54. Jahrgang Nr. 3 / März 2024
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Ausgabe Nr. 4 Monat April 2004
Offener Brief an H.H. Bischof M. Pivaruns


Ausgabe Nr. 5 Monat Juni 2004
Papst Leo d.Gr.: Predigt über das Pfingstfest (Sermo LXXVI)


Ausgabe Nr. 6 Monat Juli 2004
Eberhard Heller: Der Fall Y. Yurchik: Aufnahme in die röm.-kath. Kirche?


Ausgabe Nr. 8 Monat Oktober 2004
Open Letter to most Reverend Bishop M. Pivarunas


Ausgabe Nr. 7 Monat Dezember 2005
In memoriam Frau Dr. Elisabeth Gerstner


Ausgabe Nr. 1 Monat April 1971
Zur Promulgation der Neuen Messe


Ausgabe Nr. 1 Monat Februar 2003
Über das Papsttum der Römischen Bischöfe


Ausgabe Nr. 4 Monat April 2003
La silla apostólica ocupada


Ausgabe Nr. 11 Monat December 2003
The Apostolic See Occupied


Ausgabe Nr. 5 Monat September 2002
Über das Papsttum der Römischen Bischöfe


Ausgabe Nr. 5 Monat September 2002
Der Apostolische Stuhl


Ausgabe Nr. 8 Monat December 2002
Le Siège apostolique < occupé >


Ausgabe Nr. 8 Monat December 2002
La sede apostolica


Ausgabe Nr. 2 Monat Juni 2000
RECHTFERTIGUNG EINER KÜNFTIGEN PAPSTWAHL


Ausgabe Nr. 3 Monat August 2000
¡VIVA EL CHRISTO REY! - STATIONEN EINER REISE DURCH MEXIKO -


Ausgabe Nr. 6 Monat Dezember 2000
Zum Problem einer möglichen Papstwahl


Ausgabe Nr. 7 Monat März 2001
Korrektur zu: Zum Problem einer möglichen Papstwahl


Ausgabe Nr. 6 Monat Februar 1999
DER HL. CYRILLUS VON JERUSALEM


Ausgabe Nr. 1 Monat April 1993
Mitteilungen der Redaktion


Ausgabe Nr. 4 Monat November 1996
VERSINKT DER KATHOLISCHE WIDERSTAND IM SEKTIERERTUM?


Ausgabe Nr. 4 Monat November 1996
VERSINKT DER KATHOLISCHE WIDERSTAND... (Anmerkungen)


Ausgabe Nr. 3 Monat Oktober 1995
NACHRICHTEN, NACHRICHTEN, NACHRICHTEN


Ausgabe Nr. 4 Monat Dezember 1995
NUR NOCH AUSLAUFMODELL?


Ausgabe Nr. 4 Monat Dezember 1995
DER HL. MARTIN


Ausgabe Nr. 3 Monat September 1994
HABEMUS PAPAM?


Ausgabe Nr. 4 Monat Mai 2006
Leserbriefe zu dem Beitrag Am Scheideweg


Ausgabe Nr. 1 Monat Mai 1991
PREDIGT ÜBER DAS PFINGSTFEST


Ausgabe Nr. 5 Monat Dezember 1990
DER HL. DAMASUS PAPST UND BEKENNER, + 384


Ausgabe Nr. 3 Monat Sept./Okt. 1987
DER HEILIGE KLEMENS VON ROM, PAPST UND MÄRTYRER


Ausgabe Nr. 5 Monat Januar 1987
LUTHER ALS KIRCHENVATER


Ausgabe Nr. 2 Monat Juli 1983
DIE MACHT HINTER ECONES THRON


Ausgabe Nr. 3 Monat August 1975
DIE HEILIGENFESTE DER KIRCHE


Ausgabe Nr. 1 Monat Mai 1975
DIE HEILIGENFESTE DER KIRCHE


Ausgabe Nr. 2 Monat Juni 1975
DIE HEILIGENFESTE DER KIRCHE


Ausgabe Nr. 4 Monat Oktober 1975
DIE HEILIGENFESTE DER KIRCHE


Ausgabe Nr. 5 Monat Dezember 1975
NACHRICHTEN, NACHRICHEN, NACHRICHEN


Ausgabe Nr. 12 Monat März 1975
DIE UNGÜLTIGKEIT DER NEUEN MESSE VON ANFANG AN, Fortsetzung


Ausgabe Nr. 3 Monat Mai 2007
Ratzinger und die heidnischen Sexual-Götter, Forts.


