DER VERRAT DER HIERARCHIE
von Paul Scortesco übersetzt von Ambros Kocher
Der Verrat der Hierarchie des Abendlandes kann nicht auf solche mildernde Umstände rechnen wie jene im kommunistischen Regime: sie ist nicht verfolgt worden oder gar dezimiert durch eine politische Macht. Sie hat keine Gehirnwäsche durchgemacht, noch wurde sie unter solchen starken Druck gesetzt wie unter Moskau oder Peking.
Nun aber ist das Resultat im Westen schlimmer: Die Hierarchie selber hat die Kirche ruiniert durch Fälschung der Schriften, der Messe, der Dogmen, der Katechismen. Und in ihren Erklärungen handelt es sich um bloß irdische Hauptsorgen: sie richtet sich gegen die katholischen Länder, die den Kommunismus bekämpfen, wie Chile, Spanien oder Portugal und seine afrikanischen Provinzen - bis zu jenem Moment, da Freimaurer und Kommunisten an die Macht gelangten und beschlossen, sie aufzugeben...
Die Bischöfe befassen sich mit allem - außer mit Gott und dem Heile der Seelen: sie lehnen alles Transzendentale ab; was schlimmer ist, sie verfolgen mit tückischer und heuchlerischer Tyrannei die Priester, welche der Kirche von immer treu geblieben sind. Und das Beispiel kommt von oben: Wurde Kardinal Mindszenty denn nicht aus seinem Lande vertrieben, weil er dem .Kommunismus Widerstand leistete? - In Rom nennt man solche gotteslästerliche Streitsucht gegen die Tradition "eine Erneuerung der Kirche", die durch sie aufrecht erhaltene Hierarchie verläßt Unsern He Herrn, um dagegen einem Marx, Lenin, Kant, Freud zu folgen... Und der Klerus befindet sich auf der "Suche"; und der arme Gläubige erhält den Glauben nicht mehrt... Er muß ihn selber finden, ihn erfinden: Es lebe das "Schöpferische"! - Die ein für alle mal geoffenbarte Wahrheit wird von unseren Bischöfen als "versichernde Routine", bezeichnet, - währenddem für den reuen Katholiken das christliche Leben auf sicherem und gewissen Glauben beruht, ein Glaube, der nicht zu suchen oder wieder zu suchen ist! - Die Anziehungskraft des Abgrundes ersetzt in der heutigen Kirche den Ruf nach der Höhe: das ist die so sehr herbeigesehnte "Erneuerung" von seiten unserer Dreipunkt-Bischöfe... Unser Herr verabscheute den Pharisäismus, die Doppelseelen, er nannte sie "übertünchte Gräber", "Natterngezücht". Nun aber gab es auf Erden noch nie derart vollendete und offensichtliche Doppelseelen, wie sie unsere heutige Hierarchie darstellt, von zu oberst angefangen! -
Im Osten wie im Westen, in Moskau wie in Rom sind die Gläubigen verlassen, auf schändliche Weise verraten; überall der gleiche Seelenmord, besonders jener der Kinder. Im Osten ist die Taufe untersagt, im Westen verfälscht. Die tausendjährige Taufe wird einerseits als Verbrechen, auf der anderen Seite als veraltet angesehen .... Die Fürsten der Kirche führen die Sexualerziehung in den gemischten Schulen ein, und in den Kirchen die schlüpferigen Illustrierten, in der Überzeugung, daß die Verderbnis Gottlosigkeit erzeuge. Außerdem überlassen sie die Jugend, wie im Osten, einer Erziehung ohne Glaube und Gesetz, der materialistischen Propaganda; daher eine revoltierende Generation mit Drogen und Gift...
Auf beiden Seiten dieselbe Unterwerfung unter antichristliche Mächte, also unter den Gegner des Kreuzes, Satan und seine Helfer. Und wie im Osten eine geheime Kirche besteht, so existiert im Westen eine Kirche der Katakomben, gebildet durch Gläubige, die dem ewigen Glauben anhangen. - Diese Gläubigen wissen wohl, daß die ewigen Werte nicht sterben können; sie können nicht in Schlaf versetzt werden. Die Herrschaft Pauls VI. und seiner Bischöfe kann nichts anderes darstellen als eine momentane Verfinsterung. Doch ich täusche mich vielleicht... Also hört auf die Heilige Jungfrau, die uns nicht täuschen kann: "Rom wird den Glauben verlieren und wird zum Sitze des Antichrist" (La Salette 1846). "Satan wird in der Tat bis auf die höchste Spitze der Kirche steigen" (Fatima 1917). "Die Kardinäle, Bischöfe und die Priester gehen in großer Zahl den Weg des Verderbens, indem sie die Gläubigen mit sich ziehen." (Garabandal, 1965). - Ja wahrhaftig ihr Hierarchen begebt euch in die Alkoven der Revolution, und ihr glaubet, daß die Kirche, die ihr kreuziget, tot sei... Abwarten! Wenn die Braut aus Liebe zum Bräutigam sich von euch kreuzigen läßt, wie Unser Herr es seinerzeit durch jene Hierarchie erlebte, dann wird auch hier auf dem Kalvaria die wunderbare und glorreiche Auferstehung folgen.
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