54. Jahrgang Nr. 3 / März 2024
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1. Mitteilungen der Redaktion
2. Meine Begegnung mit S.E. Erzbischof Pierre Martin Ngô-dinh-Thuc
3. My Time with His Excellency, Archbishop Pierre Martin Ngô-dinh-Thuc
4. Ma rencontre avec S.E. Mgr. Pierre Martin Ngô-dinh-Thuc
5. Mi encuentro con Su Excelentísimo y Reverendísimo Arzobispo Pierre Martin Ngô-dinh-Thuc
6. Il mio incontro con S.E. l´Arcivescovo Pierre Martin Ngô-dinh-Thuc
7. DECLARATIO
Wolkenkuckucksheim - Man muss nicht an den Islam denken
 
Wolkenkuckucksheim
Man muss nicht an den Islam denken


von
Reinhard Wenner

In der Stadt Wolkenkuckucksheim des Landes Utopia herrschte die Meinung vor: Tiere, die vier Beine und ein Fell haben, sind die idealen Geschöpfe. Deswegen sei es selbstverständlich, dass solche Lebewesen gut miteinander auskämen – alle! Wenn das bisher noch nicht zu beobachten gewesen sei, liege es wohl daran, dass solche Tiere noch nicht zusammengefunden hätten. Durch Dialogveranstaltungen solle das nunmehr geschehen.

Vermittelt durch den Wolkenkuckucksheimer Oberbürgermeister und mit Beifall bedacht von den im Stadtrat vertretenen Parteien sowie unterstützt durch den katholischen Pfarrer, den evangelischen Pastor und den Vorsitzenden der Atheistenvereinigung trafen sich schließlich ein Schaf, ein Esel und ein Löwe. Solange der Löwe von Gittern umgeben war, gab es zwischen den Dreien einen interessanten Gedankenaustausch über Gott und die Welt. Schließlich gelang es dem Löwen, die Wolkenkuckucksheimer davon zu überzeugen, dass die Schutzgitter entbehrlich seien.

Der Dialog ging weiter, bis der Löwe Appetit bekam und nicht nur über seine Dialogpartner herfiel, sondern anschließend auch über die Wolkenkuckucksheimer. Der Oberbürgermeister hielt dem Löwen zwar das Grundgesetz entgegen. Aber der Löwe konnte nicht lesen und brach ihm das Genick. Der katholische Pfarrer besprengte den Löwen mit Weihwasser. Der schüttelte sich kurz und biss ihn tot. Der evangelische Pastor kam mit ausgebreiteten Armen auf den Löwen zu und wollte ihn umarmen. Solch eine Geste war dem Löwen nicht geheuer. Er sprang ihn an und zerriss ihn. Der Vorsitzende der Atheistenvereinigung trat ihm mit Friedenstaube und Palmzweig entgegen. Der Löwe fraß die Taube als Vorspeise und den Atheisten als Hauptgericht.

Die Stadträte beriefen sich auf die UN-Menschenrechtserklärung und drohten dem Löwen mit einer Klage beim Internationalen Strafgerichtshof. Der Löwe setzte sie dennoch auf seine Speisenkarte.

Die meisten Stadtbewohner konnten sich in ihren Häusern in Sicherheit bringen. Aber den Freiraum der Wolkenkuckucksheimer bestimmte nun der Löwe. Er hat inzwischen im Rahmen einer Familienzusammenführung seine Frauen und Kinder nach Wolkenkuckucksheim kommen lassen.

Die Wolkenkuckucksheimer haben ihm und seiner Familie täglich frisches Fleisch zu liefern und den Ruheplatz des Rudels in Ordnung zu halten. Auf Grund seiner guten Erfahrungen mit dem Dialog in Wolkenkuckucksheim hat sich der Löwe bereit erklärt, in weiteren Städten mit Tieren, die ein Fell und vier Beine haben – z. B. mit einer Ziege und einer Kuh oder einem Zebra und einem Gnu – einen Gedankenaustausch zu beginnen. Auch seine Frauen und seine erwachsenen Kinder sind dazu bereit.

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Hinweis auf ein Buch:
Udo Hildebrand, Friedrich Rau, Reinhard Wenner:
„Freiheit und Islam - Fakten – Fragen – Forderungen“
Schussenried 2021, Gerhard Hess Verlag, 834 S., 34 €

 
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