54. Jahrgang Nr. 3 / März 2024
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1. Der hl. Paulus an die Thessolonicher über die Offenbarung des Antichrists
2. Buchbesprechung: Die Unterminierung der (katholischen) Kirche
3. DAS PROBLEM VON FREIHEIT UND FREIEM WILLEN
4. ZEITGEMÄSSE BETRACHTUNGEN
5. BRIEF AN EINE ZEITUNG
6. ÜBER DIE SELIGPREISUNGEN DER BERGPREDIGT
7. DIE HEILIGE KLARA
8. VON DER LIEBESPROBE
9. DIE HEILIGE ZAHL SIEBEN
10. NACHRICHTEN, NACHRICHTEN, NACHRICHTEN
11. Mitteilungen der Redaktion
DAS PROBLEM VON FREIHEIT UND FREIEM WILLEN
 
DAS PROBLEM VON FREIHEIT UND FREIEM WILLEN

von
Rev. Fath. Courtney E. Krier
übers. von Klara Heller


Im Namen der Freiheit ist unsere Jugend verstrickt worden in die Fänge empirischer Vergnügungen. Da gibt's den chaotischen Lärm der Rockmusik, das erotische Experimentieren durch sexuelles Stimulieren. Und indem sich das Biest in ihm rührt, merkt der Mensch, daß er in seinen Trieben gefangen ist. Hinzu kommt noch der ganze Komfort, der den Menschen schwächt und ihn noch mehr seinen Leidenschaften unterwirft. Diese Etdeckung leidenschaftlicher Reize macht man bei Warmwasserbädern, am Pool und in entsprechenden Räumlichkeiten. Die Kleider sind so gefertigt, daß sie sich anfühlen wie die Berührung durch eine andere Person. Düfte von Süßigkeit, die einen  berauschenden Drang hervorlocken, werden inhaliert, um den großer 'Duft' zu schmecken. Da wird ihren Augen, wenn sie danach starren, eine Fülle von Bildern offeriert, mit denen Begierden stimuliert werden, die nach Befriedigung schreien, und eine Befriedigung der Gier gibt es nur, wenn man das Objekt seiner Begierde besitzt.

In diesem Dschungel rohester, sinnlicher Genüsse sind die Jugendlichen rettungslos verloren. Sie haben noch die Wahnvorstellung, daß sie die höchsten Höhen des irdischen Paradieses erklommen hätten. Wie auch immer, sie sind unfähig, klare Gedankengänge zu fassen, und einmal in Ruhe über etwas nachzudenken, um jene Realität zu finden, die unsere so geschaffene Welt transzendiert. Sie finden nicht einmal die Erfüllung ihres irdischen Paradieses, solange sie sich mit solch erträumten Abenteuern quälen, wenn sie dann konfrontiert werden mit den Tragödien von Krankheiten, Unfällen, zerbrochenen Beziehungen bis hin sogar zum Tod.

Während sie aus ihrer Erstarrung noch nicht erwacht sind, finden sie sich bereits in einem Kampf wieder, um die unentschuldbare Vernachlässigung ihrer eigentlichen Pflichten zu rechtfertigen, von denen sie sich angeblich befreit fühlten. Schlußendlich sehen sie sich konfrontiert mit der Frage: "Bin ich wirklich frei?"

Diese Frage ist ganz entscheidend, vor deren Beantwortung sich die heutige Jugend gestellt sieht. Ihnen wurde ja vorgemacht, daß sie die Freiheit der eigen Entfaltung, daß sie frei reden, daß sie künstlerisch frei gestalten könnten, daß sie die Freiheit der Wahl und ihrer sexuellen Phantasien haben. Aber diese Art von Freiheit eckt oft an, sogar in einer sog. "freien" Gesellschaft, die nach absoluter Freiheit strebt. Bei jedem Verbot  erfährt man dann eine Behinderung dieser Freiheit. Man stößt einfach an ihre Grenzen. Was kann man dagegen tun, um diese Behinderung wegzubringen?

