54. Jahrgang Nr. 3 / März 2024
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1. Habemus Papam? Zur Wahl von Jorge Mario Bergoglio
2. FRANCESCO
3. Null und nichtig – der Ritus der Bischofsweihe von 1968
4. Jesus im Talmud
5. Begriff der Kirche - Durchdringung von Göttlichem und Menschlichem
6. Schule – alleiniges Privileg des Staates?
7. Bartholomäus Holzhauser
8. Leserbrief zu: die EINSICHT im Internet
9. Neues aus dem finsteren Land Absurdistan
10. Hinweis: Promotion von Eberhard Heller
11. Mitteilungen der Redaktion, Hinweise
12. NACHRICHTEN, NACHRICHTEN, NACHRICHTEN...
Leserbrief zu: die EINSICHT im Internet
 
Leserbrief zu: die EINSICHT im Internet

Sehr geehrter Herr Dr. Heller, vielen Dank für Ihre Nachricht, zu deren Beantwortung ich erst jetzt komme.

Ich habe unter ‚google’ nachgeschaut: die ‚Klicks’ scheinen mir nicht die Anzahl der Seitenaufrufe, sondern die über eine Mio. umfassende Liste der „Ergebnisse“, also Internet-Seiten sein, auf denen ‚Einsicht aktuell’ zitiert ist oder in Bezug genommen wird – wenn man also auf jener ‚google’-Seite die ganze Liste der Seiten, Mehrfach-Nennung eingeschlossen, abarbeiten würde, auf denen ‚Einsicht aktuell’ erwähnt wird, wären das allein über ein Mio. aufzurufende Seiten.

Die Vernetzung und der Bekanntheitsgrad von ‚Einsicht’ lässt sich zwar ansatzweise über die Liste von ‚google’ von über eine Mio. Seiten abschätzen. Viel exakter und daher interessanter ist aber die Anzahl der Zugriffe auf einzelne Seiten von ‚Einsicht’, und zwar jeweils auf einen bestimmten Zeitraum bezogen. Dort können Sie zum Beispiel abschätzen, ob die Zugriffsfrequenz auf ‚Einsicht’ zugenommen hat, also das Interesse offensichtlich größer geworden ist. Diese Anzahl der Zugriffe auf einzelne Seiten der ‚Einsicht’ hingegen dürfte nur Ihnen als autorisierte Person, die Zugriff auf die Einstellungen Ihrer Server-Seite und die dortigen Einstellungen hat, bekannt sein.

Wie eminent wichtig mittlerweile die digitale ‚Einsicht’ ist, dafür will ich nur zwei Dinge aufzählen:

1. Allein was ich im Laufe der Zeit alles erneut aus der digitalen Einsicht herausgezogen habe, umfasste für sich genommen schon ein Buch. Ich muss außerdem feststellen, dass ich zwar Etliches von früherem Lesen her kannte, dessen Brisanz mir aber im Laufe der Zeit entfallen war, man kann eben nicht alles behalten. Ich habe jetzt noch unter anderem Billot, die Parusie, erneut gelesen und für mich ‚verarbeitet’.

2. Außerdem kann ich nur immer wieder betonen, dass die Sekte von Econe großen Schaden angerichtet hat und auch weiterhin anrichtet. Die Priester jener Religionsgemeinschaft von Econe und deren ‚Bruderschaften’, die zwischen Papst und ‚Papst’ und zwischen Kirche und ‚Kirche’ nicht unterscheiden mochten und damit den Dekreten des (I.) Vat. Konzils und damit der Lehre der Kirche ‚eine lange Nase gedreht’ haben: Sie haben ihren Anhängern den Geist des Irrglaubens und der Aufruhr – durch angeblich zulässigen Ungehorsam gegen das Amt des Papstes als solches, gegen das Oberhaupt der katholischen Kirche „nicht nur in Sachen des Glaubens und der Sitten, sondern auch in dem, was zur Ordnung und Regierung der über den Erdkreis verbreiteten Kirche gehört“ (Dekret des Vatikanischen Konzils (1869/70), vierte Sitzung, 18.7.1870, Erste Dogmatische Konstitution über die Kirche Christi) – eingeprägt:

