohnschaft, so z. B. im Bekenntnis Deines Apostels  Petrus: „Du bist der Messias, der Sohn des lebendigen Gottes“. (Matthäus 16,16; vgl. Markus 8,29), sowie auch das Bekenntnis des Apostels Thomas: „Mein Herr und mein Gott“ (Johannes 20,28). Dazu zählt auch der hymnische Beginn des Philipperbriefes 2,6: „Er war Gott gleich, hielt aber nicht daran fest, wie Gott zu sein …“.Und Matthäus berichtet uns von seiner Beobachtung bei Deinem Kreuzestod, wobei wir uns daran erinnern: Das Kreuz stand schon über Deiner armseligen Krippe In Stall zu Bethlehem.
 „Als der Hauptmann und die Männer, die mit ihm zusammen Jesus bewachten, das Erdbeben bemerkten und sahen, was geschah, erschraken sie sehr und sagten: Wahrhaftig, das war Gottes Sohn!“ (Matthäus 27,54).
Wir singen gemeinsam: Kommt, lasset uns anbeten

L 2: Die Erfüllung aller Verheißungen
Jesus, Menschenkind, in einen armseligen Stall geboren, Gottes Sohn zugleich: Mit
Deinem dem Kommen in diese Welt wurden alle Vorhersagen des Alten Testaments erfüllt.  „Die Zeit ist erfüllt. Und das Reich Gottes ist nahe“ (Markus 1,15). So sagst Du wiederum von sich selbst:
„Denkt nicht, ich sei gekommen, um das Gesetz und die Propheten aufzuheben. Ich bin nicht gekommen, um aufzuheben, sondern um zu erfüllen“ (Matthäus 5,17).
Du bist es, der das Heilswerk vollendete, das Dir Dein himmlischer Vater aufgetragen hatte (vgl. Johannes 5,36). Somit sind mit Dir, dem menschgewordenen Gottessohn, die altbundlichen Offenbarungen zu einem „nicht mehr überbietbaren Höhepunkt gekommen“ (Karl Rahner). Dabei wissen wir zugleich auch um das Wort:
 „Der christliche Glaube kann keine Offenbarungen annehmen, die vorgeben, die Offenbarung, die in Christus vollendet ist, zu übertreffen oder zu berichtigen…“.
Auch die Heilssendung der alttestamentlichen Propheten wurde mit Dir, unserem Heiland und Erlöser, abgeschlossen und in Dir  vollkommen erfüllt. Sie wurde volllendet durch Deine Worte und Werke, durch die  Zeichen und Wunder, die Du gewirkt hast, vor allem auch durch Deinen Tod und Deine  Auferstehung von den Toten und durch die Sendung des Heiligen Geistes.

Zum Abschluss der kleinen Weihnachtsfeier
Bevor die kleine Krippenfeier mit einem Flötenstück endet, kann die an der Krippe versammelte Gemeinschaft nach guter Tradition noch  ihrer Verstorbenen im Gebet gedenken, vielleicht verbunden mit dem „Engel des Herrn“.  Sodann stimmen alle  ein in die zweite Strophe des Weihnachtsliedes „Nun freut euch, ihr Christen, singet Jubellieder“. Oder in ein anderes Weihnachtslied.  Darin besingen nochmals die Gottessohnschaft des im Stall zu Bethlehem neugeborenen Jesuskindes   besungen und rufen uns gegenseitig auf, Ihn anzubeten.

Du Abglanz des Vaters, Herr der Herren alle,
ist heute erschienen in unserem Fleisch.
Gott ist geboren als ein Kind im Stalle.
Kommt, lasset uns anbeten; Kommt, lasset uns anbeten;
Kommt, lasset uns anbeten den König, den Herrn.
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ALLEN EINE GESEGNETE WEIHNACHTSZEIT!


 
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