DER FALL ESCRIVA
von
Mariano Sanchez-Covisa
übers. von Elfriede Meurer
"Reißt ihnen die Maske herunter"
(Leo XIII., "Humanum genus" 1384)
An diejenigen Spanier gerichtet, die
guten Glaubens dem Opus Dei angehören.
Die Ankündigung der sog. 'Seligsprechung', die am kommenden 17. Mai in
Rom stattfinden wird * ) , hat die Kontroverse verstärkt, bei welcher
der angeblich 'Selige', (der Gründer des "Opus Dei", Josemaria Escrivá
de Balanguer, Anm.d.Red.) nicht gut abschneidet. Ich will mich auf
Gesichtspunkte beziehen, die kaum untersucht oder falsch interpretiert
wurden.
Das Leben von Josemaria Escrivá de Balanguer scheint eingehüllt
zwischen Geheimniskrämerei und Betrug. Sein wahrer Name ist José Maria
Escriba Albás. Er ist ein Sohn des kryptojüdischen Tuchhändlers José
Escriba Corzán aus Barbastro / Spanien, von wo dieser nachts in einen
Planwagen fliehen mußte, als Josemaria ein Kind war, um sich in Logroño
niederzulassen. Jetzt ruhen seine sterblichen Gebeine mit denen seiner
Gattin Doña Dolores Albas Blanc in der Kapelle des Sitzes von "Opus
Dei" in der Madrider Calle de O'Donell, 14, mit möglichem Verstoß gegen
die Gesundheitsgesetze.
Die jüdische Abstammung von Escrivá erklärt
1.) den raschen wirtschaftlichen
Aufschwung des Werkes, der nicht möglich gewesen wäre ohne die
Unterstützung der Bosse der internationalen Finanz,
2.) seine Freundschaft mit dem Londoner Rabbiner, der ihn in seinem Hause beherbergte, als Josemaria diese Stadt besuchte,
3.) daß der "Finanzminister" des "Opus" für die gesamte Welt der Jude Sol Rosenblatt war.
Die neuerliche und absurde Beschuldigung der Sympathien für den
Nationalsozialismus sind sicher eine Frucht des dunklen Grolls seines
vertrauten Freundes und Schützlings Feltzman.
Über die innere Persönlichkeitsstruktur des Gründers des "Opus" hat man
nur wenige Nachforschungen angestellt. Bekannt ist seine Verachtung für
das Weibliche und sein Lied auf die Männlichkeit, und es wird sogar
insinuiert, daß sein Rausschmiß aus dem Priesterseminar von Logroño
wegen der schändlichen Sünde erfolgte. Wir wissen nicht, ob die
Änderung seines Namens in Josemaria eine geheime Bedeutung hat oder der
eitlen Sucht entsprang, etwas Besonderes sein zu wollen.
Der junge Seminarist beendete seine theologischen Studien in Zaragoza
dank des Einflusses seines Onkels Carlos Albas, Kanonikus an der
Kathedrale, und es ist falsch, daß er das juristische Lizentiat gemacht
haben soll. In welcher Fakultät liegt seine Akte vor? Dennoch bewirkte
er zu Lebzeiten das Wunder, den Doktortitel zu erwerben, ohne das
Lizentiat zu haben. Er verschaffte sich die Arbeit "La Abadesa de la
Huelgas", die dem Fleiß des Hauskaplans des Caudillo, Pater José Maria
Bulart, zuzuschreiben ist, und legte sie als Doktorarbeit vor, welche
seine sog. "heilige Unverschämtheit" schließlich vermarktete.
Der Titel eines Marqués de Peralta, der ihm überhaupt nicht gebührt,
wurde ihm verliehen dank eines Justizministers vom "Opus", und er
bewarb sich nicht darum, um ihn seinem Bruder Santiago zu übermachen,
sondern um sich ein aristokratisches Ambiente zu verschaffen, das ihm
die Gespräche mit dem Malteserorden erleichtern sollte, nach dessen
Vorsitz er strebte. Dabei wollte er das starke Wirtschaftspotential des
"Opus" einbringen, um Nutzen zu ziehen aus der Struktur des
Militär-Ordens, die der eines Staatsgebildes ähnelt, da er (der
Malteserorden) über Vertreter und Botschafter bei den bedeutendsten
Nationen und internationalen Organisationen verfügt, abgesehen von dem
einladenden 'Diplomatengepäck'.