Sie gleichen Wachhunden, die - anstatt anzuschlagen und zu verteidigen - die Verwüster Seines Weinbergs als die neuen Haus- und Hofherren anerkannt haben. ‚Wachhunde‘, die kraft der empfangenen Priesterweihe als „Älteste“ nicht durch die Türe in den Schafstall eingetreten, sondern anderswo eingestiegen sind und dadurch insgeheim den Feinden zugearbeitet haben. Und denen daher die Rückkehr des rechtmäßigen Hausvaters gänzlich unerwünscht ist, denn sie ‚verbeißen’ unerbittlich gerade diejenigen, die auf die unrechtmäßige Besetzung und die Notwendigkeit der Wiederherstellung der hl. Kirche verweisen: Sie sind selbstverständlich Anhänger der apostatischen Kirche des ‚II. Vat. Konzils’ weil sie deren ‚Papst’ als den Papst der katholischen Kirche anerkennen und damit jenes Gebilde als die katholische Kirche anerkennen.

Die "frommen" Piusbrüder verursachen einen Doppelschaden, indem sie den Widerstand neutralisieren und dazu noch in Namen der Tradition Häresien verbreiten. Deswegen kann man nicht genug vor ihnen warnen. Mein Sohn hatte schon Sorge, ich hätte mich zu sehr in diese "Brüder" ‚verbissen’. Ich habe ihm gesagt, und das hat er durchaus akzeptiert, das ich die Promotoren und Anführer jener Brüder für äußerst gefährlich halte, weil sie oft genug auf ihr der Lehre der Kirche widersprechendes Tun angesprochen wurden, aber immer nur – und oft genug mit dem Gegenangriff: "Lieblosigkeit" - ausgewichen sind, aber weder ihr Fehlverhalten eingeräumt, noch ihren Kurs geändert haben.

Ein Bekannter schrieb mir vor einiger Zeit: "Es ist die alte Politik von Schmidberger. Wenn man ihm eine unangenehme Frage stellt, zeigt er sich beleidigt und wirft einem Böswilligkeit, Hochmut und bitterer Eifer vor." Wir fallen ihnen mit der Wahrheit sehr lästig, weil ihnen die Wahrheit selbst höchst lästig ist. Das genau scheint mir das untrügliche Zeichen fehlender Gutwilligkeit jener "frommen Brüder" zu sein.

"Die Econer" sind sicherlich nicht alle gleich, da sind wohl die Hartnäckigen, die genau wissen, wo sie gegen die Lehre der Kirche stehen - und andere, denen das nicht klar ist, weil sie von den Vorstehern der Econer genau darüber im Unklaren gelassen werden. Die Haltung an sich ist allerdings ohne wenn und aber häretisch, aber längst nicht jeder von denen, insbesondere nicht die Laien, ist sich der Sache bewußt. Es geht nicht um deren Mitläufer. Schlimm genug, wenn sie die Priesterweihe empfingen und sich in einem häretischen Anhängsel der apostatischen Konzilskirche bewegen. Die dortigen ‚Zugpferde’ sind ganz gefährliche Täuscher, die übrigen Gleichgültige oder Verführte, die wiederum andere anstecken. Sie hingegen, die dortigen Oberen und Promotoren gebärden sich als die letzten aufrechten Katholiken, sind aber eiskalte Häretiker.

Was Priester unter den Econern angeht, die eigentlich die Situation der derzeitigen Sedisvakanz des päpstlichen Stuhls und die Tatsache, dass die Konzilskirche nicht die Kirche ist, erkannt haben, sich aber angeblich nicht von dort zu lösen trauen, weil sie angeblich nicht fähig sind, sich allein die Schnürsenkel zu binden, sich also offensichtlich selbst nicht einmal zu leiten wissen, aber als geweihte ‚Älteste’ der Kirche dienen und die Schafe weiden wollen, dazu mag sich jeder seinen Reim selber machen. Die Berufung zu Priestern setzt jedenfalls deren Tauglichkeit und damit selbstverständlich auch Tapferkeit voraus.