Diese Frage ist sehr aktuell für unsere Jugend, die zwar ihr Vergnügen sucht, aber noch Gottes Zorn fürchtet. Er oder sie, jeder einzelne stellt die Frage nach Freiheit mit der weitergehenden Problematik nach dem freien Willen überhaupt, und er fragt sich dann auch, ob es Platz gibt für's Vergnügen und Gottes Befehle.

Innerhalb dieses Bereiches hoffe ich darzustellen, was freier Wille und Freiheit bedeuten, indem ich verschiedene Fragen beantworte, um das Problem von Freiheit und feiem Willen lebendiger für unsere Jugend beschreiben zu können. Ein Jugendlicher fragt vielleicht, weil er auf Ablehnung gestoßen ist oder sein Verlangen angesprochen wurde, um seinen Appetit im Widerspruch zu den Forderungen zu befriedigen: Warum hat Gott mich erschaffen, wenn ich gezwungen bin, Seinen Willen zu tun, wie er ihn einfordertet oder wenn ich ihn verweigere, werde ich "hinausgeworfen in die äußerste Finsternis". Ich sehe für mich darin keine Wahl, entweder seinen Willen zu tun oder  verdammt zu werden.

Bist du denn gezwungen? Wenn es eine Wahl gibt zwischen richtig und falsch, zwischen gut und böse, bist du nicht gezwungen in deiner Entscheidung. Wenn es einen Konflikt der Konsequenzen in den Dingen, die du tust, gibt, bist du gezwungen, den Konsequenzen ins Gesicht zu sehen. Die Folgen hören nicht auf, aus den Gründen zu fließen. Um ein Beispiel zu geben: Wenn du dich dafür entscheidest, keinen Treibstoff für dein Auto zu tanken, bevor du eine Wegstrecke von 100 Meilen zurücklegen willst, wirst du deinen Bestimmungsort nie erreichen. Du hast die Wahl zu tanken, du bist nicht gezwungen. Aber wenn du die Folgen, nämlich auf dem Highway mitten in der Wüste stehen zu bleiben, vermeiden willst, bist du gezwungen Benzin zu tanken. Gott zwingt dich nicht, Ihn zu wählen. Wenn Du Ihn aber nicht wählst, kannst Du nicht erwarten, daß Du an seiner Herrlichkeit teilnehmen kannst.

Hast du nun Freiheit? Freiheit entsteht aus dem freien Willen. Der freie Wille ist die Möglichkeit, zwischen zwei oder mehreren Dingen zu wählen. Freiheit ist dazu da, um das zu verfolgen, was wir gewählt haben. Wenn du dich entschieden hast, z.B. ein Gefängnis zu verlassen, gebrauchst du deinen freien Willen. Deine Freiheit aber wird begrenzt  z.B. durch die verschlossenen Türen. Du kannst sagen, der freie Wille äußert sich im Willen, die Freiheit dann in der Tat. Du kannst deswegen zwar sagen, du hast solange Freiheit solange du nach deinem Willen handeln kannst. So stellt sich die wirkliche Frage also nicht, ob Du Freiheit hast, sondern ob Du immer tun kannst, was du willst. Ich sage das, weil der Wille vor der Handlung kommt. Um in unserem Beispiel zu bleiben: Du kannst zwar wählen, eine Entfernung mit deinem Auto zu bewältigen, ohne getankt zu haben, aber du kannst es nicht - es sei denn, du willst es... und füllst Benzin in den Tank. Jetzt hast du die Möglichkeit zu reisen.

