54. Jahrgang Nr. 3 / März 2024
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VOM HL. PAPST PIUS X.
 
VOM HL. PAPST PIUS X.


Sein Hauptarbeitsfeld waren der Religionsunterricht und die Christenlehre, die Verkündigung der göttlichen Ordnung, mit der die Kirche Christi beauftragt ist. Überzeugt, daß ein Volk ohne Religionsunterricht zugrunde geht wie ein Samenkörnlein in der Ackerfurche, dem es an Feuchtigkeit fehlt, wurde er nicht müde, seine Pfarrkinder in diesem Punkt zu ermahnen.

"Ich bitte und beschwöre euch, kommt zum Religionsunterricht", so sagte er immer wieder, "versäumt lieber die Vesper als den Religionsunterricht." Was nützt der Gottesdienst, wenn er nicht verstanden wird, wenn die Seelen die Grundlagen des Glaubens nicht kennen und folglich nicht ins Leben umsetzen suchen? Dann wird die Frömmigkeit zur Sentimentalität und die Religion ist nicht mehr Norm und Richtschnurr für die Lebensführung.

Deshalb hörte der Selige nicht auf, mit größtem Nachdruck darauf hinzuweisen, der Großteil alles Bösen habe seine Ursache darin, daß man Gott und die ewigen Wahrheiten nicht kennt, und seine Pfarrkinder zu ermahnen und drängen, doch ja den Religionsunterricht zu besuchen. Die große Lebhaftigkeit seines Unterrichtes zeugte denn auch von der Begeisterung seines Lehrens für seinen Gegenstand.

Seine große Liebe zu den Seelen gab ihm einen glücklichen Gedanken ein, wie die Glaubenswahrheiten dem Geiste der Zuhörer leichter und tiefer eingeprägt werden können: er wählte für den Katechismusunterricht die Form eines Zwiegesprächs, das er mit einem jungen Priester aus dem nahen Noale- Don Guiseppe Menegazzi - außerordentlich geschickt führte. Das war eine Neuerung, die am Sonntag nicht nur alle Pfarrkinder von Salzano in die Kirche lockte, sondern auch viele Leute aus den umliegenden Pfarreien. Einige Pfarrer, deren Kirchen am Sonntag leer waren, beklagten sich beim Bischof über die neue Methode des Religionsunterrichtes. Doch der Bischof, der mit lebhaften Interesse und großer Freude die Wirksamkeit des Pfarrers von Salzano verfolgte, antwortete ihnen lächelnd: "Machen Sie es ebenso!"

(aus: Hieronymus Dal Gal: "Pius X." Freiburg i.d. Schweiz 1952, S. 49 f.; Kapitel: "Giuseppe Sarto als Pfarrer von Salzano.)

 
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