Ausgabe Nr. 9 Monat Dezember 1972
Der hl. Ambrosius


Ausgabe Nr. 6 Monat September 1973
VOLKSSPRACHE IN DER LITURGIE?


Ausgabe Nr. 7 Monat Oktober 1973
Das Vater unser


Ausgabe Nr. 12 Monat März 2008
Apostasía y Confusión


Ausgabe Nr. 3 Monat Sptember 2011
Antwort auf einen Angriff gegen den Sedisvakantismus


Ausgabe Nr. 1 Monat Februar 2021
Hyopstatische Union


Ausgabe Nr. 4 Monat August 2023
Einige Gedanken zu einer möglichen Papstwahl


LUTHER ALS KIRCHENVATER
 
LUTHER ALS KIRCHENVATER


(aus dem Dokument "Martin Luther - Zeuge Jesu Christi" der römisch'-lutherischen Kommission unter Vorsitz von Herrn Lohse (für die Protestanten) und 'Bischof Martensen / Kopenhagen bzw. 'Bischof Scheele / Würzburg (für die Reform-'Katholiken'); in PAULINUS vom 13.lo.1985, zitiert nach: Siebel, Wigand: "Kirchenvater Luther" in SAKA-Informationen vom Dez. 1985. - Vgl. dazu auch die Ausführungen in EINSICHT vom Febr. 86, S.169)

Nach dem Dokument "Martin Luther - Zeuge Jesu Christi" sind von lutherschen Ideen in den Beschlüssen des sog. II. Vatikanums folgende Punkte verwirklicht bzw. in sie aufgenommen worden: "Zu den Einsichten des Zweiten Vatikanischen Konzils, in denen man eine Aufnahme Lutherscher Anliegen sehen kann, gehören zum Beispiel:

- die Herausstellung der maßgeblichen Bedeutung der Heiligen Schrift für Leben und Lehre der Kirche (Dogmatische Konstitution über die göttliche Offenbarung);
- die Beschreibung der Kirche als 'Volk Gottes' (Dogmatische Konstitution über die Kirehe, Kap. II.);
- die Bejahung der ständigen Erneuerungsbedürftigkeit der Kirche in ihrer geschichtlichen Existenz (Dogmatische Konstitution über die Kirche, 8; Dekret über den Ökumenismus, 6);
- die Bekräftigung der Bekenntnisse zum Kreuze Jesu Christi und seiner Bedeutung für das Leben des einzelnen Christen wie der Kirche insgesamt (Dogmatische Konstitution über die Kirche, 8; Dekret über den Ökumenismus, 4; Pastorale Konstitution über die Kirche und die Welt von heute, 37); 
- das Verständnis der kirchlichen Ämter als Dienst (Dekret über die Hirtenaufgabe der Bischöfe in der Kirche, 16; Dekret über Dienst und Leben der Priester);
- die Betonung des Priestertums aller Getauften (Dogmatische Konstitution über die Kirche, lo u. 11; Dekret über das Laienapostolat, 2-4);
- der Einsatz für das Recht der Person auf Freiheit in religiösen Dingen (Erklärung über die Religionsfreiheit).
 
Auch andere Forderungen, die Luther seinerzeit erhoben hätte, können angesichts der heutigen katholischen Theologie und kirchlichen Praxis als erfüllt gelten: der Gebrauch der Volkssprache in der Liturgie, die Möglichkeit der Kommunion unter beiderlei Gestalt und die Erneuerung der Theologie und Feier der Eucharistie."