Wie viel Freiheit hast Du? Bei der Beantwortung dieser Frage gibt es sofort eine Einschränkung genauso wie bei der Freiheit, die ich habe bei der Beantwortung, wenn ich sie für sich allein betrachte. Dies ist ebenfalls erklärt mit dem obigen Beispiel vom Auto und der Gefängniszelle. Du kannst nicht immer nur Freiheit haben. Um das an einem anderen Beispiel zu illustrieren: jemand sitzt im Stuhl, auf den du dich gerne setzen würdest. Du bist aber nicht frei, dich darauf niederzulassen, es sei denn, du negierst die Gegenwart der anderen Person und deren Freiheit. Freiheit ist von Natur her schon eingeschränkt bzw. beschränkt sich selbst durch eigenen (und fremde) Grenzen und durch die Gesetze der Natur. Die Freiheit ist moralisch gesehen durch die Freiheit anderer Individuen genauso wie durch die Ziele, die du zu erreichen suchst, eingeschränkt (Selbstbeschränkung: du kannst nicht einfach über eine andere Person verfügen wie über einen einfachen Gegenstand). Das Maß der Freiheit, die du hast, bestimmt sich auch durch diese Einschränkungen.

Warum gab Gott dir den freien Willen und erzählt dir scheinbar erst dann, was du zu tun has. Weil Er dir eine Bestimmung gab, nach der du leben sollst, muß Gott dir genauso auch den Grund angeben, warum du gehorchen sollst. Aber Gott tut mehr, Er gibt dir nicht einfach nur die Ideen, Er zeigt dir auch, wie du sie umsetzen mußt, um Erfolg zu haben. Ein Beispiel: Ein liebender Vater hilft seinem Sohn beim Bau einer Hundehütte, um sicher zu gehen, daß das Hütte richtig zusammengesetzt wird und funktionstüchtig ist. Sein Sohn wird diese Unterstützung nicht als Zwang auffassen, um die Hundehütte zu bauen, sondern er ist dankbar, weil sein Vater ihm alles zeigte, es sei denn, dem Sohn fehlte es am nötigen Respekt gegenüber dem Vater, auf der Suche nach unmittelbarer Selbsterfüllung - undankbar für das, was sein Vater tut. Oder er projeziert in andere die gleiche Motivation von Selbstsucht, weil er selbst nicht beseelt ist von aufopferender Liebe. Wenn du nur dich selbst suchst, wirst du dich so auch nur gespiegelt finden in dem anderen, auch in Gott. Wenn du aber deine eigentliche Bestimmung suchst, wirst du sie in Gott finden und dann auch in den anderen. Gott erhellt den Pfad. Hoffentlich freust du dich nicht über die Dunkelheit und ärgerst dich nicht über dieses Licht.

Warum kannst du nicht - obwohl du in der Lage wärest - einen Weg wählen, der nicht auch noch diese widrigen Konsequenzen beinhaltet? Du verlangst vielleicht die absolute Freiheit, aber deine eigenen Begrenztheiten verhindern diese Möglichkeit. Trotzdem werde ich auf deine Frage eingehen. Recht und Gesetz fordern, daß bestimmte Ursachen auch immer den gleichen Effekt hervorbringen, deswegen, selbst wenn du meinst, frei zu sein von Natur- und Moralgesetzen, bleibt deine Handlung stets mit den Auswirkungen dieser Gesetze konfrontiert. Es exsistiert eine objektive Rechtsordnung, die nicht abgeändert werden kann. Selbst wenn du die daraus resultierenden Konsequenzen zu ignorieren versuchst oder ihre Auswirkungen herunterspieltest, wirst du dich letztendlich an den Konsequenzen schwer tun.

Warum bist du dann eigentlich mit freiem Willen ausgestattet worden? Der Wille ist notwendig, (Gottes) Güte zu wählen, eine geistige Veranlagung, die nur der Mensch hat. Dieses Güte (Gottes) kann - so glaube ich - am besten die Ausstattung mit Freiheit erklären. Du wirst dich selbst wiederfinden auf der Suche und dem Verstehen dieser Güte, erfüllt von Freude und Glück. Dieses Glück ist qualitativ so geartet, daß es dich veranlaßt, es auch anderen mitzuteilen, weil es geteilt sein will. Genauso wie du das Gute wählen sollst, sollst du auch wählen,  dieses Glück zu teilen, sonst wird es nicht geteilt werden. Dies wird verwirklicht in der Ich-Du-Beziehung. Du findest dich selbst wieder in allen diesen Freuden und Befriedigungen auf der Suche, sie zu teilen mit anderen. Du wirst erfahren, daß diese wahren "Befriedungen" geteilt werden sollen.

