LESERBRIEF: BETR.: "EINSICHT" XIII(5) VOM DEZ. 1983, S.177
Sehr geehrter Herr Dr. Heller!
Als vordringliche Aufgaben, die einer Lösung harren, sehe ich die folgenden an:
1. Der maßgebliche Text der liturgischen Bücher (Missale, Brevier und
die übrigen Bücher) muß ein für alle Mal festgelegt werden. M.E. sollte
der Text der o.a. Bücher verbindlich fixiert werden, der beim Tode Pius
XII. (9.lo.1958) maßgeblich war. Pius XII. war der letzte rechtmäßige
Papst. Die im Jahre 1955 erfolgten Änderungen stellten nur eine
Teil-Rubriken-Reform dar, die die Substanz des Ordo Missae nicht
angetastet hat.
Wichtig ist in diesem Zusammenhang der Erlaß der Ritenkongregation vom
3.9.1958, der die ausdrückliche Billigung Pius XII. erhielt und das
letzte Bollwerk gegen die aufkommende liturgische Revolution
darstellte.
2. Fortgeltung des CIC von 1917 über den 27.11.1983 hinaus. Dabei
sollten die Interpretationen und die Rechtssprechung nur bis etwa 196o
berücksichtigt werden. Grund dafür ist die Sedisvakanz. Ein
Kirchengesetz kann wirksam nicht mehr erlassen werden. Der neue 'CIC'
stellt somit nur einen revolutionären Akt der Konzils-Junta dar. Der
'CIC' von 1983 ist allenfalls Eigenrecht der Konzils-'Kirche', die mit
der wahren Kirche nicht mehr identisch ist.
In dem "Grundriß des katholischen Kirchenrechtes" von Albert M.
Koeniger (Freiburg 1926, S.196) heißt es u.a.: "d) Erledigung des
Päpstlichen Stuhles. (...) denkbar jedoch von selbst eintretende
Erledigung im Falle von Geisteskrankheit oder formeller Häresie, wobei
es dann lediglich der Feststellung der Tatsache bedarf.
3. Wegen der außerordentlichen Notlage der Kirche müssen sich die
Glaubenstreuen den neuen Bischöfen, die den Glauben verteidigen,
unterstellen - für Europa käme S.E. Bischof Guérard des Lauriers in
Betracht. Für die Notzeit haben sie die pastorale Führung zu
übernehmen.
Eine Erklärung zu Punkt 1. und 2. müßte daher von S.E. Bischof Guérard
des Lauriers abgegeben und in allen Meßzentren verkündet werden.
gez.: Ihr Hans Robert Schneider (Köln)
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PROTEST
An die Verfasser des "Briefes an einige Bischöfe über die Lage der hl. Kirche" in: Sondernummer von KYRIE ELEISON, Jan. 1984
Hiermit protestiere ich, Markus Maria Hampf, Katholik und Mitglied der
Marianischen Kongregation, gegen die Absendung der Denkschrift "Brief
an einige Bischöfe über die Lage der hl. Kirche". Obwohl ich den Inhalt
der Denkschrift voll bejahe, kann ich in keiner Weise es als
katholischer Christ hinnehmen, daß die Bischöfe (welche?; Anm.d. Red.)
aufgefordert werden, sich an den Inhaber des Stuhles Petri zu wenden.
Der Stuhl Petri ist vakant, da Mgr. Carol Wojtyla nicht rechtmäßig
gewählt (Nichteinhaltung der Wahl-Vorschriften) wurde noch in der
Nachfolge der Päpste steht. Da Mgr. Wojtyla die Häresie in der Kirche
eindeutig unterstützt und fördert sowie die immer gültige hl. Messe
verboten hat, steht er außerhalb der katholischen Kirche und ist ihr
Feind. Aus diesem schwerwiegenden Grunde kann ich keinen unterstützen,
der sich an die Förderer und Verursacher der Häresie wendet, um
dieselbe abzustellen.
Ich bedaure zutiefst, daß Bischöfe als rechtmäßig anerkannt werden, die einem unrechtmäßigen Papst die Treue halten.
Möge der hl. Joseph, der Patron der hl. Kirche, den Gläubigen soweit
die Klarheit erflehen, damit sie erkennen, daß man die Verursacher des
Übles in der Kirche nicht um Behebung desselben angehen kann!
Die Königin der Märtyrer, die allerseligste Jungfrau Maria schenke uns Mut und Kraft zur vollen Wahrheit!
845o - Amberg, den 18.2.1984
Hans-Thoma-Str. 12
(gez.:) Markus M. Hampf
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