MITTEILUNGEN DER REDAKTION
München, den 22.11.1985
Verehrte Leser!
Wenn nicht alles täuscht, ist die Talsohle des religiösen Niederganges
noch nicht erreicht und der bittere Kelch, der unserer Zeit zu trinken
vorbehalten ist, noch nicht geleert. Die teilweise spektakulären
Ereignisse der letzten Jahre - gemeint sind die durch S.E. Erzbischof
Ngo-dinh-Thuc gespendeten Bischofsweihen, durch die die apostolische
Sukzession gerettet und die Hierarchie neu aufgebaut werden sollte -
haben einem eher deprimierenden Alltag im Ringen um die Erhaltung des
Glaubens und der Kirche Platz gemacht. Was können wir, jeder an seinem
Platz, tun? Durch unser lebendiges Christsein ein wenig Licht in dieses
Dunkel und eine Welt der feigen Herzen und der Gleichgültigkeit
hineintragen. "Erstarket im Herrn und in der Kraft Seiner Stärke",
schreibt der hl. Paulus an die Epheser (6,lo-17). "Legt die
Waffenrüstung Gottes an, damit ihr den Nachstellungen des Teufels
widerstehen könnt; denn wir führen unsern Kampf nicht gegen Fleisch und
Blut, sondern gegen Mächte und Gewalten, gegen die Weltherrscher der
Finsternis hienieden, gegen die Geister der Bosheit in den Lüften.
Ergreift darum die Waffenrüstung Gottes, damit ihr am bösen Tage
widerstehen und in allem unerschütterlich standhalten könnt. So stehet
also da, die Lenden umgürtet mit Wahrheit, angetan mit dem Panzer der
Gerechtigkeit, die Füße beschuht mit der Bereitschaft für das
Evangelium des Friedens. Zu all dem hin ergreift den Schild des
Glaubens, mit dem ihr alle Brandpfeile des Bösen auslöschen könnt.
Nehmt den Helm des Heiles und das Schwert des Geistes: das Wort
Gottes."
Viele vergessen, daß sie noch das Privileg genießen, sich Sonntag für
Sonntag mit Unserem Herrn vereinigen zu können. Aus diesem absoluten
Quell schöpfend sollen wir wachsam sein, wachsam auch für und über
unsere Mitmenschen, für die wir, wenn wir wahrhaft Gläubige sind, eine
ungeheure Mitverantwortung tragen. Vergessen wir nicht, daß die Hirten
auf dem Feld, die Nachtwache hielten, die ersten waren, denen die
Geburt des Heilandes verkündet wurde und die als erste das Christkind
in der Krippe anbeten durften. - Ich wünsche Ihnen allen ein
gnadenreiches Weihnachtsfest und Gottes Segen im Neuen Jahr.
Ihr Eberhard Heller
TITELBILD: Maria Verkündigung;
Fresko von Simon Marenkl von Taisten, aus dem Pustertal / Südtirol, um
148o; in der Wallfahrtskirche Obermauern / Osttirol; Photo: E. Heller
REDAKTIONSSCHLUSS: 22. NOVEMBER 1985.
GOTTESDIENSTE IN ST. MICHAEL,
MÜNCHEN, WESTENDSTR. 19: AN SONN- UND FEIERTAGEN HL. MESSE UM 9 UHR;
VORHER BEICHTGELEGENHEIT. HL. ABEND: 22 UHR ENGELAMT, 22,3O UHR
HIRTENAMT. 31.12.: HL. MESSE 16 UHR MIT SCHLUSSANDACHT.
HINWEIS DER REDAKTION:
Wir möchten uns bei allen, die uns im Laufe des Jahres ihre
Unterstützung haben angedeihen lassen - durch Geldspenden, durch Gebet
und durch Mitarbeit -, bedanken und ihnen ein herzliches "Vergelt's
Gott" sagen. Bitten helfen Sie uns auch im Neuen Jahr die uns
gestellten Aufgaben lösen, d.h Zeugnis ablegen für unseren Glauben, den
eine pervertierte 'Kirche' zerstören will. E. Heller
VERSTORBEN:
In diesem Herbst ist an seinem zweiten Herzinfarkt gut 4o-jährig Herr
Michael Herzig aus Nürnberg gestorben. Herr Herzig hat sich für den
Aufbau von Widerstandsgruppen im Raum Forchheim - Nürnberg, beim Aufbau
eines Meßzentrum in dieser Gegend verzehrt. Erfolg, wie ihn sich der
gelernte Journalist vorgestellt hatte, der zeitweise auch an ein
Theologiestudium gedacht hat, war ihm nicht beschieden. Den langen Atem
eines Widerstandskämpfers der ersten Stunde hatte er noch nicht; er war
teilweise recht unglücklich und allein und ist fast buchstäblich an
gebrochenem Herzen gestorben. Bitten wir Gott inständig, daß er diese
Seele, die sich für Ihn verzehrt hat, in Seiner Barmherzigkeit in Sein
Reich und die absolute Geborgenheit Seines Hauses heimhole. R.i.p. E.H.
HINWEIS: BEI DER REDAKTION KÖNNEN KOSTENLOS PROBEHEFTE ANGEFORDERT
WERDEN, DIE AN ETWAIGE INTERESSENTEN WEITERGELEITET WERDEN KÖNNEN. WLR
WÜRDEN UNS AUCH FREUEN, WENN S IE UNS ADRESSEN VON MÖGLICHEN LESERN
ÜBERMITTELN WÜRDEN.
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