Zu was also taugten diese ‚frommen Brüder’ außer als Helfershelfer der Zerstörung - und was wird wohl der zurückkehrende Hausherr mit diesen Kreaturen anstellen? „’Darum’, so spricht der allmächtige Herr, ‚darf kein Fremder, der unbeschnitten an Herz und Leib ist, in mein Heiligtum eintreten, keiner der Fremden, die unter den Söhnen Israels weilen, sondern nur die Leviten. Sie haben sich von mir entfernt, als Israel irreging, sind von mir abgefallen und haben Götzendienst getrieben. Sie sollen jetzt ihre Schuld büßen. Sie sollen an meinem Heiligtum nur noch Dienst tun als Wächter an den Toren des Tempels und als Tempeldiener. Das Brandopfer und das Schlachtopfer für das Volk sollen sie schlachten. Sie sollen ihnen aufwarten und dienen. Weil sie ihnen vor ihren Götzen gedient und dem Hause Israels Anstoß zur Sünde wurden, darum habe ich wider sie meine Hand zum Schwur erhoben’, - Spruch des allmächtigen Herrn. – ‚Sie sollen ihre Missetaten büßen. Sie dürfen mir nicht mehr nahen und mir als Priester dienen, noch an all das, was mir heilig und hochheilig ist, herantreten. Sie sollen ihre Schande tragen für ihren Abfall, dessen sie sich schuldig gemacht haben. Ich bestelle sie zum Dienst im Tempel für alle Arbeiten daselbst und für alles, was darin zu tun ist. Aber die Priester aus dem Stamme Levi, Sadoks Nachkommen, die den Dienst in meinem Heiligtum verrichtet haben, als die Söhne Israels von mir abirrten, die sollen mir nahen, um mir zu dienen.’ “ (AT, Ezechiel 44, 9 – 15, zit. nach Henne/Rösch)

Was ich von der Lehre der Econer halte, daraus kann ich keinen Hehl machen: Sie sind antikatholisch und werden nicht an der Wiederherstellung der Kirche mitwirken, sondern dagegen arbeiten, wenn nicht jeder einzeln für sich einen radikalen Kurswechsel vollzieht und seine häretische Haltung, was die Kirche angeht, ablegt. Von der Existenz der ‚Pius-Bruderschaft’ jedenfalls wird die Kirche keinesfalls abhängen – der nächste Papst wird sie als das brandmarken, was sie ist, um sie sodann restlos zu zerschlagen! Sie bildeten eine Gemeinschaft, die aber nicht innerhalb und nicht für die Kirche, sondern außerhalb und gegen die Kirche stand.

Jener scheinbar intakten Organisation von Econe mit ihren Kommunikationsmitteln, Heftchen und Gemeindeblättchen, haben die letzten Anhänger der Kirche jedenfalls im deutschsprachigen Raum - mit Ausnahme der Einsicht - nichts Gleichwertiges entgegenzusetzen. Sie sind sonst nicht mehr sichtbar.

Ich bekomme auch das Verlagsprogramm des Schmid-Verlags, Durach, übersandt. Zum einen führt der keine Periodika. Was mich dort stört, ist, daß das Verlagsprogramm aus einem Sammelsurium besteht: ich selbst habe etliche Bücher dort bestellt. Aber aus der einen Ecke dieses Basars: der religiös-katholischen Literatur. Der Verlag hat aber auch noch eine andere Ecke, und die scheint mir obskur: Es wimmelt dort von Werken, die sich auf die Verschwörung spezialisieren und laute Klage über alles mögliche - und auch noch über die "Chemtrails" (das Werk meint wohl das als Kondensstreifen getarnte "Böse", genaueres weiß ich allerdings darüber nicht) - führen. Auch Deutschland wird dort offensichtlich als bloßes Verschwörungsopfer in und um den 2. Weltkrieg dargestellt, ich weiß nicht, ob sie auch Hitler kleinreden oder ihn als Verschwörungsopfer hinstellen. Dazu scheinen mir verschiedene Autoren zu zählen, die sich in ihren in diesem Verlag aufgelegten Büchern auf die Verschwörerei zu spezialisiert haben scheinen. Das kann man positiv sehen - ich sehe es anders: Indem sie sich als Klageweiber über die Feinde der katholischen Kirche und der Menschheit überhaupt auslassen, vergessen sie zum einen, dass es neben Verführern auch Verführte gab und gibt. Und vor allem: sie verbreiten Defaitismus - das unbestimmte Gefühl, dass man gegen diese "geheimen, bösen, allmächtigen Mächte" nun sowieso rein gar nicht unternehmen könne. Und noch viel schlimmer: dass deshalb jegliche Anstrengung zur Wiederherstellung der Kirche umsonst sei. Leute, die auf der einen Seite, was die Verschwörerei angeht, "das Gras husten" hören, auf der anderen Seite aber, was den Wiederaufbau der Kirche angeht, nun aber rein gar nichts von sich hören lassen und auf diesem Ohr völlig taub scheinen.

