54. Jahrgang Nr. 3 / März 2024
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Über die Geheimnisse des Lebens Jesu Christi


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Christus erstand, Er, mein Hoffen
 
"Surrexit Christus, spes mea"
"Christus erstand, Er, mein Hoffen"

(aus der Ostersequenz)

von
H.H. Pfarrer Paul Schoonbroodt

Besinnung auf das Ostergeheimnis

Wiederum meldet uns die Kirche in ihrer Liturgie die Auferstehung unseres Herrn Jesus Christus. Unsere Herzen werden erneut erfüllt mit einer tiefen Freude, weil Christus, der unter dem römischen Statthalter Pontius Pilatus gelitten hatte, gekreuzigt und begraben wurde, nun am dritten Tage gemäß der Schrift auferstanden ist. Der Gesang des Alleluja ab dem Auferstehungsamt der Ostervigil drückt diese Freude in abwechslungsreichen Melodien aus. Durch die Ostergesänge erhält unser Beten eine eigene Wendung des Lobes, der Anbetung und besonders des Dankes für das Werk der Erlösung an uns.

Die Auferstehung Jesu war prophezeit

Das Geheimnis der Auferstehung Christi beruht auf mehreren Weissagungen, die zur Zeit der Ankündigung dunkel waren. Wer konnte im Alten Testament die volle Bedeutung des Psalmverses erfassen: "Denn nichts ins Totenreich wirst Du mich stürzen, und Deinen Heiligen wirst Du nicht schauen lassen die Verwesung." (Ps 15) Später wird der hl. Petrus während seiner Pflingstpredigt diesen Psalmvers anführen, und legt ihn aus im Sinne der Auferstehung: "Du wirst meine Seele nicht im Totenreiche lassen und zugeben, daß dein Heiliger die Verwesung schaue... Er bleibt nicht im Totenreiche und sein Fleisch soll die Verwesung nicht sehen, das meint der Prophet von der Auferstehung Christi" (Apog 2,27 u.31).

Die wiederholte Ankündigung der Auferstehung durch Jesus selbst bewirkte bei den Aposteln vor dem Geschehen kein besonderes Echo. Erst als die drei Lieblingsjünger nach der Verklärung auf dem Berge Thabor von Jesus die Weisung erhielten, "nichts darüber zu erzählen, bis der Menschensohn von den Toten auferstanden sei", fragten sie ihn, "was das Auferstehen von den Toten bedeute" (Mk  9,10). Bei den ersten drei Evangelisten, die man wegen der vielen gemeinsamen Berichte Synoptiker nennt, finden wir die Weissagung: "Jesus sollte getötet werden und am dritten Tage wieder auferstehen" (Matth 16,21; Mk 8,31; 9,31; Lk 9,22; 9,36 f). Man wußte also, wie das Leben Jesu enden würde. Allerdings hatte das bittere Leiden und der grausame Kreuzestod die Jünger dermaßen erschüttert, daß sie vergaßen, was Jesus vorher zur Belehrung und zum Trost gesprochen hatte. Demgegenüber hatten die Feinde Jesu eine bessere Erinnerung an seine Worte bewahrt. Scheinbar schärft der Haß gegen eine Person das Gedächtnis an frühere Aussprüche des Gegeners. Was würden sie dagegen tun können, wenn Jesus nach dem Tod am Kreuze dennoch irgendwie zurückkehren würde? Um das zu verhüten, mußten Vorkehrungen getroffen werden. "Am Tage nach dem Rüsttage versammelten sich die Hohenpriester und Pharisäer bei Pilatus und sagten: Herr, es ist uns eingefallen, daß dieser Betrüger bei seinen Lebezeiten gesagt hat: nach drei Tagen werde ich auferstehen" (Matth. 27,63).