Wie kannst du sexuelle Freiheit erlangen - in dem gleichen Zusammenhang? Die zwei in einem scheidet das Ich-Du aus wegen der Vereinigung. Aber die Güte bzw. das Gute kann immer geteilt werden. Ich behaupte auch, daß die wahren Verbindungen gut sind, Quelle einer Glücksbeziehung. Aber sie kann nur erfüllend sein im Rahmen einer wahren Vereinigung. (Eine ehebrecherische Beziehung oder eine Huren-Affaire hat gar nicht den Wunsch bzw. das Verlangen, daß sich in ihr eine Ich-Du Beziehung ausdrückt, sondern sie sucht sich vor Scham nur dahinter zu verstecken.) Sexuelle Freiheit ist durch die Person begrenzt, für die du dich entschieden hast, dich mit ihr zu vereinigen, indem du die totale Hingabe deiner selbst realisierst, deine Individualität aufopferst und deine Freiheit durch die totale Bindung zwei in einem Fleisch (vgl. Matth. XIX, 5). Außerhalb dieses Bereiches gibt es keine sexuelle Freiheit.

Alles, wofür du dich entschieden hast, ist, weil du es wolltest. Davon soll man sagen, daß du dich für etwas entschieden hast, weil es gut war und weil du es wolltest und du die Freiheit hattest, es zu tun. Das ist Leben. Das ist das Leben, für das duch dich entschieden hast.


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Aus den geistlichen Ansprachen

von
Makarius dem Großen (390)

Wir müssen den Geist von jeder Abschweifung befreien, um ihn zu hindern, sich durch Gedanken in Verwirrung bringen zu lassen. Fehlt diese Befreiung, so betest du vergeblich. Der Geist kreist um seine Gedankenbilder, obwohl er bereit ist zum Gebet; aber sein Gebet dringt nicht empor zu Gott. Wenn ein reines Gebet nicht durchdrungen ist mit einem lebhaften Glauben, so erhört Gott das Gebet nicht. Das geschriebene Gesetz enthält viele Geheimnisse in verborgener Art.

Der Mönch, der das Gebet pflegt und unablässig mit Gott verkehrt, der erkennt sie, und die Gnade zeigt ihm noch größere Geheimnisse, als sich in der Heiligen Schrift finden. Durch Lesung des geschriebenen Gesetzes kann man das nicht erreichen, was die Anbetung Gottes bewirkt. Wer Gott huldigt, kann in der Lesung Zurückhaltung üben. Er lernt erfahren, daß sich alles im Gebet vollendet.
(aus "Kleine Philokalie - Belehrungen der Mönchsväter der Ostkirche über das Gebet" Einsiedeln 1956, S. 27 f.)

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HINWEIS:           
Der Nachdruck von v. Goechhausens "System der Weltbürger-Republik" (Rom 1786), in dem der Autor - selbst ein Insider - das Programm der Freimaurerei und des Illuminatismus darstellt, ist noch vorrätig und kann bei uns bestellt werden.
Über führende Illuminaten aus Deutschland waren die Pariser Logen instruiert worden, ihre Aktivi-täten auf jene politischen Ziele zu richten, die dann in politischer Hinsicht bestimmend waren für die Französische Revolution, die in ganz Europa zu großen Erschütterungen und Kriegen mit Millionen von Toten führte. Der Nachhall jener revolutionären Ideen schlug sich schließlich im religiösen Be- reich in den Ergebnissen des Vatikanums II mit seinen Reformen nieder und bestimmt inzwischen unser gesamtes geistiges, offiziöses Klima.              
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