54. Jahrgang Nr. 3 / März 2024
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1. DIE THEORIE DER INTERPERSONALITÄT IM SPÄTWERK J.G. FICHTES
2. Einleitung
3. Kapitel I
4. Kapitel II
5. Kapitel II, Forts. 1
6. Kapitel III
7. Kapitel III, Forts. 1
8. Kapitel III, Forts. 2
9. Kapitel III, Forts. 3
10. Kapitel III, Forts. 4
11. Kapitel III, Forts. 5
12. Kapitel III, Forts. 6
13. Kapitel III, Forts. 7
14. Kapitel III, Forts. 8
15. Kapitel III, Forts. 9
16. Kapitel IV
DIE THEORIE DER INTERPERSONALITÄT IM SPÄTWERK J.G. FICHTES
 
"DIE THEORIE DER INTERPERSONALITÄT
IM SPÄTWERK J.G. FICHTES "


- dargestellt in den "Thatsachen des Bewusstsenys" von 1810/11 -

- EINE KRITISCHE ANALYSE -  


 Inaugural-Dissertation
zur Erlangung des Doktorgrades der Philosophischen Fakultät 
der Ludwig-Maximilians-Universität München     

vorgelegt von 

Eberhard Heller
aus München 

München 1974     


Referent: Prof.Dr.Dr. Reinhard Lauth 
Korreferent: Dr. Hans Michael Baumgartner 
Tag der mündlichen Prüfung: 25.2.1974  

Titelbild:
Johann Gottlieb Fichte (1762 – 1814)
Ölgemälde von Paul Ernst Gebauer 1812   




Meiner verstorbenen Mutter und 
meinem Vater in Dankbarkeit zugeeignet   


Inhaltsangabe 


Vorwort  
Einleitung

§ 1 Vorläufige Bestimmung und historischer Überblick über die Ansätze zur  Interpersonalitätsbegründung vor Fichte

Kapitel I 
Systematische Entfaltung des Interpersonalitätsproblems 
§ 2 Allgemeine Vorbemerkungen
§ 3 Formal-theoretische Entfaltung des Interpersonalitätsproblems 
§ 4 Entfaltung des Interpersonalitätsproblems hinsichtlich der material-praktischen Setzungsbedingungen 

Kapltel II 
Fichtes philosophisches Grundprinzip und die frühen Interpersonalitätsbeweise 
§ 5 Der transzendental-philosophische Ansatz Fichtes 
§ 6 Die Entfaltung der Interpersonalitätstheorie in den Frühschriften Fichtes 

Kapitel III
 Der Interpersonalitätsbeweis in den "Thatsachen des Bewusstseyns" von 1810/11  
§ 7 Einleitung
§ 8 Übergang vom faktisch gebundenen zum freien sich vorstellenden Vorstellen des Bewußt-Seins
§ 9 Entfaltung des realen Wirksamkeitsvermögens hinsichtlich des frei bedingten Vorstellens
 § 10 Konstruktion des Überganges vom bloßen Begriff der Wirksamkeit zum realen Wirken selber
§ 11 Die Produkte der Wirksamkeit hinsichtlich ihrer Bedeutung für eine interpersonale Vermittlung
§ 12 Einführung der Interpersonalitätsbeziehung als Tatsache des Bewußt-Seins
§ 13 Bestimmung der bloßen Denkbedingungen der Interpersonalitätsvorstellung
§ 14 Bestimmung der aus dem Denken der Einheit abgeleiteten äußeren Anschauungsbedingungen der Interpersonalitätsvorstellung
§ 15 Bestimmung des äußeren Wahrnehmungsbereiches als notwendige Anschauungs- bzw. Erscheinungsbedingung der Interpersonalitätsvorstellung
§ 16 Zusammenfassende Betrachtung des bisherigen Ergebnisses und Bestimmung der hinsichtlich einer umfassenden Darstellung der interpersonalen Vorstellungsbedingungen noch zu leistenden Aufgabe 
§ 17 Bestimmung der Wirksamkeitsprodukte als objektiv anschaubare Vermittlungsbedingung der darzustellenden Interpersonalitätsvorstellung
§ 18 Bestimmung des Zusammenhanges von sittlicher und sinnlicher Welt
§ 19 Bestimmung der Verbotsanschauung als reale Bedingung des zu denkenden,  fremden Prinzip-Seins
§ 20 Weitere Bestimmung der erkenntnistheoretischen Voraussetzungen, unter denen ein Gegenstand in der Vorstellung als fremdes Ich begriffen werden kann
§ 21 Weitere Bestimmung der Einheit, durch die die Interpersonalitätsvorstellung erst ihre eigentliche Begründung erhält
§ 22 Zusammenfassung

 Kapitel IV   
§ 23 Schlußbemerkung 
Literaturverzeichnis
Lebenslauf        




"Ich rufe Dich bei Deinem Namen:  Mein bist Du". (Isaias 43,1)       

Vorwort
In keiner Zeit, so mag es zunächst scheinen, ist das Problem der mitmenschlichen Beziehung so sehr in den Mittelpunkt wissenschaftlicher Forschung und öffentlichen Interesses gestellt worden als gerade in der heutigen. Jedoch kann das Anwachsen der Sozialwissenschaften, anderer sozialer Hilfswissenschaften und der Versuch, sich in weltweiten, humanistisch ausgerichteten Organisationen zusammenzuschließen, nicht über die ungeheure, geistige Verarmung der so sehr propagierten interpersonalen Beziehung hinwegtäuschen.   Sucht man nach Gründen für diese Diskrepanz von angeblichem Interesse und gehandelter Wirklichkeit im Interpersonalbereich, so sind sie sowohl in den unmittelbar willentlichen Fehleinstellungen als auch in den widersprüchlichen Reflexionsansätzen zu suchen, aus denen heraus man glaubt, ein lebendig durchvollzogenes Interpersonalverhältnis aufbauen zu können. Einerseits irrt man sich vollkommen, wenn man meint, die jeweils bezogenen individuellen oder kollektiven Willkürpositionen erlaubten auch sogleich die konsequente Gestaltung eines freien Verhältnisses zum Mitmenschen. 
Selbst die scheinbar geübte Toleranz gegenüber dem Nächsten ist unter dieser falschen Voraussetzung in Wirklichkeit nur der fatale Ausdruck von absoluter Gleichgültigkeit und Lieblosigkeit. 

Andererseits hat gerade der Mangel an durchgeführten, theoretischen Begründungen des Interpersonalverhältnisses im Felde der Wissenschaft zur Verabsolutierung falscher Prinzipien geführt, wodurch die unmittelbare Erkenntnis dieses Verhältnisses verunsichert wird.   Der sich hier auftuende Widerspruch von Leben und Wissen kann nur durch eine konsequent zu Ende geführte Reflexion auf die Konstitutivmomente des Interpersonalverhältnisses selbst vermieden werden. Diesem Bemühen soll die vorliegende Arbeit dienen, die in einer Zeit der radikalen Ablehnung der in Christus geoffenbarten Liebe Gottes verfaßt wurde.  

München, 1972 - am Guburtsfest des hl. Johannes des Täufers   

Eberhard Heller
 
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