Daraufhin erhielten dieJuden von Pilatus die Genehmigung, eine Abteilung von vier Soldaten an das Grab zu stellen. Der Gedanke war: es mußte unbedingt verhindert werden, daß die Jünger den Leichnam Jesu stehlen und dann das Märchen verbreiten könnten, er sei von den Toten auferstanden.

Jesus ist begraben worden

Kommen wir zur Bestattung des Gekreuzigten. Wegen des herannahenden Sabbats mußte alles schnell gehen: man legte den geschundenen Leichnam Jesu in ein neues Grab, im Felsen ausgehauen, in der Nähe der Hinrichtungsstätte auf Calvaria. Daß es ein neues Grab war, worin noch niemand bestattet worden war, wird bei der Feststellung des leeren Grabes nach der Auferstehung wichtig sein. Joseph von Arimathäa hatte es zur Verfügung gestellt. Nach jüdischer Stitte wurde der Leichnam Jesu in ein großes Linnentuch gelegt und dann so begraben. Die Tür zur Grabkammer wurde verschlossen und versiegelt. Es wurde sogar ein sehr großer Stein vor das Grab gewälzt. Wer hätte da etwas anrichten können? Die Wache war auf ihrem Posten! Sollte dennoch etwas passieren, dann geschähe es nicht durch Menschen, sondern durch eine übergeordnete Gewalt, durch Gott selbst. Aber sie rechneten nicht mit einem Eingreifen Gottes. Dem stünden sie völlig machtlos gegenüber.

Jesus ist auferstanden

Und doch kam es so: In der Nach des dritten Tages kam der Gekreuzigte, der da begraben war, zu neuem Leben. Er erhob sich, drang durch die Felsendecke und hatte nun die völlige Freiheit des verklärten, vergeistigten Leibes errungen! "Ihm kann kein Siegel, Grab noch Stein, kein Felsen widerstehen" (Osterlied: Das Grab ist leer).

Obwohl Jesus das Grab als Auferstandener wieder verlassen hatte, war die Tür noch zu, der gewal-tige Stein lag noch vor ihr, wie man ihn dahin gewälzt hatte. Das Evangeliums berichtet, wie er erst danach weggewälzt wurde. "Als nun beim Morgengrauen Maria Magdalena und die andere Maria zum Grab kamen, entstand ein starkes Erdbeben. Ein Engel des Herrn stieg nämlich vom Himmel herab, trat hinzu, wälzte den Stein weg und setzte sich darauf. Sein Aussehen war wie ein Blitz und sein Gewand weiß wie der Schnee." Nun sollten die Wächter auf ihre Art Zeugen der Auferstehung Jesu werden: "Aus Furcht vor ihm zitterten die Wächter und waren wie tot" (Matth 28,2-4).

Die Feststellung des leeren Grabes

Darauf folgt die Bestätigung der Auferstehung durch Petrus und Johannes. Nachdem beide auf die Botschaft Maria Magdalenas und der anderen frommen Frauen hin zum Grabe gekommen waren, fanden sie es tatsächlich leer: "Johannes beugte sich vor und sah die leinenen Tücher daliegen, ging aber nicht hinein. Nun kam auch Simon Petrus, der ihm gefolgt war, ging in das Grab hinein und sah die leinenen Tücher sowie das Schweißtuch daliegen, das auf dem Haupte war" (Joh. 20,4-7). Sie hatten sich jetzt selbst überzeugen können. Johannes berichtet von sich selber in der dritten Person und schreibt: "Er sah und glaubte" (Joh. 20, 8).