Irrtümlicherweise beschuldigt man Escrivá als Franco-Anhänger und als
Parteigänger des Regimes vom 18. Juli. Nichts ist falscher. Josemaria
Escrivá wurde beim Sondergericht für die Bekämpfung der Freimaurerei
und des Kommunismus angezeigt. Wenn sie nicht vernichtet wurde, dürfte
seine Akte in den Archiven von Salamanca ruhen. Am Ende des
Befreiungskrieges wurde er wegen seiner Machenschaften und seiner
Intrigen von patriotischen Organisationen bedroht. (Vgl. "3o Giorni",
Mai 199o) Sein Leben wurde von anderen Kräften gerettet, die eine
geheime Reise in einem Auto unter Militärschutz organisierten, das ihn
von Zaragoza nach Hendaya in Frankreich brachte.
Die erste Maßnahme der technokratischen Minister vom "Opus" war es, die
Devisenreserve über einen Betrag von mehr als 100 Millionen Dollar
aufzubrauchen und den Stabilisierungsplan in Gang zu setzen, dessen
Zweck es war, eine Million Arbeitslose zu schaffen. Das sollte das
Regime kaputt machen. Providentiellerweise scheiterte dieses Vorhaben
mit der Auswanderung nach Europa. Diese Politik zielte darauf ab, den
Mittelstand und das Bauerntum zu opfern, indem sie die Landwirtschaft
verkommen ließ und Spanien in die Konsumgesellschaft hineinsteuerte.
Die Minister vom "Opus" versäumten nicht, den internationalen
Kommunismus zu finanzieren. Als Beispiel haben wir die Anzeige des
US-Botschafters von Bilbao vom 26. August 1965 über das Geschenk an die
Castro-Revolution von mehr als 1.600 Millionen Peseten in Form der
Zahlung eines Überpreises beim Kauf von Zucker. Auch die (ehemalige)
UdSSR erhielt Zahlungen Tausender von Millionen durch
Dreiecksoperationen wie den Handel mit Baumwolle. Ein weiteres Beispiel
ist der vom Gründer des "Opus Dei" in die Hauptrolle Portugals gehievte
Päderast Ortega Pardo, der in Venezuela festgenommen wurde, als er
250.000 Dollar in Banknoten und 40.000 in Juwelen den
Castro-Terroristen übergeben wollte.
Als sich die Angriffe auf das spanische Regime im Ausland verstärkten,
wurden die Minister des "Opus Dei" von ausländischen Politikern mit
offenen Armen empfangen. Als sich Ullastres in Paris mit einer
führenden marxistischen Persönlichkeit unterhielt, die ihm riet, nicht
mit Franco zusammenzuarbeiten, antwortete er ihr: "Wir werden nicht
zurücktreten, weil das den Sturz des Regimes bedeuten würde, und wir
wollen nicht, daß er stürzt, bis wir in der Lage sind, es zu beerben."
Ridruejo hat veröffentlicht, daß López Rodó ihm sagte: "Die persönliche
Macht Francos ist zu Ende." Als man ihn fragte, warum sie mit dem
Caudillo regierten, antwortete Rodriguez Casado: "Embrasser pour
étouffer." ("Umarmen, um zu ersticken.") Damit bestätigte er das, was
zuvor Nicolas Franco gesagt hatte: "Mein Bruder ist der Gefangene des
Opus".
Das schmähliche Bündnis von München, das die spanischfeindlichen Kräfte
zusammenschloß, die beim Tod des Caudillo dank des Verrates der
Politiker des "Opus Dei" wie Suarez (vgl. "Tiempo" vom 17.6.1985) an
der Regierung waren, dieses schmähliche Bündnis von München wurde erst
möglich durch die Aktivitäten des Privatsekretärs von Mgr. Escrivá,
José Vidal (vgl. "Blanca y Negro" vom 5.12.1979), und als der Admiral
Carrero Blanco die wahren Absichten des "Opus" erkannte und diese Leute
aus der Regierung entfernte, flog er in die Luft. Das "Opus"
begünstigte den Übergang hin zur Ehescheidung, dem Terrorismus, der
Korruption und der Abtreibung. Es ist auch der Hauptverantwortliche für
die "Operación Salmón", die Juan Carlos auf den Thron brachte (vgl.
Rodó López: "La larga marcha hacia la monarquía") und die dank der dem
"Opus" hörigen Militärs, die das Heer kontrollieren, die heutige
liberale Tyrannei unterstützt und mit dem Segen der Kommunistischen
Partei die Macht ergreifen wird (vgl. "Le Figaro" vom 6.5.1968).
Wenn man ohne Vorurteile die Sache betrachtet, muß man feststellen, daß
vom "Opus Dei" unmoralische Methoden angewandt wurden, um über
Lehrstühle an den Universitäten und Posten in der Verwaltung zu
verfügen. Der derzeitige Opus-Vorsitzende, Alvaro del Portillo, ist ein
alter Freund und Weggenosse des Gründers (vgl. "Tiempo" vom 3.2.1992).