Und wie beurteilt das Kommissionspapier Luthers Bedeutung und Einfluß auf die heutige Zeit, d.h. auf eine Entwicklung von über zwanzig Jahren n a c h dem Konzil, welches diese Entwicklung im höchsten Maße geprägt hat? "Es ist uns heute möglich, gemeinsam von Luther zu lernen:

- Als Theologe, Prediger, Seelsorger, Liederdichter und Beter hat Luther in ungewöhnlicher geistlicher Konzentration die biblische Botschaft von Gottes schenkender und befreiender Gerechtigkeit neu bezeugt und zum Leuchten gebracht.
- Luther verweist uns auf die Priorität des Wortes Gottes im Leben, Lehren und Dienen der Kirche.
- Er ruft uns zu einem Glauben, der unbedingtes Vertrauen zu dem Gott ist, der im Leben, Sterben und Auferstehen seines Sohnes sich als der uns gnädige Gott erwiesen hat. 
- Er lehrt uns, die Gnade als personhafte Beziehung Gottes zum Menschen zu verstehen, die an keine Bedingung geknüpft ist und frei macht vor Gott und für den Dienst am Nächsten.
- Er bezeugt uns, daß menschliches Leben allein durch Gottes Vergebung Grund zur Hoffnung erhält.
- Er ruft die Kirche dazu auf, sich ständig vom Wort Gottes erneuern zu lassen.
- Er lehrt uns, daß die Einheit im Notwendigen Verschiedenheiten der Gebräuche, der Ordnungen und der Theologie erlaubt.
- Er zeigt uns als Theologe, wie die Erkenntnis der Barmherzigkeit Gottes sich nur dem Betenden und Meditierenden erschließt, den der Heilige Geist von der Wahrheit des Evangeliums überzeugt und - gegen alle Anfechtungen - in dieser Wahrheit erhält und stärkt.
- Er mahnt uns, daß es Versöhnung und christliche Gemeinschaft nur dort geben kann, wo man dem 'Maßstab der Liebe' folgt, 'die nur das Beste von jedem denkt und nicht argwöhnisch ist, alles Gute von dem Nächsten glaubt und... jeden Getauften einen Heiligen nennt' (Luther)."


Ohne hier Zitate aus Luthers bekannter, von tiefstem Haß gegen alles Katholische geprägten Schrift "Wider das Papsttum zu Rom, vom Teufel gestiftet" wiederzugeben, die in eine öffentl. Anstiftung zum Mord am Papst und den Kardinalen münden, genügt es, den protestantischen Rechtshistoriker Horst Fuhrmann anzuführen, der über die derzeitigen sog. ökumenischen Bestrebungen folgendermaßen urteilt: "Über allen ökumenischen Gesprächen unserer Tage sollte nicht vergessen werden, daß Luthers Rechtfertigungslehre, seine Ablehnung der Tradition, seine Nichtanerkennung allgemeiner Konzilsbeschlüsse, sein Bestreiten der normativen und den Glauben überwachenden Rolle des römischen Papsttums, um nur wenige Punkte zu nennen, fraglos grobe Ketzereien darstellen, die auch heute von der katholischen Kirche als Ketzerlehren angesehen werden müssen. Luther war kein verkannter Frühreformer, auf dessen Kurs die Kirche später von sich aus hätte einschwenken können." (zitiert in THEOLOGISCHES Jan 1984, Sp.5693 ff.) Hinsichtlich dessen, was in der fraglichen 'katholischen Kirche' von heute als Ketzerlehre verurteilt werden muß, irrt der protestantische Gelehrte. Im "Schlußbericht" zur "Überprüfung der Verwerfungen des 16. Jahrhunderts", der von den Herren Lohse und Scheele unterzeichnet wurde (vgl. ALLGEMEINE SONNTAGSZEITUNG vom 24./25.1.1986), heißt es: "Niemand kann diejenigen verurteilen, (...) die im Glauben allein auf den rettenden Gott vertrauen, seines Erbarmens gewiß sind und in ihrem Leben diesem Glauben zu entsprechen suchen." Damit wird nicht nur der katholischen, der wahren katholischen Rechtfertigungslehre widersprochen, sondern auch die dogmatische Bedeutung des Tridentinums geleugnet.

Man kann es abwarten, und Herr Horst Fuhrmann wird noch häufiger irren: die überholten Ketzereien lassen sich alle wunderbar mit der Lehre der Reformer vereinbaren, denn die Heuchler glauben sich inzwischen so stark, daß sie ohne Verkleidung auftreten können.
 
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