Der amtlichen Feststellung des leeren Grabes durch Petrus und Johannes folgten die zahlreichen Erscheinungen des Auferstandenen. Der mündlichen Überlieferung zufolge - das ist auch durchaus angemessen - erschien Jesus zunächst seiner heiligen Mutter. Maria war ja am Karfreitag beim Kreuze gestanden. Die Weissagung des Greisen Simeon: "Auch deine Seele wird ein Schwert durchdringen" (Lk. 2,35), hatte sich dabei erfüllt. Eng verbunden mit dem Leiden und Kreuzestod Christi wird ihr jetzt die neuartige Begegnung mit ihrem auferstandenen Sohne zuteil. Ihr Leid wird von einer unsagbaren Freude abgelöst. Das Geheimnis Ihrer Teilnahme am Kreuzestod als Mutter der Schmerzen wird weitergeführt als Teilnahme am Sieg der Auferstehung. Dennoch wird nicht Maria die Botschaft überbringen, daß Jesus lebt, sondern die frommen Frauen.

Erscheinungsberichte

Darauf folgen die Erscheinungen des Auferstandenen während der vierzig Tage bis zur Himmelfahrt. Am Ostersonntag-Abend erschien er den Aposteln bei verschlossenen Türen, wünschte ihnen den Frieden und zeigte ihnen die Hände und die Seite. Zweifellos: es ist der gekreuzigte Herr. Er kann nicht mit einem anderen Gekreuzigten verwechselt werden, denn dieser hat auch die Seitenwunde! Da freuten sich die Jünger, den Herrn zu sehen. "Dann sagte er nochmals zu ihnen: Friede sei mit euch. Wie mich der Vater gesandt hat, so sende auch ich euch. Nach diesen Worten hauchte er sie an und sagte zu ihnen: Empfanget den Heiligen Geist. Welchen ihr die Sünden nachlasset, denen sind sie nachgelassen, welchen ihr sie behaltet, denen sind sie behalten" (Johannes 20,19-23). Erwähnen wir noch den ausführlichen Bericht des hl. Lukas über Jesus, wie er den Jüngern auf dem Wege nach Emmaus erschienen, wie er ihnen die Schrift erschloß, das Brot segnete, es brach und es ihnen reichte. "Nun gingen ihnen die Augen auf und sie erkannten ihn". (Lk. 24,30-31)

Der hl. Paulus überliefert, was Augenzeugen ihm berichtet hatten: "Darauf erschien er mehr als 500 Brüdern auf einmal, von denen die meisten jetzt noch leben, einige sind entschlafen" (1 Kor 15,6). Die Erscheinungen des auferstandenen Christus waren für die Zeugen unvergeßlich. Stellen wir uns vor, wie oft die "500 Brüder" ihr Erlebnis anderen berichtet haben! Wie es mit der Predigt der Apostel über die Auferstehung vollkommen übereinstimmte! Die Kunde von der Auferstehung des Gekreuzigten, der begraben worden war, konnte man nicht mehr unterdrücken.

Der Auferstandene bereitet die Apostel auf ihre Sendung vor

Zu den fünfzehn Erscheinungen, die in der Heiligen Schrift festgehalten sind, müssen wir viele andere hinzu zählen. Da die Jünger jetzt glaubten, brauchte Jesus sie nicht mehr von der Tatsache seiner Auferstehung zu überzeugen. Jetzt ging es darum, sie tiefer in die Geheimnisse des Reiches Gottes einzuführen, also über die heilige Kirche, deren sichtbares Haupt Petrus sein wird: "Weide meine Schaft, weide meine Lämmer!"  Über das heilige Meßopfer, wie es zu feiern ist: "Tut dies, sooft ihr es tut, zu meinem Andenken."  Und die Sakramente:"Taufet sie..." Durch die Sakramente werden den Seelen die Erlösungsgnaden zuteil. Der Heilige Geist wird die Lehre Jesu bestätigen: "Das habe ich euch gesagt, da ich noch bei euch weile. Der Beistand aber, der Heilige Geist, den der Vater in meinem Namen senden wird, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe" (Lk. 14,25-26).