Man muß wissen, daß das "Opus Dei" - esoterische Übersetzung für
Theurgie - ein geheimer freimaurerischer Zweig ist mit einer riesigen
Wirtschafts- und Finanzorganisation und mächtigem politischem Einfluß
sowohl in Spanien als auch im Ausland. Es kämpft gegen die
traditionellen Werte und saugt in materieller Hinsicht Spanien aus wie
ein Blutegel. Ganz insgeheim hat es ein Reich von unermeßlichem
Reichtum aufgebaut, das Unternehmen, Banken, Universitäten, Presse,
Sender und Verlage kontrolliert sowie zahlreiche soziale Initiativen
als auch Kulturvereine und politische Parteien verschiedenster
Tendenzen. Es verfügt über einen wirksamen und billigen
Informationsdienst durch die Zeitungen seines 'Vertrauens', d.h. seiner
Mitglieder, von denen einige keinen Hehl daraus machten, daß sie
dagegen waren, als der "weiße Rauch" die Wahl Johannes Pauls I.
verkündete (der nach 3o Tagen plötzlich 'gestorben' ist, Anm.d.Red.).
Das "Opus Dei" ist nicht irgendeine Freimaurerei, es ist die Freimaurerei.
Paradoxerweise wird, angezogen von dem scheinbaren
National-Katholizismus, seine Basis von aufrichtigen Katholiken und
Patrioten gebildet, die von den Perversionen des "Opus Dei" nichts
wissen und ihm, das seine wahren Ziele geheimhält, als Deckung und
Mäntelchen dienen, weil sie verdienstvolle Arbeit in musterhaften
Einrichtungen leisten. Dieses teuflische Verhalten erinnert an die 999
Punkte des "Camino" ("Weg"), was umgekehrt gesehen, die kabbalistische
Zahl Satans 666 ist (siehe Apokalypse).
Die Tausende von Millionen an Geldern, von denen die meisten aus
spanischen Beiträgen stammen, die das "Opus" dem Vatikan beigesteuert
hat, um sein finanzielles Loch zu stopfen, erklären den Einfluß des
"Opus" in Rom und den verwegenen, skandalösen Fall, den Gründer 'selig'
zu sprechen. In diesen von Mitgliedern des "Opus Dei" vorfabrizierten
Prozeß - einschließlich des Arztes, der das Wunder bezeugt - hat man
das Einbringen gegenteiliger Argumente und Meinungen verhindert, was
einen Kardinal (?) zu dem Bekenntnis veranlaßt haben sollte, er werde
sich von der 'Kirche' trennen, falls die 'Seligsprechung' durchgeführt
würde (vgl. "El Independiente" 3o.8.91).
23. Februar 1992
Mariano Sanchez Covisa,
Postfach 1134,
Madrid
*) Anm.d.Red.:
Die 'Seligsprechung' von Josemaria Escrivá de Balanguer
( 1902-1975) durch Johannes Paul II. fand in der Tat am 17. Mai dieses
Jahres in Rom statt. Mehr als 120 000 Opus Dei-Anhänger aus 56 Ländern
wohnten diesem Ereignis bei. An dem schnellen Abschluß des am 19.2.1981
eröffneten 'Seligsprechungsprozesses' hatte in besonderem Maße der
spanische 'Bischof Alvaro del Portillo Anteil, der seit dem Tode
Escrivás im Jahre 1975 an der Spitze des heute 76 000 Mitglieder
zählenden Werkes steht. Das von Escrivá im Jahre 1928 ins Leben
gerufene "Werk Gottes" war von Johannes Paul II. 1982 zur
Personalprälatur erhoben worden. D.h. Mgr. Wojtyla räumte dadurch dem
Opus Dei -'kirchenpolitisch' betrachtet - eine Macht - und
Vertrauensstellung ein - die früher einmal die Jesuiten inne hatten.
Sicherlich nicht ohne Grund ließ Johannes Paul II. dem Gründer, aber
auch dem "Werk", die Auszeichnung zukommen, Escrivá zur 'Ehre der
Altäre' zu erheben.
HINWEIS DER REDAKTION:
Von Herrn Prof. Dr. Wendland liegt eine Abhandlung mit dem Thema "Was
ist das eigentlich: die Religion? - Durchblicke zu einer aufbrechenden
Frage, der nicht ausgewichen werden sollte -", vor, die bei genügendem
Interesse nicht als Sondernummer, sondern dann als laufende Nummer 4 im
Herbst erscheinen würde. Leser, die dieses Heft nicht wünschen, darf
ich bitten, ihr Desinteresse bei der Redaktion anzumelden. E. Heller |