Deswegen ist die Existenz der digitalen ‚Einsicht’ und genauso des Archivs, wo man gezielt nachschlagen kann, eminent wichtig. Es muss der Verführung und dem Defaitismus ein Gegenpol gesetzt sein. Es müssen Reste der Kirche auch publizistisch sichtbar sein. Die ‚Einsicht’ hat bisher immer durch die stetige Zitierung von Dokumenten betreffend die Lehre der Kirche ‚geglänzt’.

Früher war ich, was die Geschicke der Kirche angeht, in großer Sorge und Unruhe, weil ich einerseits in großer Unwissenheit und Ungewissheit war, andererseits die Untätigkeit der anderen gesehen habe. Mittlerweile sehe ich das sehr gelassen, obwohl es mich genauso wenig oder noch weniger kalt lässt wie bzw. als früher. Dass die Kirche wiederhergestellt wird, ist völlig zweifelsfrei. Wie sie wiederhergestellt werden wird, kann man ungefähr abschätzen (siehe Katharina Emmerich). Wann sie wiederhergestellt werden wird, wird die Zukunft zeigen. Die Zeit wird ebenfalls mit jedem Tag kürzer. Also: Gemach, es wird schon, es wird ganz sicher, ich vermute eher, dass es schneller wird, als wir erwarten.

Ich bete stets um die „baldige Wiederherstellung“, „sage“ aber dazu, dass die Bedeutung von „bald“ allein Christus anheim gestellt ist. Die Verhältnisse dauern unter anderem deshalb so lange, weil dieser Vorgang auch eine Reinigung der Kirche zum Ziel hat: der große Abfall ist auch eine Auskehrung des ‚Kehrichts’, des schal gewordenen Salzes: „Ihr seid das Salz der Erde. Wenn aber das Salz seine Kraft verliert, womit soll man dann salzen? Es taugt zu nichts mehr, als daß es hinausgeworfen und von den Leuten zertreten werde. Ihr seid das Licht der Welt. Eine Stadt, die auf dem Berge liegt, kann nicht verborgen bleiben. Auch zündet man das Licht nicht an, um es unter den Scheffel zu stellen.“ (NT, Matthäus 5, 13–15)

Es werden dann wahrscheinlich andere - zum Beispiel evangelikale Protestanten, unbedarfte Konzilskirchler, unbedarfte Anhänger von Econe, Ungetaufte – kommen. Es kann durchaus sein, dass durch diese „Neuzugänge“ den ‚Sedisvakantisten’ nachhaltig vor Augen geführt werden wird, dass sie als scheinbar die letzten Rechtgläubigen keineswegs mit großer Glaubenskraft ausgestattet gewesen sein konnten, sonst hätten sie sich nicht nur aufs Jammern und aufs Zerrupfen von anderen in nebensächlichen Angelegenheiten verlegt, anstatt Ausschau zu halten und anzupacken. Wie konnten Sie nur so untätig sein. Aber die Kirche wird all diese Feinde überwinden und wird dennoch wieder erstehen, dessen bin ich felsenfest überzeugt.

Ansonsten kann es unter den letzten Katholiken außer dem alleinigen Bestreben um die Wiederherstellung der Kirche keinerlei berechtigte Uneinigkeit geben: Wer sich der Wiederherstellung der Kirche widersetzt, so die Econer, weil sie ja schon einen ‚Papst’ und eine ‚Kirche’, die Konzilskirche haben, dokumentiert damit, dass der deshalb nicht an der Wiederherstellung der Kirche mitwirken will und kann, weil er einen anderen Kirchenbegriff hat und damit einer anderen Kirche angehört

Ihnen und Ihrer Familie samt allem Anhang noch einmal zum Neuen Jahr Gottes Segen

Ihr Ingmar O. W. Kreutzmüller, Niederbayern
 
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