Wie die Jünger, finden die Christen im Auferstanden ihre Kraft

Wie sehr das Ostergeschehen das Leben der jungen Kirche behrrscht, wird durch die Predigt der Apostel vor den Menschen in den Ländern des Mittelmeerraumes immer wieder bezeugt. Viele bekehrten sich, andere wendeten sich allerdings von ihnen ab. Auch hier trifft durch alle Jahrhunderte zu, was Jesus einmal gesagt hat: Wer nicht mit mir ist, ist gegen mich, und wer nicht mit mir sam-melt, der zerstreut (Lk 14,23). Vor dem Hohen Rat hatten Petrus und Johannes sich wegen der Wohltat an einem kranken Manne zu verteidigen: "Im Namen Jesu Christi von Nazareth, den ihr gekreuzigt, den Gott von den Toten auferweckt hat, durch ihn steht dieser Mann gesund vor euch" (Apog 4,10).

Für den Glauben an die Auferstehung Jesu haben die Apostel und ihre Nachfolger, die verfolgten Christen aller Zeiten, allerlei Mühen und viele Leiden auf sich genommen. Zuletzt haben viele, wie die Apostel, den Glauben mit der Hingabe ihres eigenen Lebens bezeugt. Das Martyrium führte keineswegs das Ende des Christentums herbei, wie die Feinde es erhofften. Im Gegenteil: das lateinische geflügelte Wort "Sanguis martyrum, semen christianorum" (das Blut der Märtyrer ist die Saat für neue Christen)  hat immer wieder die übernatürliche Kraft dieses Glaubenszeugnisses belegt. Darin liegt die letzte Konsequenz des Zeugnisgebens. Wer wäre auch so fanatisch oder so töricht gewesen, sein Leben für einen Mythos zu opfern?

"Ich glaube an die Auferstehung der Toten"

Der Glaube an die Auferstehung Jesu Christi enthält auch den Glauben an die Auferstehung der Toten am Jüngsten Tage. Wiederum lehrt der hl. Paulus darüber: Wenn die Toten nicht auferweckt werden, ist auch Christus nicht auferweckt! "Ist aber Christus nicht auferweckt, dann ist euer Glaube vergleblich, ihr seid noch in euren Sünden." (1. Kor 15,16-17). Verfolgen wir diesen Gedanken, sehen wir ein, daß die Nachlassung der Sünden durch die Taufe und danach durch das Bußsakra-ment das Gnadenleben, die Erlangung der ewigen Seligkeit im Himmel, im Geheimnis der Auferstehung Christi beschlossen sind. Auf unserem Pilgerweg sollen wir Christen bereits ein lichtvolles Leben durch Glauben und gute Werke, d.i. die Ausübung der christlichen Tugenden, führen. Dann leben wir bereits wie Menschen, die der Sünde abgestorben sind und durch das göttliche Leben der Gnade in Christus ein Leben der Auferstehung führen. Befinde wir uns hier nicht schon im Bereich der Mystik? Diese besondere Gabe ist nicht den Klosterleuten vorbehalten. Auch der Katholik in der Welt, der im Stande der Gnade lebt und die Erlösungsgeheimnisse mit der heiligen Kirche mitfeiert, eignet sich für das mystische Leben! "Denn ihr sei der Sünde gestorben, und euer Leben ist mit Christus in Gott verborgen" (Kol 3,3).

In der heiligen Kommunion ist Christus das Unterpfand unserer glorreichen Auferstehung und der ewigen Seligkeit. Die Osterpflichten mit dem Empfang des Bußsakramentes und der heiligen Kommunion finden hier ihre Grundlage. "Denn kein anderer Name unter dem Himmel (als der Name Jesu) ist den Menschen gegeben, durch den wir gerettet werden können" (Apog 4,12). So verhält es sich auch mit der Kirche Jesu Christi: außer der Kirche ist kein Heil.

Falsche Religionen und Ideologien sind angesichts des Ostergeheimnisses nicht haltbar

Mit der Auferstehung Christi und unserer Auferstehung am Jüngsten Tage ist durch Fakten die endgültige Widerlegung des jüdischen Messianismus in der Zeit nach Christus, jeder materialistischen Weltanschauung und jeder heidnischen Religion erbracht! Im Konzilsdokument "Nostra aetate" über das Verhältnis der katholischen zu den nichtchristlichen Religionen z.B. Hochachtung vor dem Islam zu bekunden, weil sie "den alleinigen Gott anbeten", genügt nicht. Der Islam leugnet die heiligste Dreifaltigkeit. Das Dokument selbst gibt zu: "Jesus, den sie (die Anhänger des Islams) allerdings nicht als Gott anerkennen, verehren sie doch als Propheten" (Declaratio, Abschnitt 3).

Jedes Mal, wenn wir das Glaubensbekenntnis beten, sprechen wir uns auch gegen die moderne Exegese aus, die z.B. das Zeugnis vom leeren Grab als unwichtig ansieht oder gar die Auferstehung als ein Erzeugnis der Phantasie der ersten Christengemeinden bezeichnet in dem Sinne: "die Sache Jesu geht weiter". Die modernistischen Exegeten leugnen das bedeutendste Wunder Jesu. Die wahre Lehre besagt aber: Durch die Zusammenführung der Seele und des toten Leibes, der begraben war, erstand Jesus Christus zum Leben, um nicht wieder zu sterben. Er ist nunmehr verklärt und nicht mehr den physischen Gesetzen der Schwere und der Undurchdringlichkeit der harten Materie unterworfen. Da er die Auferstehung aus eigener Kraft bewirkt hat, erbrachte Jesus auch den endgültigen Beweis, daß er GOTT ist. Die Auferstehung ist also das größte Wunder, das Jesus gewirkt hat.

Wie stark scheint doch der Zeitgeist oder auch die Menschenfurcht vor Vertretern falscher Religionen zu sein, daß Katholiken, oftmals Geistliche, im Glauben unsicher werden und versäumen, für Christus und seine Kirche einzutreten! Die Unkenntnis der eigenen Religion, auch bei Podiumsgesprächen in Fernsehsendungen, läßt die Verbundenheit mit Christus sehr vermissen. Wo bleibt da die Liebe des Jüngers zum göttlichen Meister?

Die Öffnung der Kirche zur Welt sei dem sog. 2. vatikanischen Konzil hat die Institutionen umfunktioniert, die Lehre mit Irrtümern getränkt, die Kirchendisziplin so gut wie abgeschafft, fromme Bräuche aufgehoben. Die Gnadenquelllen, die heilige Messe und die Sakramente, sind versiegt. Der Sonntag wird nicht mehr heilig gehalten. Er wird mit dem Samstag zum Wochenende erklärt. Hingegen ist der Sonntag der Tag des Herrn, der "Dies Dominica", der seit der Auferstehung des Heilandes immer wieder an dieses Ereignis erinnert und besondere Festlichkeit verleiht. Es ist nun der erste Tag der Woche, der geheiligt werden muß, nicht mehr der Sabbat.

Die Feinde ziehen wohl das Fazit: wir haben es in gut 30 Jahren fertiggebracht, die katholische Kirche zu begraben! Wie kurzsichtig sind sie doch! Sie wissen nicht um die Siegesmacht des Auferstandenen: auf dem Kreuze hat er den Teufel, den Tod, das Leiden und die Sünde für immer besiegt. Dieser Sieg wird bei der allgemeinen Auferstehung am Jüngsten Tage voll zum Tragen kommen. Die Bösen werden das Glück der Gerechten sehen, die sie auf Erden verfolgt haben: "Sterbende waren sie dem Auge der Toren: sie aber weilen im Frieden" (Weis 3,3).

So ist mit der Auferstehung Christi der Höhepunkt der Weltgeschichte erfolgt. Der letzte Zeitabschnitt ist eingeleitet und findet beim Weltgericht durch Christus als Pantokrator (Allherrscher) seinen Abschluß.

 
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